In unseren Workshops werden wir öfter gefragt, welche Kameras wir empfehlen können. Die Antwort darauf ist nicht ganz leicht, da es immer darauf ankommt, was und wie du fotografierst. Damit du nicht die gleichen Fehler wie wir beim Kauf unserer ersten Fotoapparate machst, verraten wir dir Folgendes in unserer Kamera Kaufberatung (letztes Update: Winter 2024 / 2025):
Egal für welche Kamera du dich entscheidest, folgende Ratschläge vorab:
- Probier sie aus, nimm sie in die Hand – Bevor du irgendeine Kamera kaufst, schau sie dir an. Geh in ein Fotogeschäft und lass sie dir in die Hand geben und mach ein paar Fotos. Oder frag im Freundeskreis, ob jemand die Kamera deiner Wahl zufällig hat und du sie ausprobieren kannst.
- Kaufe gebraucht, wenn du ein gutes Gefühl dabei hast – Es muss nicht immer eine neue Kamera sein. Wir selbst kaufen viele Dinge gebraucht. Einerseits spart das Ressourcen, anderseits freut sich dein Sparschwein. Gebrauchte Linsen und Kameras probieren wir immer aus und prüfen sie persönlich ob Autofokus und Co. zuverlässig funktionieren, bevor wir das Geld aus der Hand geben. Wenn wir beim Verkäufer ein ungutes Gefühl haben, lassen wir die Finger davon. Bis jetzt hat´s bei uns immer gepasst. Auch über Amazon kann man gebrauchte Kameras kaufen, hier gibt´s auch kein Problem wegen Garantie & Rückgabe.
- Investiere gleich in besseres Equipment – Wenn es dein Sparschwein zu lässt, nimm gleich mehr Geld in die Hand und investiere in eine gute Kamera, in die du hineinwachsen kannst. Wenn du dich mehr mit der Fotografie beschäftigen willst, stößt du mit einem Einsteigermodell sehr schnell an deine Grenzen. Das Fotografieren macht dann nicht so viel Freude. Wenn dein Budget limitiert ist, bist du mit einer gebrauchten hochwertigeren Kamera besser dran, als mit dem günstigsten Startermodell.
- Mach dir keine Gedanken bezüglich der Qualität – Selbst Handys haben heutzutage schon jede Menge Pixel. Die Qualität der Bilder wird praktisch bei allen Kameras gut genug für deine Bedürfnisse sein, wenn du nicht vorhast, deine Fotos im Riesenformat auszuarbeiten. Viel wichtiger ist, dass sich die Kamera leicht bedienen lässt und zu deinen Bedürfnissen passt. Auch die Begriffe APS-C und Vollformat Sensor kannst du auf der Suche nach der passenden Kamera am Anfang mal ausblenden.
Was du wissen musst, bevor du eine Kamera auswählst
Das Wichtigste beim Kamerakauf ist nicht, für welches Modell du dich letztendlich entscheidest, sondern was am besten zu dir passt. Wenn du super sportlich bist und ständig mit dem Rad oder am Berg unterwegs bist und die Kamera dabei haben willst, wirst du mit einer schweren Top-Kamera nicht glücklich werden.
Nimm dir also ein bißchen Zeit, kläre folgende Fragen für dich ab und schreibe dir das Ergebnis auf:
- Was fotografiere ich?
- Fotografierst du gerne Wildtiere, die scheu sind und oft sehr weit weg?
- Machst du gerne Bilder bei Sportevents, wo sich die Leute schnell bewegen?
- Fotografierst du gerne in Innenräumen, wo es eher dunkel ist?
- Oder bist du ein Allrounder, der gerne ein bißchen von allem macht?
- Wo und wann fotografiere ich?
- Fotografierst du eher Motive drinnen, die sich nicht bewegen und du mußt die Kamera nicht viel herumtragen?
- Willst du die Kamera gerne immer mit dabei haben für alle Fälle?
- Machst du eigentlich nur draußen Fotos oder im Urlaub und trägst deine Fotoausrüstung immer herum?
- Wie fotografiere ich?
- Geht es dir darum, dass du eher schnelle Schnappschüsse machst?
- Oder willst du dich der Fotografie ausführlicher widmen und kannst dir vorstellen mit verschiedenen Objektiven und Stativ zu arbeiten?
- Budget: Was willst du/kannst du ausgeben?
- Wir raten dir dazu, gleich in eine etwas bessere Kamera zu investieren, in die du „hineinwachsen“ kannst.
- Wenn das Budget dein limitierender Faktor ist, dann empfehlen wir dir gebraucht zu kaufen.
- Lege deine Prioritäten fest: Was ist für dich am Wichtigsten? Gewicht, Preis oder Qualität?
Lerne aus unseren Fehlern:
So eine richtige „Welche Kamera soll ich kaufen“-Beratung gab´s bei unseren ersten Kameras noch nicht. Wenn wir noch mal die Chance hätten, dann würden wir Folgendes anders machen um gleich die richtige Kamera zu finden:
- Gleich in eine bessere Kamera investieren – Mit unseren Einsteigermodellen von Nikon waren wir nach dem ersten besuchten Fotoworkshop ganz schnell unzufrieden. Wir sahen dort, was man eigentlich auf der Kamera alles einstellen kann und wie mühsam das mit unseren Kameras war, beziehungsweise welche Möglichkeiten uns gefehlt haben. Also ruhig mal vorab mit einem Profi reden, aber dabei. nicht verwirren lassen.
- Gleich in ein besseres Objektiv investieren – Spiegelreflex- und Systemkameras (Kameratypen Erklärung unten im Artikel) werden oft in einem so genannten Kit (Set aus Kameragehäuse und einem oder mehreren Objektiven) angeboten. Speziell bei Einsteiger-Kameras sind diese Objektive nicht hochwertig und der Zoombereich (oft ein 18 – 55 mm) macht nicht glücklich. Wenn du nur 55 mm maximal hast, kannst du nichts aufnehmen, was weiter weg ist. Da fehlt dir schnell was. Wenn wir jetzt eine Kamera anschaffen, dann schauen wir welche Linsen uns interessieren und kaufen Linsen und Kameragehäuse getrennt (falls es davon keine Kit Variante gibt). Auf Reisen lieben wir unser 18 – 135 mm Objektiv auf der Fuji und das 24 – 120 mm Objektiv auf der Nikon. Deshalb ist die Wahl der Linsen eigentlich wichtiger als die Kamera selbst.
- Sensor der Kamera – es gibt unterschiedliche Sensorarten, Micro four thirds, Aps-C, Vollformat und auch Mittelformat (brauchen aber die wenigsten Fotografen). Allein die Sensorthematik, kann dich beim Kauf einer Kamera völlig verwirren. Wir wollen hier auch nicht tiefer eintauchen. Grundsätzlich gibt es Profis die mit allen Arten von Sensoren fotografieren, somit ist die Wahl des Sensors heutzutage also fast schon egal. Hier nur einige Grundinfos. Vollformat Sensoren sind meistens lichtsensibler und du bekommst besser Bildqualität bei schlechten Lichtverhältnissen. Kameras mit Micro Four Thirds & Aps-C Sensoren sind günstiger und haben weniger Megapixel. Aber wie gesagt, zerbrich dir hier nicht zu viel den Kopf drüber.
Tipp: Wenn dir das Fotografieren am Herzen liegt, investier lieber gleich am Anfang etwas mehr in deine Ausrüstung, als doppelt oder dreifach, so wie wir.
Welche Dinge wichtig sind und worauf du verzichten kannst
Wichtig:
Diese Funktionen lieben wir bei unseren Kameras besonders:
- viele Fokusmessfelder, um frei wählen zu können, wo wir auf einem Bild scharf stellen wollen.
- Einblenden von Gitterlinien im Sucher und auf dem Display. Unsere Fuji zeigt uns sogar an, wann der Horizont gerade ist.
- ein schwenkbares Display – kein Muss, ist aber super für Aufnahmen nah am Boden und für Makros.
- Bilder im Sucher anschauen können. Bei unserer Fuji geht das und wir lieben diese Funktion. So ist es egal, ob die Sonne grell scheint. Wir können problemlos sehen, was wir aufgenommen haben.
- Live-Histogramm. Das kann man bei einem elektronischen Sucher, wie unsere Fuji einen hat, einblenden und so gleich bei der ersten Aufnahme fast perfekt belichten. Mit unserer alten Nikon Spiegelreflexkamera brauchen wir da manchmal mehrere Anläufe.
- Schnelle Serienbildaufnahme für Bewegungsfotos ist uns wichtig, da wir gerne Tiere fotografieren. Wenn du nur Landschaft fotografierst, ist das für dich kein Kriterium.
- Alle wichtigen Funktionen auf dem Gehäuse zu haben, sodass wir nicht ins Menü gehen müssen (Einstellen von Blende, ISO und Belichtungszeit wären hier die wichtigsten Funktionen).
- Spiegelvorauslösung bei der Spiegelreflexkamera. Das ist nur dann wichtig, wenn du mit Stativ fotografierst oder Langzeitbelichtungen machst, um eine Verwackelung zu vermeiden. Als Einsteiger ist das noch nicht so wichtig.
- Bedienung der Kamera – kennst du dich ohne Handbuch im Menü deiner Kamera aus? Das Menü unserer Nikon Kamera ist definitiv logischer und nachvollziehbarer aufgebaut als das unser Fuji. Dieser Punkt wird einem aber oft erst später bewußt, weil du dich ja erst nach dem Kauf so richtig mit dem Menü vertraut machst.
Verzichten kannst du auf:
- die große Megapixel Schlacht – mehr Megapixel bedeutet nicht bessere Qualität. Die meisten Kameras haben heute 16-24 Megapixel (MP), das reicht vollkommen aus.
- die große ISO Schlacht – du brauchst in 99% der Fälle keine Kamera, bei der du mit 64.000 ISO fotografieren kannst. Wir verwenden auf unseren Kameras maximal ISO Werte von 10.000 und auch nur dann, wenn es unbedingt sein muss. Nähere Infos zum Thema ISO findest du in unserem ISO Artikel.
- Linsenschutz – Händler versuchen oft einen UV-Filter als „Schutz“ für die Linse mit zu verkaufen. Auf den kannst du getrost verzichten. Der schluckt Licht und wir kommen seit vielen Jahren gut ohne aus.
Hier nun die Kameratypen mit ihren Vor- und Nachteilen.
Digitale Spiegelreflex-Kameras
Abgekürzt nennt man solche Fotoapparate DSLR (English für digital single lens reflex). Rein technisch gesehen, haben diese Kameras einen kleinen Spiegel, der das Motiv in den Sucher (das kleine Fenster wo man reinschaut) projiziert. Drückt man den Auslöser, klappt dieser Spiegel hoch und das Foto kann von der Kamera aufgezeichnet werden. Dieses System war bis jetzt das am meisten eingesetzte und es gibt Modelle im Bereich von 300 – 4000 EUR. Die größten Marken hier sind Canon und Nikon. Diese Kameras bestehen aus zwei Teilen. Einem Gehäuse (auch Body genannt) und wechselbaren Objektiven. Spiegelreflexkameras werden immer mehr von Systemkameras abgelöst und einige renommierte Marken wie Nikon stellen diese Art von Kameras gar nicht mehr her.
Vorteile von digitalen Spiegelreflex-Kameras
- Große Auswahl an Objektiven – du kannst unterschiedliche Linsen dafür kaufen und mit der richtigen Linse von Nahaufnahmen bis Tieren in großer Entfernung alles aufnehmen.
- Lange Akku Laufzeiten – die großen Gehäuse haben Platz für größere Akkus, die lange anhalten.
- Vielfalt an manuellen Einstellmöglichkeiten – du kannst, je nach Modell, sehr viel selbst steuern und beeinflussen
- Gute Bildqualität
- Optischer Sucher – man schaut durch ein kleines Sucherfenster auf der Kamera und sieht was man fotografiert.
- Späteres Upgrade leichter möglich – wenn du bei einer Marke bleibst und schon einige Objektive hast, kaufst du dir einfach eine bessere Kamera (Gehäuse). Die Objektive kannst du weiter verwenden.
- Da sie von der Bildqualität her noch locker mit den neueren Systemkameras (Spiegellosen Kameras) mithalten können, bekommst du sie gebraucht zu echt attraktiven Preisen.
Nachteile von digitalen Spiegelreflex-Kameras
- Groß & schwer – sie sind die größten und schwersten Kameras am Markt
- Was du im Sucher siehst, entspricht nicht dem Bild, das du aufnimmst. Wenn du z. B. mit einer offenen Blende fotografierst und damit einen unscharfen Hintergrund machst, siehst du das erst auf dem fertigen Bild, nicht vorher. Auch Belichtungseinstellungen siehst du hier nicht vorab.
- Kein geräuschloses Fotografieren möglich – das Klappgeräusch des Spiegels beim Auslösen kann z.B. bei Hochzeiten oder Wildtier-Fotografie stören.
Eine Spiegelreflex-Kamera ist die beste Wahl für dich, wenn du:
- vor hast, Blende, Belichtungszeit, ISO & Co. selbst einzustellen und nicht alles der Automatik überlassen willst.
- Motive, die sehr nah und weit weg sind fotografieren willst. Dafür braucht du verschiedene Objektive, die du auswechseln kannst.
- bereit bist die Größe und das Gewicht in Kauf zu nehmen. Je nach Kamera und Objektiv Kombination können das schon 1,5 – 2 kg sein.
- du dem Fotografieren mehr Zeit widmen willst.
- Mit kleinem Budget eine hochwertige Kamera haben willst.
Folgende DSLR Kameras mit Objektiv eignen sich für den Einstieg:
Für´s kleine Budget – 450 EUR:
Wie bei allen Einsteigermodellen sind diese Kamera mehr auf das Fotografieren im Automatikmodus und mit den Motivprogrammen wie Sport oder Makro geeignet. Das bedeutet, dass manche Funktionen, die du beim manuellen Fotografieren verwendest, nicht bei einem Rädchen auf der Kamera umstellbar sind, sondern du in die Menüfunktion hineingehen musst. Bei beiden Kameras muß man bei der Bequemlichkeit bei der Bedienung kleine Abstriche in Kauf nehmen:
- Nikon D3500* – viele unserer Workshop Teilnehmer haben diesen Modell und machen damit ordentliche Fotos.
- Canon EOS 2000D* – das Gegenstück zur Nikon D3500 von Canon.
Für´s größere Budget – 1.200 EUR:
Wenn du die Möglichkeit hast, dir von Anfang an eine bessere Kamera leisten zu können, dann würden wir dir dazu raten. Diese Kameras haben viele Vorteile in der Bedienung. Du kannst die meisten Sachen, die du beim Fotografieren brauchst direkt mit Knöpfen und Rädchen auf der Kamera einstellen, ohne ins Menü gehen zu müssen. Du hast mehr Fokusmessfelder zur Auswahl (wohin du den Fokus am Bild legen kannst) und auch das Gehäuse ist robuster und hält mehr aus.
- Nikon D7500* – die Qualität ist Spitze und die Bedienung macht richtig Spaß. Definitiv die richtige Wahl, wenn du von der Automatik weg willst.
- Canon EOS 80D* – vergleichbar mit der Nikon D7500, wenn du Canon bevorzugst.
- Sony Alpha 77* – Dieses Modell hat sich einen guten Namen in der Mittelklasse-Liga gemacht.
Systemkameras
Diese Kameras werden kurz auch auch DSLM (Digital Single Lens Mirrorless) oder spiegellose Kameras genannt. Dieser Kameratyp ist seit rund einem Jahrzehnt auf dem Markt und hat mittlerweile größtenteils alle Kinderkrankheiten abgeschüttelt. Wir selbst fotografieren seit 2014 parallel mit Spiegelreflex- und Systemkameras, möchten aber in den nächsten Jahren völlig auf Systemkameras umstellen.
Einfach ausgedrückt sind Systemkameras, Spiegelreflexkameras ohne Spiegel :-). Sie bestehen ebenfalls aus einem Gehäuse, auf das unterschiedliche Objektive aufgesetzt werden können. Die Funktion des Spiegels übernimmt ein kleiner Monitor (auch elektronischer Sucher genannt). Das bringt Vor- und Nachteile. Für uns ist eine spiegellose Systemkamera aber definitiv der Kameratyp, den Markt in den nächsten Jahren dominieren wird.
Vorteile von spiegellosen Kameras
- Kleiner & leichter als DSLRs – unsere erste Systemkamera, eine Olympus OM-D E-M10 hatten wir in Barcelona dabei. Die ganze Reise haben wir unsere andere Spiegelreflexkamera nicht mehr angegriffen, weil sie uns zu schwer zum Herumschleppen war.
- Lautlose Auslösefunktion – kein Spiegel der in die Höhe schnappt, somit kann bei vielen Modellen lautlos fotografiert werden. Ein klarer Vorteil, wenn du gerne scheue Wildtiere oder auf Veranstaltungen wie Hochzeiten fotografierst.
- Bildqualität wie bei DSLRs
- Original Objektive meist günstiger als bei DSLRs
- Manuelle Einstellmöglichkeiten wie bei DSLRs
- Elektronischer Sucher – dieser zeigt schon vor dem Auslösen ziemlich genau, wie das Bild aussehen wird. Das Histogramm kann schon bei der Aufnahme eingeblendet werden und hilft dir, sofort richtig zu belichten.
Nachteile von Kameras ohne Spiegel
Die Systemkameras können mittlerweile definitiv mit Spiegelreflexkameras mithalten. Auch immer mehr professionelle Fotografen steigen auf diesen Kameratyp um.
- Akkulaufzeit eher gering – Aufgrund der Größe des Gehäuses, können hier nur schwächere Akkus verwendet werden. Zusätzlich braucht der elektronische Sucher Strom und das verringert die Anzahl an Aufnahmen. Karin ist von der Fuji XT-2 auf die Fuji XT-4 umgestiegen. Da sind die Akkus mittlerweile wesentlich besser und auch die Anzahl der Bilder ist völlig ausreichend.
- Derzeit noch weniger Auswahl an Objektiven als bei DSLRs – Das wird sich aber in den nächsten Jahren sicherlich ändern.
- Gute Systemkameras für Actionfotos (z. B. Wildtierfotografie) sind derzeit noch eher teuer. Viele Marken, wie Sony, Canon & Nikon bieten brauchbare Actionkameras auch aktuell fast nur mit Voll Format Sensor an. Was grundsätzlich nicht schlecht ist, aber wir zum Beispiel gar nicht brauchen würden. Eine Vollformat Kamera, wie z.b. eine Sony Alpha 7 iii, sind preislich dann auch deutlich teurer als eine vergleichbare Kamera mit APS-C Sensor (kleinerer Sensor).
Eine Systemkamera ist die perfekte Kamera, wenn du:
- weniger schleppen, aber trotzdem die anderen Vorteile einer Spiegelreflex-Kamera haben willst
- eine kompakte Kamera bevorzugst
- gleich sehen willst, wie dein Foto nachher aussieht
- gern auf Reisen mit deiner Kamera nicht so auffallen willst
- wenn du Zukunftsfit sein willst
Folgende Systemkameras können wir dir empfehlen:
Für´s kleine bis mittlere Budget – 800 EUR:
- Sony Alpha 6000* – Sony hat das Thema Systemkameras ins Rollen gebracht und liefert hier mit der Sony Alpha 6000 ein hochwertiges Produkt, dass dir definitiv Spaß machen wird. Das Nachfolgermodell, die Sony Alpha 6400 ist natürlich auch gut, aber kostet deutlich mehr.
- Olympus OM-D E-M10 Mark IV* – klein, handlich und die Bildqualität ist genial. Mein Vater fotografiert aktuell damit und ist hellauf begeistert.
Für´s größere Budget – 1.500 EUR:
- Sony Alpha 7 iv* – die 7er Serie ist Sonys Aushängeschild und wir kennen nicht nur einen Fotografen, der seine Nikon oder Canon dafür verkauft hat.
- Olympus OM-D E-M5 Mark III* – noch höhere Qualität in kompakten Design.
- Canon Eos R8 – bekommst du ebenfalls zu einem guten Preis
- Fujifilm X-T20 – die kleine Variante unserer Fujifilm X-T4, die wir im Einsatz haben. Wer diese Kamera mal in der Hand gehalten hat, der wird sie so schnell nicht wieder loslassen.
Kompaktkameras
Eine Kompaktkamera ist sicher der kleinste Kameratyp und war für Markus, immer die ideale Kamera für Reisen. Eine Kompaktkamera besteht aus einer fix eingebauten Zoomlinse in einem kleinen Gehäuse. Hier kannst du kein anderes Objektiv aufstecken und alles, was über das Fotografieren mit den Automatik-Einstellungen hinausgeht, macht keinen Spaß damit, weil du bei den Möglichkeiten sehr eingeschränkt bist. Das ist auch der Kameratyp mit dem ich (Markus) vor Jahren sehr gerne auf Reisen gegangen bin. Solltest du manuell etwas einstellen wollen oder an Nachbearbeitung deiner Fotos denken, dann solltest du die Finger von diesem Kameratyp lassen.
Vorteile einer Kompaktkamera
- Leicht & klein – passt für dich, wenn du eine kleine und leichte Kamera suchst
- Ideal, wenn du nur Schnappschüsse machen möchtest und eine Kamera für unterwegs suchst
- Günstig – diese Kameras gibt´s auch schon für ganz schlanke Sparschweine.
Nachteile einer Kompaktkamera
- Qualität schlechter – für normale Fotoabzüge (10×13) reichen sie aus. Wenn du deine Bilder gerne größer entwickelt haben willst, dann greif lieber zu einer DSLR oder DSLM.
- Keine zusätzlichen Objektive – du kannst keine andere Objektive drauf montieren.
- ISO, Blende & Co. – normalerweise kannst du die nicht selbst einstellen und bist damit in deinen Möglichkeiten und auch in deiner Kreativität eingeschränkt.
Eine Kompaktkamera ist die ideale Kamera für dich, wenn du:
- eine leichte Kamera suchst, die in die Handtasche oder Hosentasche passten soll
- du nur Schnappschüsse machen willst
Wir persönlich würden generell keine Kompaktkamera mehr kaufen, sondern eher auf´s Handy zurückgreifen, die integrierten Kameras sind da oft besser. Bei den Kompaktkameras gibt es aber sehr erschwingliche wasserdichte Kameras. Das wäre der einzige Grund, uns für so ein Modell zu entscheiden. Wobei man sich hier auch nicht mehr als Schnappschüsse erwarten sollte.
Folgende Unterwasser-Kompaktkameras können wir dir empfehlen:
- Nikon Coolpix W100* – die Kamera mit den besten Bewertungen auf Amazon.
- Panasonic LUMIX DMC-FT30EG-A Outdoor* – die Lumix Serie von Panasonic hat mir auf meiner ersten Australienreise (2002) gute Dienste geleistet. Ein Modell dieser Serie ist heute noch ein ständiger Reisebegleiter meines Schwagers.
Bridgekameras
Ist ein Kameratyp der eine Mischung aus Kompaktkamera und Spiegelreflexkamera ist. Die Abmessungen sind eher klein und es ist ein fixes Objektiv verbaut. Diese Kameras schmücken sich oft mit einem großen Zoombereich. Du kannst somit Dinge, die sehr nahe sind genauso gut wie Motive die sehr weit weg sind fotografieren, ohne ein zusätzliches Objektiv zu benötigen. Das geht aber oft zu Lasten der Bildqualität.
Vorteile einer Bridgekamera
- Kompakter – etwas kleiner als eine Spiegelreflexkamera
- Großer Zoombereich – mit nur einer Linse
- Günstiger als eine Spiegelreflex
- Manuelle Einstellmöglichkeiten – mehr Optionen als bei einer Kompaktkamera
Nachteile einer Bridgekamera
- Schlechtere Bildqualität – kann mit DLSRs & DSLMs nicht mithalten
- Keine zusätzlichen Objektive – du kannst keine andere Objektive drauf montieren.
Obwohl ich schon Makroaufnahmen, die mit einer Bridgekamera gemacht wurden gesehen habe und davon beeindruckt war, würde ich davon die Finger lassen. Ich greife da viel lieber zu anderen Kameratypen und habe somit bessere Qualität & die Möglichkeit andere Objektive aufzustecken. Generell falsch kannst du mit dem Kauf einer Bridgekamera aber nichts machen. Solltest du das Thema Bildkomposition beherrschen, dann werden dir auch mit einer Bridgekamera unvergessliche Fotos gelingen.
Du solltest dir eine Bridgekamera kaufen, wenn du:
- etwas Besseres als eine Kompaktkamera willst, aber trotzdem nicht Objektive umstecken willst.
- für kleines Geld einen großen Zoombereich haben willst.
Empfehlenswerte Bridgekameras am Markt
- Panasonic Lumix DC-FZ1000* – 16 fach Zoom hat schon seinen Reiz und bei einem Preis unter 605 EUR kann da keine Spiegelreflex mithalten.
- Sony DSC-RX10* – mit einem Zoombereich von 24 – 200 mm hat man für viele Situationen vorgesorgt. Zudem bekommt man ein sehr lichtstarkes Objektiv.
- Canon PowerShot SX540 HS* – 24 – 1.200 mm mit einem Objektiv. Schon irre der Zoom-Umfang und der Preis von unter 300 EUR.
Kamera Kaufberatung- Mit welchen Kameras wir gerade fotografieren und warum
Wir haben derzeit zwei Kameras im Einsatz:
- Nikon D500* – ist eine DSLR Kamera, die für ihre sehr hohe Serienbild-Funktion bekannt ist. Diese haben wir uns speziell für die Tierfotografie zugelegt und damit auch schon erfolgreich Seeadler beim Fischfang und Co. fotografiert. Wir können damit 10 Bilder pro Sekunde schießen, was sich bei schnell bewegenden Objekten auszahlt.
- Fujifilm X-T4 – ist eine spiegellose Kamera, die uns durch Größe und Gewicht richtig Spaß macht. Wenn wir Wandern gehen oder einen Städtetrip machen, ist sie die erste Wahl und die Nikons bleiben zu Hause.
Mehr Infos zu unserem ganzen Kameraequipment findest du in unserer Ausrüstungsliste. Da wir sehr gerne Reisen und zukünftig weniger schleppen wollen, gehen bei uns die Gedanken definitiv in Richtung einer Nikon Z8. Wir warten aber immer noch ob Nikon nicht doch eine spiegellose Variante der Nikon D-500 herausbringt. Wir bauchen eigentlich keine Kamera mit Vollformatsensor. Ein Aps-C Kamera würde uns für die Tier- und Landschaftsfotografie völlig reichen. Karin fotografiert ja seit Jahren fast nur mehr mit einer Fujifilm Systemkamera. Mittlerweile gibt es so viele tolle Produkte am Markt was auch für uns die Suche nach einer neuen Kamera nicht leichter macht. Viele im Profisegment sind auf Sony Kameras umgestiegen allein schon dort verliert man schnell den Überblick. Ist jetzt die Sony Alpha iv, die Sony Alpha v, Sony Alpha 7c, Sony Alpha 7r v das Modell auf das man umsteigen sollte :-)? Was klar ist wir werden beide auf eine spiegellose Kamera umsteigen.
Kamera Kaufberatung – Abschließende Tipps
- Objektiv für deine Kamera für den Einstieg – Um unterschiedliche Motive fotografieren zu können, kauf dir am Besten ein Objektiv im Zoombereich von 18-200 mm. Verzichte auf die Standard Kit-Zooms die nur bis 55 mm gehen.
- Bekannte Marken – Bedenke, dass du für Kameras von Canon, Sony und Nikon später einfacher gebrauchtes Zubehör bekommst
- Objektiv wichtiger als Kamera – Die Qualität des Objektivs ist ausschlaggebend für die Qualität deiner Fotos, viel wichtiger als das Gehäuse. Speziell, wenn du zwischen zwei Kameraherstellern hin und her schwankst, dann schau dir vorab an welche Linsen du mit welchen Brennweiten brauchen wirst. Zäume so das Pferd eher von hinten auf. Welcher Kamerahersteller bietet dir die besten Linsen zum besten Preis/Leistungsverhältnis und vielleicht fällt die Wahl der Kamera dann umso leichter.
- Festbrennweiten – Eine Alternative zu Zoom-Objektiven sind Festbrennweiten. Das bedeutet, dass du nur eine Brennweite hast, z.B. 50 mm. Wenn du dein Motiv größer oder kleiner am Bild haben möchtest, mußt du anstatt zu zoomen näher ran oder weiter weg gehen. Festbrennweiten haben eine hohe Qualität und sind im Verhältnis günstig, z.B. Nikon 35 mm, 1:1,8 (bedeutet, dass die kleinste Blende 1,8 ist und man auch gut bei wenig Licht fotografieren kann). Funktioniert sehr gut, wenn man einen unscharfen Hintergrund haben möchte, bei Makros, Porträts, etc.
Da der Kameramarkt ständig neue Modelle ausspuckt, versuchen wir unsere Kamera Kaufberatung so gut wie möglich aktuell zu halten. Sollten wir eine Kamera, mit der du schon gute Erfahrungen gesammelt hast, nicht gelistet haben, freuen wir uns über deinen Kommentar. Mit dieser geballten Info bist du gut gerüstet für den Kamerakauf. Wir wünschen dir jetzt schon viel Spaß mit deinem neuen Fotoapparat!
6 Kommentare
Guten Tag,
Danke für diesen exzellenten Artikel, er hilft mir viel weiter! Ich habe vor mehr als 30 Jahren intensivst mit einer OM-2 von Olympus fotografiert und auch selbst entwickelt. Nach einer langen Pause, die OM war defekt und nicht reparierbar, will ich mich jetzt wieder ans Fotografieren machen. Mit den modernen Kameras habe ich aber so meine Schwierigkeiten, da ist alles automatisch, Motoren surren ständig und das Ergebnis ist nicht top. Liegt vermutlich auch daran dass es für mich ein Kulturschock ist und ich die neuen Geräte nicht kenne. Da ihr hier auch eine Olympus-Kamera bespricht (OM E-M5 Mark II) bin ich natürlich gleich interessiert, aber ich vermute dass auch da ein Umgewöhnen nötig ist. Könnt ihr diese Kamera einem Umsteiger empfehlen, oder gibt es vielleicht besser geeignete Modelle ?
Viele Grüsse,
Martin
Hallo Martin, wow 30 Jahre Erfahrung nicht schlecht. Wir sind uns sicher, dass Systemkameras wie z.b. eine Olympus OMD E-M5 Mark II eine sehr gute Wahl ist. Kommt aber immer etwas drauf an, was du hauptsächlich fotografierst. Für z.b. Tiere, die sich schnell bewegen, greifen wir persönlich immer noch lieber auf unsere digitale Spiegelreflex Kamera, eine Nikon D500 zurück. Für alle anderen Themen, wie Landschaf, Makro, Porträt,… sind wir mit unseren Fujifilm s, X-T2 und X-T4 Systemkameras, sehr glücklich. Die Fujifilm Kameras wären vielleicht noch eine spannende Alternative zur Olympus. Aber am Besten ist hier, wenn du die Kamera die dich interessiert, vielleicht mal für ein Wochenende ausborgen kannst bzw. zumindest in einem Fotogeschäft in die Hand nimmst. Wir mögen speziell die sehr kompakte Größe einer Olympus oder Fuji und die Möglichkeit schon vorab durch einblendbares Histogramm und Co. zu sehen wie die Aufnahme wird.
Es wird aber definitiv eine Umgewöhnungszeit brauchen, speziell auch was die Nachbearbeitung der Fotos in Lightroom oder einem anderen Programm betrifft. Viel Erfolg beim Umstieg und sag dann mal Bescheid wofür du dich entschieden hast und ob du damit zufrieden bist.
lg,
mMarkus
Hallo Markus,
ich habe eure Seite mit großem Interresse gelesen und es war angenehm lesen das es bei eurer Equipment Empfehlung nicht bevorzugt um größer + teurer geht.
Ich fotografiere am liebsten in der Natur von den Alpen, Lüneburger Heide bis zur Ostsee. Auch gerne alte historische Städtchen. Auch Tierfotografie wenn sie für mein 200er Obj. erreichbar und die Fokusgeschwindigkeit nicht ausschlaggebend ist.
Könntest du mir eine mögliche Ergänzung / Verbesserung(Qualität) meines Equipments nennen?
Der Verkauf vorhandener Teile ist dabei eingeplant.
Ich habe
– Fuji TX1, Fuji 14/2.8, 18-55/2.8-4, 55-200/3.5-4.8
– Voigtländer mit Nikon-Adapter: 20/3.5, 28/2.8, 40/2, 58/1.4, 90/3.5
Da die Voigtländer keinen AF haben ist der Ausschuß sehr hoch und darum der Verkauf geplant.
Meine Überlegungen sind:
Fuji XT2 od. H1, Obj. 10-24/4 — 23/2 — 50/2 dafür dann das 18-55er weg = allerdings noch mehr Obj.-Wechsel
oder das 16-55 bzw. das neue 16-80mm ???
Was wäre für einen Wald-+ Wiesenfotografen die geeignete Ausstattung (Bildqualität) mit möglichst wenig + leichtem Equipment. Ein Systemwechsel zu einer anderen Marke wäre nicht ausgeschlossen.
Wenn die Anfrage zu aufwendig ist, ab in die Tonne. Aber danke für´s lesen und weiterhin schöne Reisen.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf
Hallo Ralf, entschuldige die späte Antwort, aber wir sind selbst gerade erst von einer 2 wöchigen Fotoreise retour gekommen. Hm, ist immer eine sehr schwierige Frage bzgl. Equipment. Wir selbst sind mit unserer Fuji X-T2 eigentlich recht zufrieden. Speziell auf Reisen hat sich das 18-135mm bewährt und für Tiere haben wir uns auch noch das 100-400mm geleistet. Mit diesen 2 Objektiven können wir eigentlich von Landschaft – Tierfotografie alles recht gut umsetzen. Bei schnell bewegenden Tieren (wie Vögel im Flug) stoßen wir aber mit der X-T2 schnell an unsere Grenzen. Da sind wir froh auch noch die Nikon D500 zu haben. Freunde von uns haben die H1 und sind mit der sehr zufrieden. Der integrierte Stabilisator muss da wirklich kurze Belichtungszeiten aus der Hand zulassen. Nachteil zur XT2 ist dann halt wieder das größere Gehäuse und die H1 braucht wegen dem Stabi auch schneller die Akkus auf als die X-T2.
Wenn du also weniger umstecken möchtest dann ist sicherlich das 18-135mm ein guter Kompriss. Für Tiere dann irgendwann mal das 100-400mm dazu. Ob H1, X-T2, X-T3 kommt halt dann drauf an wie wichtig dir der zusätzliche Stabilisator bzw. die Größe und das Gewicht ist. Wenn möglich mal die einzelnen Kameras in die Hand nehmen bzw. für ein Wochenende ausborgen und Testfotos machen.
Ich hoffe das hat dir etwas weitergeholfen.
Liebe Grüße,
Markus
Hallo, zur Sony A6000 sie löst nicht lautlos aus. Edel-Kameras mit einem 1-Zoll-Sensor sind noch interessant.
z.B. die Sony DSC-RX100 III. 1-Zoll-Sensor haben ihre Grenzen … http://hornisgrinde.eu/madeira.html
Auf meiner HP zeige ich was damit möglich ist. Grüssle aus dem Badener Land Paul.
Danke für die Info Paul!
Viele Grüße, Karin & Markus