Hast du schon mal Fotos verloren, die dir wirklich wichtig waren? Dann kannst du dir vielleicht vorstellen, wie wir uns gefühlt haben, als uns im Mallorca-Urlaub unsere Kamera-Ausrüstung und Laptops mit allen Fotos aus der Finca gestohlen wurden. Seitdem haben wir unsere Sicherheitsvorkehrungen stark verbessert. Hier geben wir dir fünf Tipps aus der Praxis:
- Bilder auf Reisen sichern
- Foto-Ausrüstung schützen
- Foto-Versicherungs Empfehlung
- Reiseversicherungs-Favoriten
- Schutz vor Kreditkarten-Mißbrauch
1. Datensicherung von Fotos
Variante für Reisen bis zu 3 Wochen
In Mallorca haben wir brav unsere Fotos von der Speicherkarte der Kamera auf den mitgenommenen Laptop gesichert. Dann haben wir die Speicherkarten formatiert wieder damit fotografiert. Dann der Schock, als wir von einer Wanderung zu unserer Finca zurückkamen: Jemand hatte eingebrochen und unsere Foto-Ausrüstung, Laptops und Smartphones gestohlen :-(
Durch ein Backup zu Hause, waren die Daten des Laptops nicht verloren, aber alle Urlaubsfotos waren weg. Deshalb auch im Urlaub unbedingt die Fotos auf eine zusätzliche Festplatte sichern!
Wir haben uns hier für folgendes Modell entschieden: Stossfeste Transcend Festplatte* mit USB 3.0 Anschluss – die 500 GB Variante ist für uns genug. Mit dem USB 3.0 Anschluss geht die Datenübertragung auch richtig flott.
Wir gehen beim Sichern so vor:
- Importieren der Fotos von der Speicherkarte in Adobe Lightroom.
- Dann kopieren wir den Ordner mit den neuen Fotos über den Finder (oder Explorer) direkt auf die externe Festplatte. Das geht schneller, als wenn man die externe Festplatte als 2. Speicherort in Lightroom angibt.
- Die Festplatte haben wir bei allen Unternehmungen im Rucksack dabei.
Verschärfte Variante für längere Reisen (ab 3 Wochen)
Für unsere einjährige Reise mit dem Wohnmobil haben wir uns für dieses Sicherungskonzept entschieden:
- Doppelte Sicherung der Fotos auf den Kameras.
- Lightroom: Beim Import der Fotos Sicherung auf einer externen Festplatte.
- Zusätzliche Sicherung auf einer zweiten externen Festplatte.
Doppelte Sicherung auf der Kamera
Unsere beiden Kameras haben jeweils zwei Speicherkarten Einschübe.
- Speicherkarte Nr. 1 ist der Haupt-Speicherort.
- Auf der Karte Nr. 2 wird sofort bei der Aufnahme eine Kopie des Fotos abgespeichert.
- Sollte Karte Nr. 1 einen Defekt haben, haben wir die Fotos immer noch auf Speicherkarte Nr. 2.
- Zum Überspielen der Fotos in Lightroom, nehmen wir nur die erste Karte heraus. Die zweite Karte bleibt immer in der Kamera.
Doppelte Sicherung beim Lightroom Import
Wenn du deine Fotos mit Hilfe von Lightroom importierst, hast du dort die Möglichkeit „Zweite Kopie an folgendem Ort anlegen“ auszuwählen:
- Der zweite Ort ist bei uns eine externe Festplatte (WD My Passport Mobile 4TB*).
- Somit hast du einerseits deine Fotos auf der Festplatte deines Laptops und anderseits auf einer externen Festplatte.
- Die externe Festplatte wird dann gemeinsam mit unseren Laptops in einem Pacsafe Traveler 12l* verstaut und an einer Metallstrebe, z. B. am Heizkörper im Zimmer der Unterkunft bzw. im Wohnmobil „angekettet.“
Zusätzliche Sicherung auf einer 2. externen Festplatte
- Sobald die Fotos via Lightroom auf dem Laptop gesichert wurden, gehen wir in den Bilder Ordner und kopieren die Fotos auf eine weitere externe Festplatte.
- Als zweite externe Festplatte haben wir eine Transcend StoreJet 4TB* im Einsatz. Der große Vorteil dieser Festplatte ist, dass sie stoßfest ist.
- Die zweite Festplatte haben wir immer bei uns. Während der Pacsafe mit den Laptops und der anderen Festplatte im Van oder Hotelzimmer zurück bleibt, kommt sie mit auf Wanderungen und Co.
- Sollte uns in der Zwischenzeit jemand Laptops, Kamera & externe Festplatte Nr. 1 stehlen, haben wir noch eine Kopie der Fotos bei uns.
Sicherung des Laptops via Time Machine auf Mac Computern
Wir arbeiten beide mit Macs. Wenn du das auch tust, können wir dir nur ans Herz legen, regelmäßig Time Machine Backups zu machen. Damit kannst du alle Daten deines Macs sichern und bei einem Hardware-Defekt oder Diebstahl ganz leicht wieder herstellen.
Vor kurzem ist uns die interne Festplatte unseres Haupt-Laptops kaputt geworden. Die gute Nachricht ist, wir hatten ein Time Machine Backup. Die schlechte Nachricht ist: Es war 60 Tage alt. Zum Glück haben wir unsere Fotos mehrfach gesichert, aber alles was wir in diesen 60 Tagen aussortiert, bearbeitet und verschlagwortet haben, war verloren :-(
Time Machine Backups also so oft wie möglich erstellen und auf eine eigene externe Festplatte speichern, die du auch noch ein zweites Mal sicherst!
Daten- und Fotosicherung auf einem Cloud Speicher
Eine weitere Möglichkeit deine Daten zu sichern sind sogenannte Cloud Speicher. Die bekanntesten sind Dropbox, Amazon Cloud Drive,* iCloud und Google Drive. Via Internet kannst du deine Fotos in die jeweilige Cloud hochladen und überall, wo du Internet hast, abrufen. Bei der Anmeldung bekommst du oft einen kleinen Gratis-Speicherplatz und mußt erst zahlen, wenn du mehr Speicher benötigst.
Vorteile eines Cloud Speichers
- Du mußt keine externen Festplatten herumschleppen.
- Datensicherung funktioniert oft automatisiert. Sobald du mit deinem Laptop online gehst, werden neue Fotos gesichert.
- Du kannst überall, wo du Internet hast, auf deine Fotos zugreifen.
- Einfaches Up- und Downgrade deines Online Speicherplatzes.
Nachteile eines Cloud Speichers
- Teuer, wenn du mehr Speicher benötigst.
- Du brauchst eine Datenverbindung, um etwas hochladen zu können.
Warum wir keinen Cloud Speicher verwenden
- Die Fotos unserer Kameras sind groß (bis zu 24 MB), somit kommen schnell größere Speichermengen zusammen. Daher sind die Kosten für uns zu hoch.
- Das Datenroaming von Mobilfunk-Tarifen ist im Ausland eingeschränkt. Können wir in Österreich 10 Gb surfen, sind es im Ausland nur maximal 4 Gb. Somit könnten wir unterwegs nur wenig sichern.
- Wo wir unterwegs sind, gibt es nicht immer (schnelles) Internet.
2. Schutz des Foto-Equipments unterwegs
Unauffällige Ausrüstung
Um nicht unnötig Diebe auf uns aufmerksam zu machen, versuchen wir schon beim Transport unseres Equipments so wenig Aufsehen wie möglich zu erregen. Dafür verwenden wir gerne unsere Rucksäcke von ThinkTank Photo. Die schwarzen Taschen mit dezentem Logo schauen im geschlossenen Zustand nicht auf den ersten Blick wie Kamerataschen aus und bieten trotzdem viel Platz und Tragekomfort.
Hier die Modelle, die wir im Einsatz haben mit der Verlinkung zu unseren Testberichten:
- Der Normale – ThinkTank Streetwalker Harddrive
- Der Große – ThinkTank Airport Accelerator
- Der Kleine – ThinkTank Retrospective 7
Größenvergleich zwischen Thinktank Streetwalker Harddrive und Thinktank Airport Accelerator
Kameragurt mit Diebstahlsicherung
Wenn wir die Kamera umhängen haben, verwenden wir immer einen Kameragurt. So kann uns niemand die Kamera schnell entreißen. Der Black Rapid Gurt, den wir im Einsatz haben, wird unterm Arm fixiert. Außerdem haben wir noch einen Gurt von Sunsniper Pro, der ein Stahlseil integriert hat, sodass der Gurt nicht einfach durchgeschnitten werden kann.
Diese beiden Gurtarten haben wir im Einsatz. Wenn du die Links anklickst kommst du zu den Testberichten. Unser persönlicher Favorit ist der Black Rapid.
- Black Rapid R-Sport – mit zusätzlicher Befestigung unterm Arm
- Sunsniper Pro II – mit integriertem Stahlseil & Versicherung gegen Diebstahl
Kleinere Kamera
Wenn du noch weniger Aufsehen mit deiner Kamera erregen möchtest, dann solltest du dir überlegen, ob es für einen Städtetrip oder kürzere Reisen nicht auch genügt, eine kleine Kamera mitzunehmen. Die kannst du leichter verstauen, sie ist unauffälliger als eine Spiegelreflex und macht trotzdem tolle Fotos. Wir verwenden dafür mittlerweile sehr gerne unsere Fuji Systemkamera.
Schloß und Safe
Nach dem Diebstahl auf Mallorca haben wir uns noch ein Kensington-Schloss* zugelegt. Damit kann man zwar die Kamera nicht sichern, aber den Laptop, wenn man ihn in der Unterkunft zurücklässt. Du brauchst nur einen Heizkörper oder sonstiges, woran du die Schlaufe des Schlosses befestigen kannst.
Seitdem wir mit unserem Wohnmobil unterwegs sind, haben wir auch einen Pacsafe Travelsafe 12 Liter* im Einsatz. Das ist eine verschließbare Tasche, die aus einem Stahlgeflecht besteht. Deshalb kann der Pacsafe nicht einfach aufgeschnitten werden. Er bietet Platz für zwei 15″ Laptops, Pässe, Geldbörse und 1 externe Festplatte. Den Travelsafe befestigen wir dann an einer Metallstrebe mit dem integrierten Stahlseil und verschließen es mit dem mitgelieferten Zahlenschloss. Das schützt zwar nicht 100% vor Diebstahl, aber macht es Dieben wesentlich schwerer.
3. Kameraversicherungen
Wenn du, so wie wir, mit einer guten Kamera, Stativ, unterschiedlichen Objektiven und Laptop in den Urlaub fährst, dann kommen schnell mal mehrere Tausend Euro an Wert zusammen. Wir versichern unsere Ausrüstung daher seit Jahren separat von der Reiseversicherung. Warum? Weil z. B. bei der Kreditkarte elektronische Geräte oft nur bis zu einer Höhe von 1000 € versichert sind.
Es gibt verschiedene Fotoversicherungsanbieter. Die Höhe des Versicherungsbeitrages richtet sich hier normalerweise nach der Höhe der Versicherungssumme und des Selbstbehalts im Schadensfall. Bei einigen kommt es auch darauf an, ob man einen europaweiten oder weltweiten Versicherungsschutz haben möchte. Von folgenden Anbietern haben wir Gutes gehört:
- Hepster – Kameraversicherung* (spannend hier das monatlich kündigbare Abomodell)
- Aktivas.de – Fotoversicherung
- Fotofairsicherung.de
- Fotoversicherung.com
Wir selbst sind bei Aktivas.de versichert und hatten bereits einen Schadensfall, wo der Großteil unserer Kamera-Ausrüstung inkl. Laptop (Wert ca. 10.000 EUR) aus unserer Finca in Mallorca gestohlen wurden. Nach Vorweisen der Polizeimeldung und 90% aller Rechnungsbelege unserer Ausrüstung bekamen wir alles von der Versicherung anstandslos ersetzt. Wir können die Aktivas.de Fotoversicherung daher aus eigener Erfahrung sehr empfehlen. Bei der Aktivas ist unsere Ausrüstung weltweit geschützt, so müssen wir uns für Urlaubsreisen um nichts extra kümmern.
4. Reiseversicherung
Für alles andere, was nicht Fotoequipment und Laptop ist, kannst du eine zusätzliche Reiseversicherung abschließen oder du hast eine Kreditkarte mit inkludierter Reiseversicherung.
Kläre unbedingt ab, welchen Versicherungsschutz du bei deiner Kreditkarte hast. Gerade bei Gratis-Kreditkarten ist oft kein oder nur ein geringer Schutz inkludiert. Bei unserer Kreditkarte bekommt man für elektronische Geräte im Schadensfall maximal 1.000 EUR ersetzt!
Die meisten Kreditkarten musst du auch in den letzten 60 Tagen vor der Reise verwendet haben oder damit den Großteil der Reise (z.b.: Flug, Mietauto, Hotel, …) bezahlt haben, damit deine Versicherung aktiv ist!
Wenn du öfter auf Reisen bist, können wir dir die weltweite Jahres-Reiseversicherung bei der Europäischen Reiseversicherung empfehlen, die wir die letzten Jahre hatten. Die Versicherung gilt für unbegrenzt viele Reisen. Maximale Dauer pro Reise sind 42 Tage, die auch auf 84 Tage erweitert werden kann.
Als wir mit dem Wohnmobil ein Jahr unterwegs waren, haben wir uns für den ÖAMTC-Schutzbrief entschieden. Der Schutzbrief ist in ganz Europa und sogar in Marokko gültig und eignet sich perfekt, wenn du mit dem eigenen Fahrzeug auf Urlaub fährst.
5. Zahlen mit Kreditkarte auf der Reise
Auch mit Kreditkarten-Missbrauch haben wir leider schon selbst Erfahrungen gemacht. Nach unserer Island-Reise hatten wir plötzlich Zahlungsaktivitäten auf der Karte, die nicht von uns stammten. Zum Glück wurden diese nicht von der Kreditkartengesellschaft autorisiert. Trotzdem war es ein Ärger, die Karte zu sperren und eine neue anzufordern.
Wir verwenden daher gerne sogenannte Prepaid-Kreditkarten. Auf so eine Kreditkarte lädst du vor der Abreise Guthaben auf und kannst dann überall bezahlen, wo eine normale Kreditkarte verwendet wird. Bei der Aufladung können zwar Kosten anfallen, aber wenn die Kreditkarten-Daten dieser Prepaid-Kreditkarte in die falschen Hände geraten, dann ist der Schaden sehr begrenzt. Die Anbieter unseres Vertrauens sind hier:
- Skrill Prepaid Mastercard – dieses Angebot wird von einer englischen Firma betrieben.
- paysafecard Prepaid Mastercard – hier steht eine österreichische Firma dahinter. Du musst dich zuerst für ein kostenloses ‚my paysafecard Konto‘ registrieren und kannst dann die Mastercard anfordern.
Jetzt wünschen wir dir eine schöne und vor allem sichere Reise und natürlich gut Licht!