Plagst du dich bei der Suche bestimmter Fotos und dein Speicherplatz wird langsam knapp? Je mehr Bilder du ansammelst, umso wichtiger wird das Aussortieren und ein durchdachtes Ordnungssystem. Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie mühsam und zeitaufwändig es ist, wenn man das nicht gleich gut macht. Hier sind unsere Tipps, die wir uns damals gewünscht hätten: Von der Auswahl bis zur Verschlagwortung.
Bilder-Archiv: Wie du Fotos ablegst
Wir versuchen – wenn möglich – die Fotos am selben oder am nächsten Tag zum ersten Mal durchzuschauen. Deshalb haben wir auch auf unseren Reisen so gut wie immer unseren Laptop dabei. Am Abend sichern wir die Fotos doppelt (Mehr dazu unter 5 Tipps für deine sichere Foto-Reise) und importieren sie in das Bildverwaltungs- und Bearbeitungsprogramm Adobe Lightroom Classic. Wir sind Fans von Lightroom, weil wir damit fast alles in einem Programm machen können: Fotos archivieren, bearbeiten und drucken. Photoshop verwenden wir daher nur selten, für komplexe Retusche-Arbeiten zum Beispiel.
Wenn man keine eigenen Einstellungen vornimmt, speichert Lightroom die Fotos in Jahres-Ordnern und darin auch noch in Tagesordnern ab. Für uns reicht das, da wir die Bilder anhand der vergebenen Schlagwörter suchen.
Gerne legen wir im Lightroom dann auch noch Sammlungssätze im Bibliotheks-Modul an. Wir haben z.B. einen Sammlungsatz für unsere Social Media Postings und darunter dann Sammlungen von verschiedenen Reisen, etc.
Verschlagwortung: Wie du deine Fotos schnell findest
Am besten gewöhnst du dir an, die Verschlagwortung gleich beim Importieren der Fotos zu machen. Aus unserer Erfahrung macht man es sonst im Nachhinein nicht mehr. Wieviele und welche Schlagworte du vergibst, mußt du für dich selbst entscheiden. Überlege dir wonach und wie detailliert du nach deinen Bildern suchen möchtest: Reicht es dir alle Fotos vom Island-Urlaub 2015 zu filtern oder möchtest du direkt nach der gelben Island-Mohn Makro-Aufnahme suchen können?
Je genauer du die Verschlagwortung machst, umso schneller kannst du konkrete Bilder wiederfinden. Wir kommen bis jetzt recht gut mit unserer Methode durch, wo wir eher grob beschlagworten.
Ein Großteil unserer Fotos entsteht auf unseren Reisen. Wir machen die Verschlagwortung dafür so:
- Land, evt. auch den Kontinent
- Region, falls relevant
- Ort
- Motiv: z.B. Baby, Kegelrobbe, Strand, Meer. Wenn Personen auf deinen Fotos sind, kannst du auch deren Namen als Stichwörter eingeben oder bestimme Anlässe.
Bei der Verschlagwortung in Lightroom im Bibliotheks-Modul kannst du die Stichwörter selbst eingeben:
Lightroom hält aber auch Stichwortvorschläge von Wörtern für dich bereit, die du schon bei anderen Bildern verwendet hast. Wenn du magst, kannst du auch selbst Stichwortsätze anlegen (wir nutzen das derzeit nicht) oder aus der Stichwortliste wählen.
Foto-Auswahl: Wie du deine Stars kürst
Um Zeit zu sparen, gehen wir am Anfang nicht jedes einzelne Foto durch, sondern schauen sie uns in einer Galerie in der Übersicht an. Jetzt markieren wir jedes Foto, das wir vorläufig behalten möchten, mit 1 Stern (einfach durch Drücken der Zahlen-Taste 1).
In der 2. Runde schauen wir uns die Fotos genauer an. Bilder vom selben Motiv wählen wir aus und schauen sie uns im Vergleich an. So erkennt man sehr schnell, welche die besten sind. Unsere Favoriten markieren wir dann mit 3 Sternen. Fotos, die wir mit 1 Stern markiert hatten, die uns jetzt aber doch nicht gefallen, setzten wir auf 0 Sterne zurück.
Es gibt in Lightroom auch die Möglichkeit, Farben zu vergeben (mit den Zahlen-Tasten 6-9) . So markieren wir z.B. Fotos, die wir drucken, posten oder für eine Diashow verwenden wollen. Ganz wichtig ist, dass du dir merkst, welche Bewertung wofür steht. Am Besten schreibst du dir das irgendwo auf, damit du immer nach den selben Kriterien markierst und bewertest.
Jetzt schauen wir die Favoriten mit den 3 Sternen einzeln durch und prüfen, ob sie wirklich scharf sind. Falls notwendig zoomen wir in die einzelnen Fotos auch hinein, denn oft sieht man Unschärfe erst im Detail. Trotzdem wirkt das Foto als Ganzes dann nicht so scharf, auch wenn man nicht auf den ersten Blick erkennt, dass es verwackelt ist. Daher nie beim Fotografieren auf das Display verlassen, wenn man die Schärfe prüfen will, sondern zumindest ins Bild hineinzoomen, sonst kann es sein, dass du später eine unlustige Überraschung erlebst!
Alle Fotos, die unseren Ansprüchen nicht genügen, werden wieder auf 0 Sterne zurück gesetzt. Die Top-Fotos markieren wir mit 5 Sternen. Jetzt wählen wir mit dem Filter alle Fotos aus, die 0 Sterne haben. Dann markieren wir sie mit einem X und löschen sie anschließend. Dabei unbedingt auswählen “Vom Datenträger löschen,” sonst löscht du die Fotos nur aus Lightroom und sie bleiben aber in deiner Ablage und führen dann ein Geister-Dasein ;-)
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir kurz nach einem Event (Urlaub, Feier, etc.) emotional noch recht stark an den Bildern hängen und tendenziell mehr Fotos aufheben. Deshalb gehen wir die 1 Stern Fotos nach einiger Zeit nochmal durch und misten nochmal rigoroser aus. Wenn du nicht so ein Softie bist, kannst du natürlich auch gleich beim ersten Mal alle Fotos, die weniger als 3 Sterne haben, löschen ;-)
Jetzt wünschen wir dir gutes Vorankommen bei deiner Fotoauswahl und Archivierung. Du wirst sehen, wie viel einfacher es wird, wenn du für dich ein System entwickelt hast. Schreib’ einfach ein Kommentar, wenn du noch Fragen zu dem Thema hast. Natürlich freuen wir uns auch über eine Nachricht von dir, wenn dir der Artikel gefallen hat und er hilfreich für dich war ;-)
Ach ja und übrigens, wenn du mehr darüber wissen willst, was es mit den Robben-Fotos auf sich hat, dann lies doch mal hier rein: Robben fotografieren auf Helgoland.
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2 Kommentare
Der Tipp mit der Bildbewertung/Auswahl hat mir gut gefallen. Ich habe immer zu viele Bilder übrig. Erfahrungsgemäß sind nur maximal 5% nach einiger Zeit noch gut.
Freut uns, dass dir der Tipp gefallen hat, Michael! Wir finden, dass man nach längerer Zeit die Fotos auch weniger emotional betrachtet und sich dann leichter davon trennen kann. Deshalb hat es sich für uns bewährt, nach einer ersten Aussortierrunde, später nochmal drüber zu gehen.