Mit unseren Schlechtwetter Fotoideen fragst du dich nie mehr: „Was kann man bei schlechtem Wetter fotografieren?“ Denn es gibt bei jedem Wetter mehr als genug Fotomotive, um mit der Kamera los zu ziehen. Es zahlt sich aus den gemütlichen Platz auf der Couch zu verlassen und rauszugehen, versprochen!
Schlechtwetter Fototipps
Bevor wir mit den Fotoideen los starten, haben wir noch Tipps zu den Kameraeinstellungen bei schlechtem Wetter und Schutz deiner Kamera vor Nässe zusammen geschrieben.
Hier findest du die Antwort auf einige der häufigsten Fragen rund um das Thema Schlechtwetterfotografie.
Welche ISO bei schlechtem Wetter?
Das kommt ein bißchen drauf an, was für eine Wettersituation du genau hast. Denn auch bei bedecktem Himmel kann es manchmal recht hell sein und du brauchst mit den ISO gar nicht so weit raufgehen.
Als Faustregel kannst du dir merken: Je dunkler es ist, desto höher musst du die ISO stellen. Wenn du z. B. am späten Nachmittag bei dunkelgrauem Himmel und wenig Licht fotografierst, brauchst du vielleicht um die 400 ISO. Je höher du die ISO einstellst, desto größer ist die Gefahr, dass deine Bilder zu rauschen anfangen. Das bedeutet, dass deine Bilder körnig ausschauen und du lauter kleine Pünktchen siehst.
Ab wie viel ISO die Fotos zu rauschen zu beginnen hängt von deiner Kamera ab. Die meisten Fotoapparate haben heute schon ein sehr gute Rauschverhalten und du kannst auch mit über 1000 ISO noch problemlos fotografieren. Am besten probierst du es einfach mal aus. Wie du das machen kannst und weitere Infos kannst in unserem Beitrag ISO einstellen nachlesen.
Welche Blende bei schlechtem Licht?
Damit deine Fotos bei wenig Licht nicht zu dunkel werden ist wichtig, dass viel Licht in deine Kamera kommt. Das kannst du z. B. mit der Einstellung der ISO, aber auch mit der Blende steuern.
Je weiter du die Blende aufmachst, desto mehr Licht gelangt auf den Sensor deines Fotoapparats. Das bedeutet, dass sich eine offene Blende ( = kleine Zahl) gut dafür eignet.
Während die ISO sich nur auf die Helligkeit auswirkt, beeinflusst die Blende aber auch die Gestaltung deiner Fotos. Denn von der Wahl der Blende hängt ab, wieviel auf deinem Bild scharf und wie viel unscharf ist.
Je heller du deine Bilder beleuchtest, desto freundlicher schauen deine Fotos auch bei Schlechtwetter aus. Die Wahl der ISO und der Blende hängt daher auch von deinem persönlichen Stil und deinen Vorlieben ab.
Fotografie bei grauem Himmel
Wenn der Himmel einfach nur eine weiße Fläche ist macht es Sinn, ihn gar nicht auf dein Bild mit drauf zu nehmen.
Der Vorteil von so einem bedeckten Himmel ist, dass das Licht weich und kontrastarm ist. Das bedeutet, dass du keine starken Schatten hast. Diese Lichtsituation ist besonders für Detail- und Nahaufnahmen gut geeignet.
Falls du, wie am Foto unten, dunkle Wolken mit Struktur hast, dann ist es spannend sie in deine Bildgestaltung mit einzubeziehen.
Kamera schützen beim Fotografieren bei Regen
Heutzutage sind praktisch alle Fotoapparate spritzwasserfest. Wenn es also nur leicht regnet, brauchst du dir um deine Ausrüstung keine Sorgen machen. Es gibt auch spezielle Kameraschutzhüllen für Regen zu kaufen. Wir haben sowas mal ausprobiert, fanden es aber zu umständlich in der Handhabung.
Wenn es wirklich mal stark regnet, beim Fotografieren, kannst du dir selbst ganz einfach aus einer Plastiktüte einen Regenschutz basteln. Hier erfährst du, wie du das machst und welche Möglichkeiten du noch hast, um deinen Fotoapparat vor Nässe zu schützen,
Achtung! Paß auf, dass deine Kamera nicht super naß wird. Denn dann kann die Feuchtigkeit ins Gehäuse eindringen und die Elektronik Probleme machen.
Bei Regen ist es hilfreich, ein Mikrofastertuch* mitzunehmen, um Tropfen von der Objektivlinse wegwischen zu können. Es ist keine gute Idee, stattdessen ein Taschentuch oder deine Kleidung dafür zu verwenden. Einerseits kann es passieren, dass man damit kleine Flusen auf die Linse bekommt. Andererseits ist es sogar möglich, das Objektiv damit zu zerkratzen!
Fotoideen für schlechtes Wetter
Schlechtwetter Fotoidee #1: Muster und Texturen
Für Muster halte die Augen offen nach Elementen, die sich wiederholen, z. B. Zaunpfähle, Arkaden, Reihen von Laternen.
Bei den Texturen kannst du nach unterschiedlichen Arten von Oberflächen Ausschau halten. Eine Möglichkeit sind z. B. spiegelnde Flächen:
- Glasflächen von Gebäuden
- Metallisch glänzende Autolacke
- Verkehrsspiegel
In Stadtparks gibt es vielleicht Parkbänke aus Holz mit einer interessanten Maserung. Auf metallischen Flächen, auf denen der Lack abplatzt, kannst du nach spannenden Rostformen suchen.
Um ein bißchen Pep in die Aufnahmen zu bringen ist es gut, einen Blickpunkt ins Foto mit rein zu bringen. Wenn du keinen findest, kannst du einfach auch nur verschiedene Muster fotografieren und dann mehrere Bilder zusammen stellen. Auf diese Art kommen auch ganz schlichte Motive zur Geltung.
Bei dem großflächigen Rostmuster auf der Aufnahme unten braucht es gar keinen konkreten Blickpunkt. Durch die Kreise und Linien ist das Motiv auch so interessant genug.
Schlechtwetter Fotoidee #2: Details in der Stadt
Hast du Lust, dich mal auf kleine Details zu fokussieren, die oft übersehen werden? Persönlich liebe ich solche Fotomotive. Denn es braucht gar nicht viel, um damit ansprechende Bilder zu gestalten.
Um diese Art von Fotos attraktiv zu gestalten bietet es sich an, Linien und oder Punkte zu nützen. Damit kannst du den Blick des Betrachters genau dorthin lenken, wo du ihn haben willst.
Schlechtwetter Fotoidee #3: Architektur Ausschnitte
Bei starkem Regen ist es gemütlicher drinnen zu fotografieren. In vielen Städten gibt es z. B. wunderschöne alte und moderne Stiegenhäuser zu entdecken. Da es im Treppenhaus meist recht finster ist, brauchst du für solche Aufnahmen sehr hohe ISO. Die Fotos unten haben wir mit 500 bis 5000 ISO gemacht.
Treppenhäuser sind meist sehr große Motive. Deshalb kannst du sie am besten mit einer möglichst kleinen Brennweite ( = kleine Zahl) aufnehmen. Ganz leicht geht das mit einem Weitwinkelobjektiv, aber auch mit einem normalen Zoomobjektiv lässt sich das schaffen. Um so viel Abstand wie möglich zum Motiv zu haben, solltest du deine Kamera ganz knapp über dem Boden platzieren.
Viel zu oft vergisst man auf den Blick nach oben. Doch es zahlt sich definitiv aus, sich anzugewöhnen bei jedem Motiv mal hinauf zu schauen. Du wirst überrascht sein, was du alles entdeckst!
Schlechtwetter Fotoidee #4: Street Art
Wenn trübes Wetter unsere Stimmung drückt, dann machen wir uns gerne auf die Suche nach Graffitis. Denn selbst bei bedecktem Himmel und Regen schauen diese Motive schön bunt aus.
Natürlich kannst du die Straßenkunstwerk in ihrer ganzen Größe fotografieren. Wir finden es jedoch oft spannender, stattdessen kleine Ausschnitte heraus zu nehmen. Alternativ gefällt uns auch, wenn wir das Graffiti in seiner Umgebung zeigen, also z. B. mit dem Gehsteig, Leitungen oder was sich sonst noch rundherum befindet.
Schlechtwetter Fotoidee #5: Gewächshäuser
In jeder größeren Stadt gibt es Glashäuser oder Palmenhäuser. Dort findest du rund ums Jahr wunderschöne bunte und exotische Blumen. Auch die Architektur der Treibhäuser bietet spannende Motive. Falls du mit einem Stativ fotografieren willst, informiere dich vorab, ob das erlaubt ist.
Hier findest du hilfreiche Tipps, um sofort tolle Natur Nahaufnahmen machen zu können.
Schlechtwetter Fotoidee #6: U-Bahn Stationen
Eine weitere Option für Fotomotive, wenn es draußen grauslich ist, sind U-Bahn Stationen. Zum Einen kannst du dich auf spannende Details in den Haltestellen selbst fokussieren. Zum Anderen kann man die U-Bahnzüge verwischt oder eingefroren darstellen.
Damit du in Ruhe fotografieren kannst und sich andere Fahrgäste nicht gestört fühlen, empfehlen wir dir außerhalb der Stoßzeiten hin zu gehen. Wenn du mit einer längeren Belichtungszeit fotografierst, kannst du die Personen auf deinen Bildern verwischt darstellen. Das bringt Dynamik in deine Aufnahmen und es beschwert sich keiner, weil du ihn abbildest. Informiere dich vorab, ob das Fotografieren an sich erlaubt ist und, ob man ein Stativ verwenden darf.
Schlechtwetter Fotoidee #7: Architekturfotografie in Schwarzweiß
Wenn der Himmel weiß und fad ist, kannst du auf Schwarzweiß-Fotografie ausweichen. Besonders gut eignen sich dafür Motive, bei denen du einen starken Kontrast zwischen Hell und Dunkel hast. Um Schwarzweißbilder aufzunehmen, hast du zwei Möglichkeiten.
Du kannst bei deiner Kamera vorab in den Schwarzweiß-Modus umstellen. Dann bekommst du direkt Schwarzweißbilder aus dem Fotoapparat. Diese Variante würden wir dir empfehlen, wenn du deine Aufnahmen nicht mit einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeitest.
Falls du deine Fotos sowieso bearbeitest, raten wir dir dazu, die Bilder in Farbe aufzunehmen und dann am Computer in Schwarzweiß umzuwandeln. So hast du im Nachhinein alle Möglichkeiten offen.
Schlechtwetter Fotoidee #8: Spiegelungen in Regenpfützen
Zum Schluß haben wir noch ein paar Inspirationen für den Klassiker unter den Schlechtwetter Fotomotiven in der Stadt. Um die Reflexion in der Wasserlache gut aufnehmen zu können ist es am besten, von einem ganz niedrigen Standpunkt aus zu fotografieren. Den Fokuspunkt richtet man dabei auf die Spiegelung, damit diese scharf abgebildet wird.
Super praktisch ist für solche bodennahe Aufnahmen ein Klappdisplay. Wir blenden uns darauf die Gitterlinien ein, damit wir sicherstellen können, dass der Horizont auf dem Bild trotzdem gerade wird.
Damit das Motiv der Spiegelung gut zur Geltung kommt macht es Sinn, das aufgenommene Foto auf den Kopf zu stellen. So tut sich der Betrachter leichter beim Anschauen.
In unserem Artikel Städte fotografieren – Planung, Tipps & Ausrüstung findest du noch weitere hilfreiche Tipps.
Zum Schluß haben wir noch zwei Vorschläge, wenn es draußen einmal ganz ungemütlich ist und man wirklich nicht hinaus gehen mag:
Jetzt wünschen wir dir viel Freude beim Fotografieren bei Schlechtwetter!