Farben beeinflussen unsere Wahrnehmung und wecken Gefühle. Manchmal kann es jedoch befreiend sein, sie bewusst wegzulassen. Denn in monochrom wirkt das selbe Motiv plötzlich ganz anders!
Die Schwarzweißfotografie eröffnet dir eine neue Art des Sehens: Sie reduziert deine Welt vom Farbfoto auf ein Bild in Schwarz-Weiß und bringt daher Licht, Schatten, Formen, Kontraste und die Essenz deines Motivs ganz besonders zur Geltung. Viele der bekanntesten Fotografen der Geschichte arbeiteten bevorzugt in Schwarzweiß. Nicht nur, weil es früher keine andere Möglichkeit gab, sondern weil es eine einzigartige, zeitlose Ausdrucksweise ermöglicht.
In diesem Artikel verrate ich dir,
- wie dein Einstieg in die Schwarz-Weiß-Fotografie gelingt
- für welche Genres sich die monochrome Fotografie besonders eignet
- wie du in der „digitalen Dunkelkammer“ jeden Farbton in einen interessanten Grauton umwandeln kannst
- welche Fotograf:innen dich auf deinem Weg zum faszinierenden Schwarz-Weiss-Foto inspirieren können
10 Gründe, warum du Schwarzweißfotografie ausprobieren solltest
1. Stärkere Fokussierung auf Licht und Schatten
Ohne Farben verändert sich dein Blick auf ein Motiv komplett. Lichtquellen, wie Schatten fallen und die Abstufungen von Helligkeit werden durch monochrome Fotos viel auffälliger. Das Zusammenspiel von Licht und Dunkelheit ist eines der wichtigsten Gestaltungselemente, wenn du schwarz-weiß fotografieren möchtest. Besonders, wenn die Sonne tief steht oder das Licht diffus ist (also der Himmel bedeckt) entstehen in Schwarzweiß oft faszinierende Stimmungen, die in Farbe weniger zur Geltung kämen. Schlechtwetter oder dramatische Wetterstimmungen sind nicht so toll beim Farbe fotografieren, aber für Schwarzweiß Fotografie sind sie perfekt!
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Während ein Sonnenuntergang normalerweise durch seine warmen Farbtöne wirkt, kann er in Schwarz und Weiß mit dramatischen Kontrasten völlig anders wirken. Du lernst, das Licht viel bewusster einzusetzen und auf die Intensität von Schatten mehr zu achten.
2. Reduktion auf das Wesentliche beim Fotografieren
Farben können von deinem eigentlichen Motiv ablenken. Fotografierst du in Schwarz-Weiß bleibt der Blick auf dem Wesentlichen: Formen, Strukturen, Linien und Muster. Schwarz-Weiß Fotos eignen sich deshalb super für kraftvolle, minimalistische Aufnahmen mit einer sehr klaren Bildaussage. In Abwesenheit von Farbe kannst du auch viel leichter den Blick des Betrachters lenken.
3. Mehr Emotion in deinen monochromen Bildern
Schwarzweißbilder haben oft eine tiefere emotionale Wirkung als Farbfotos. Sie wirken auf ihre ganz eigene Weise oft nostalgisch, dramatisch oder auch melancholisch. Das liegt daran, dass sie den Betrachter nicht wie Farbbilder beeinflussen, sondern sich auf die Bildaussage konzentrieren kann.
Ist dir schon aufgefallen, dass viele berühmte Reportagefotos und Porträts ganz bewusst in Schwarzweiß aufgenommen wurden, um den Ausdruck einer Person oder die Intensität eines Moments zu verstärken? Durch den Verzicht auf Farbe hast du mehr Möglichkeiten, um den Charakter des Porträtierten authentischer und irgendwie rauer zu zeigen.
Bei einem Farbporträt können z. B. bunt gemusterte Kleidung oder intensives Make-up schnell die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. In Schwarzweiß bleibt der Fokus immer auf der Mimik, Gestik und der Persönlichkeit.
Dazu gibt es ein tolles Zitat von dem kanadischen Fotografen Ted Grant:
When you photograph people in color, you photograph their clothes. But when you photograph people in Black and white, you photograph their souls!
4. Schwarz-weiß Fotos eignen sich perfekt für schwierige Lichtverhältnisse
Farbfotos können unter ungünstigen Lichtbedingungen oft enttäuschend wirken – etwa wenn das Licht zu hart oder zu diffus ist. In Schwarzweiß lassen sich selbst problematische Lichtverhältnisse oft kreativ nutzen. Graue, regnerische Tage, die in Farbe eher trist erscheinen, können in Schwarzweiß eine ganz eigene, stimmungsvolle Atmosphäre bekommen.
Auch für Innenaufnahmen solltest du unbedingt schwarz-weiß ausprobieren, wenn das vorhandene Licht nicht optimal ist. Statt dich über Aufnahmen mit Farbstich oder schwieriges Mischlicht zu ärgern, kannst du Farben in Grautöne verwandeln und ganz bewusst Kontraste betonen.
5. Analog oder digital – Schwarz-Weiß-Fotografie ist zeitlos
Schwarz-Weiss Fotografie wirkt viel edler und zeitloser als Farbfotografie. Diese künstlerische Ästhetik macht Schwarzweiß perfekt für kreative Projekte. Schwarzweiß verleiht deinen Bildern einen Hauch von Klassik – fast wie ein Kunstwerk.
Ich empfehle dir, ganz bewusst in Schwarzweiß zu denken und gezielt nach Motiven zu suchen, die sich dafür besonders gut eignen. Mit Strukturen und Mustern, starken Hell-Dunkel-Kontrasten, sowie Linien und geometrischen Formen bist du auf der sicheren Seite.
Viele Meisterfotografen haben in Schwarzweiß gearbeitet. Der bekannteste ist wohl Ansel Adams, dessen analoge Fotografie von Landschaften in den U.S.A. auch heute nichts von ihrer Wirkung eingebüsst hat. Hier kannst du einige Bilder von Ansel Adams sehen.
Mir gefällt Ansel Adams‘ Sichtweise auf die Fotografie:
A great photograph is one that fully expresses what one feels, in the deepest sense, about what is being photographed.
Persönlich begeistern und inspirieren mich auch die schlichten Pflanzenporträts von Karl Blossfeldt.
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6. Street Photography und Architektur in Schwarzweiß fotografieren
Architekturfotografie lebt von Linien, Formen und Strukturen. Diese Bildemente kannst du in Schwarzweiß gezielt nutzen und hervorheben. Ohne Ablenkung durch Farben kommen die klaren Linien von Gebäuden oder die Textur einer alten Fassade viel stärker zur Geltung. Auch Architektur Details oder alltägliche grafische Elemente, wie Straßenschilder oder Zebrastreifen, werden in Schwarzweiß plötzlich interessant. Statt der Farben stehen die Bildkomposition und das Motiv im Vordergrund. Das hilft dir, bewusster zu fotografieren und deine Bildgestaltung gezielt zu verbessern.
Auch in der Street Fotografie funktioniert Schwarzweiß bestens. In Graustufen werden Straßenszenen und Schatten oft intensiver dargestellt als in Farbe. Außerdem erinnert Schwarzweiß uns gleich an klassische Reportagen.
Ich mag sehr gerne die humorvollen Aufnahmen des berühmten Fotografen Elliott Erwitt:
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Von den berühmten Bildern von Henri Cartier-Bresson kannst du lernen, wie du den entscheidenden Moment einer Straßenszene erkennst und einfängst.
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In diesen Genres brilliert auch der japanische Fotograf Akihito.
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Fantastisch sind auch die atemberaubenden Natur- und Architekturbilder der griechischen Architektin und Fotografin Julia Anna Gospodarou.
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7. Texturen und Details mit Schwarzweiß Fotografie betonen
In Schwarzweiß wird die Struktur eines Motivs besonders gut sichtbar. In Schwarzweiß kannst du z. B. die Furchen einer Baumrinde, Muster im Sand oder auch die Oberfläche eines Felsens sehr gut hervorheben. Das liegt daran, dass unsere Augen nicht von Farbtönen abgelenkt werden, sondern sich auf die Oberflächenstrukturen konzentrieren können. Besonders in der Natur- und Makrofotografie kann das spannend sein.
8. Schwarz-Weiß fotografieren, um Ablenkungen zu reduzieren
Zu viele Farben, vor allem, wenn sie nicht harmonieren, können ein Foto unruhig machen. Aufdringliche Werbeschilder oder Kleidung in grellen Farben lenken den Blick von deinem eigentlichen Motiv ab. Schwarzweiß sorgt für Klarheit und lässt dich auf die Essenz konzentrieren.
9. Kreativ monochrom experimentieren mit Kontrasten und Formen
Schwarzweiß eignet sich wunderbar, um mit Kontrasten und Formen zu gestalten. Du kannst bewusst mit Licht und Schatten, Schärfe und Unschärfe oder Hell und Dunkel zu spielen. Besonders eignet sich das für Langzeitbelichtungen oder abstrakte Fotografie. Die Reduktion auf Grautöne eröffnet dir neue Möglichkeiten, um Motive eher künstlerisch einzufangen. Da Schwarzweiß nicht unserer Wirklichkeit entspricht, bist du auch freier bei der Bildbearbeitung.
10. Tipps und Tricks für ausdrucksstarke Naturfotografie in Schwarzweiß
Naturfotografie wird oft mit satten Farben verbunden. Doch gerade in Schwarzweiß kannst du die Essenz einer Landschaft oder eines Tieres besonders intensiv einfangen. Strukturen, Lichtstimmungen und Kontraste werden in den Fokus gerückt und lassen Naturmotive stilvoll und edel wirken. Achte auf einen ruhigen, gleichmäßigen Hintergrund, damit sich deine Motive gut abheben.
So gelingen dir beeindruckende Schwarz-Weiß-Fotografien
- Achte auf starke Kontraste: Dunkle Felsen und helles Wasser oder dunkle Silhouetten vor einem hellem Himmel. Solche Motive wirken in Schwarzweiß besonders gut.
- Fange verschiedene Wetterstimmungen ein: Dramatische Wolken, mystischer Nebel oder Lichtstrahlen.
- Setze Licht und Schatten bewusst ein: Lange Schatten, wenn die Sonne tief steht oder harte Schatten mit klaren Umrissen rund um die Mittagszeit.
- Finde Texturen und Strukturen: Wellen im Wasser, Rost, Flechten auf einer Mauer. Schwarzweiß hebt diese Details hervor.
- Nutze den Sucher zum Fotografieren: So kannst du dich viel besser auf das Komponieren eines spannenden Bildausschnitts fokussieren und die Belichtung deines Motivs besser einschätzen.
- Der Typ deiner Kamera ist egal: Digitalkameras, spiegellose Systemkameras und sogar Smartphones eignen sich, um deine Welt statt farbig mal monochrom einzufangen. Es gibt also keine Ausreden!
Die filigranen Blätter sind hier der Blickpunkt - Unser Tipp für Anfänger: Suche im Menü deiner Digitalkamera den Schwarzweiß-Modus und stelle ihn ein. Meist hat er entweder das Wort „monochrom“ oder „Schwarzweiß“ im Namen. Wenn du im Jpeg-Format fotografierst und noch keine Bildbearbeitung machst, kannst du dort (je nach Kamera) eventuell sogar aus verschiedenen Stilen wählen.
- Mache Langzeitbelichtungen: Fotografiere Wasserfälle, die Bewegung der Wellen am Meer oder ziehende Wolken, um spannende Kontraste zu erzeugen.
- Kraftvolle Bildbearbeitung: Stelle den Schwarzweiß-Modus auf deiner Kamera ein. Dann kannst du am Display dein Bild schon in Schwarzweiß sehen und besser beurteilen, ob es sich dafür eignet. Trotzdem sollest du im RAW-Format fotografieren, denn dann kannst du bei der Nachbearbeitung in Adobe Lightroom oder Photoshop immer noch entscheiden, ob dir ein Bild in Farbe oder Schwarzweiß besser gefällt. So hältst du dir alle Möglichkeiten offen. Das ist meiner Meinung nach die beste Lösung.
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Inspiration für deine Schwarz-Weiß-Fotografie
Schwarzweißfotografie öffnet dir eine ganz neue Welt der Bildgestaltung. Sie hilft dir, bewusster zu sehen, kreativer zu arbeiten und Emotionen intensiver und ausdrucksstärker festzuhalten. Hier stelle ich dir hier kurz acht zeitgenössische Schwarzweiß-fotograf:innen vor, deren Bilder dich hoffentlich genauso inspirieren zur Kamera zu greifen und loszulegen wie mich!
- Sebastião Salgado macht epische Dokumentar- und Naturfotos. Wenn du die Möglichkeit hast, eine seiner Ausstellungen anzusehen, dann nütze diese Chance unbedingt! Unser Favorit von ihm ist Genesis.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an - Sarah Marino – Ich liebe den Stil der Naturaufnahmen dieser Amerikanerin.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an - Ian Hull ist ein Meister der monochromen Tierfotografie.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an - Jason M. Peterson ist für seine moderne Street Fotografie bekannt.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an - Iris Korhonen-Penn fängt die Natur in warmen Sepia-Tönen ein.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an - Paolo Sarti begeistert vor allem mit dramatischen Berglandschaften.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram anWir hoffen, wir konnten dich inspirieren, jetzt selbst einmal Schwarzweißfotografie auszuprobieren. Mit unserem Onlinekurs „Naturfotografie in Schwarzweiß“ kannst du sofort starten!
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