Bei unseren Budapest Fotografie Tipps kommen sowohl die klassischen Sehenswürdigkeiten, als auch moderne Fotospots wie Ruinenbars und Streetart nicht zu kurz. Zuallererst haben wir aber noch ein paar allgemeine Fototipps für dich für die ungarische Hauptstadt.
Unsere sechs Budapest Fotografie Tipps:
1. Bereite dich vor
Meiner Meinung nach ist dieser Punkt einer der wichtigsten! Deswegen recherchiere ich immer schon vorab online, welche spannenden Foto-Locations es an unserem Reiseziel gibt und von welchem Standpunkt aus man sie aufnehmen könnte. Dafür habe ich konkret mit den Stichworten „Fotolocations Budapest“ und „Fotospots Budapest“ gegoogelt. Dabei bin ich z. B. auf spannende Streetart im siebenten Bezirk gestoßen (Info auf Englisch). Auch auf Instagram habe ich mit #Budapest nach Locations und Inspirationen gesucht.
Super hilfreich ist auch der kostenlose Dämmerungsrechner von JeKo Photo mit dem du die Zeiten von Sonnenauf- und -untergang, sowie goldener und blauer Stunde nachschauen kannst. So kannst du sicherstellen, dass du zu den Zeiten von interessantem Licht bei deinem Lieblingsmotiv bist.
2. Fotografiere weniger Motive
Ich kann die Verlockung eines schnellen Schnappschusses absolut verstehen, weil ich ihr selbst manchmal erliege ;-) Normalerweise sind das dann aber nicht die Supershots. Meine besten Fotos entstehen, wenn ich mir für einzelne Motive in Ruhe Zeit nehme und mit verschiedenen Bildausschnitten und Blickwinkeln experimentiere. Ganz wichtig ist auch, den richtigen Moment abzuwarten! Einfache Tipps, wie du dein Motiv toll in Szene setzt, gibt es hier.
3. Stehe früh auf
Besonders bei den bekannten Sehenswürdigkeiten geht ab 8-8.30 Uhr die Post ab und man kann keine Fotos mehr machen, ohne eine Menge Leute drauf. Um trotzdem schöne Fotos von den Klassikern zu machen hast du zwei Möglichkeiten: Entweder du machst Langzeitbelichtungen, sodass die Leute nur verwischt auf deinen Fotos zu sehen sind oder du stehst richtig früh auf und bist vor den Touristenmassen dort. Wenn du früh aufstehst, hast du auch den Vorteil, dass das Licht schöner ist als spät am Vormittag.
4. Geh auch bei schlechtem Wetter raus
Wir hatten an drei von vier Tagen schlechtes Wetter. Der Himmel war weiß-grau und bedeckt und es hat immer wieder geregnet. Doch auch da lohnt es sich mit dem Fotoapparat auf Motivsuche zu gehen. Ausgerüstet mit Regenhosen und Regenjacken haben wir uns auf die Jagd gemacht. Wenn der Himmel farblos ist, lässt du ihn bei Fotos am besten weg oder nimmst so wenig wie möglich drauf.
Bei Schlechtwetter eignen sich in Budapest Motive in der Nähe, wie z. B. Graffiti an Hauswänden oder auch Innenaufnahmen, etwa von Ruinenbars oder U-Bahn-Stationen. Wenn es zu regnen aufhört, bieten Wasserlacken mit ihren Spiegelungen jede Menge interessante Fotomotive.
5. Zeige das, was andere übersehen
Die berühmte Fischerbastei und das Parlament wurden schon unzählige Male fotografiert. Daher ist es eine große Herausforderung, solche altbekannten Motive neu umzusetzen. Viel leichter ist es, wenn du die Augen offen hältst für Kleinigkeiten, an denen die meisten Leute einfach vorbeigehen. Details in Ruinenbars und Streetart sind dafür optimal und zeigen trotzdem typische Seiten von Budapest.
6. Foto-Ausrüstung für Budapest
Bei Architekturfotos, bei denen man nach oben fotografiert, hat man immer das Problem von sogenannten stürzenden Linien. Das bedeutet, dass die Gebäude bei der Aufnahme verzerrt dargestellt werden und dadurch unnatürlich wirken. Die effektivste Möglichkeit, um das zu vermeiden, ist die Verwendung eines teuren Tilt-Shift Objektivs. Das zahlt sich aber nur aus, wenn man sich wirklich der Architekturfotografie widmen will. Auch wir besitzen kein solches Spezialobjektiv.
Stattdessen fotografieren wir mit einem Weitwinkel-Objektiv mit 10-24 mm Brennweite. Das bedeutet, dass wir relativ viel von einem Haus auf das Bild bekommen, auch wenn wir nicht viel Abstand zum Motiv haben. Um deinen größten Weitwinkel zu nutzen, kannst du auf deinem Objektiv den Ring vorne einfach auf die kleinste Zahl drehen. Bei Einsteiger-Kameras ist das meistens irgendwo zwischen 18-24 mm.
Eine andere Möglichkeit, um Verzerrungen zu vermeiden, ist statt einem ganzen Haus einfach Ausschnitte herauszunehmen. So brauchst du die Kamera nicht so stark nach oben schwenken.
Fazit: Ein Objektiv mit möglichst großem Weitwinkel (z. B. 10-20 mm) ist hilfreich. Du kommst in Budapest aber auch ohne besondere Kamera-Ausrüstung gut durch.
Unsere Lieblings-Fotomotive in Budapest:
Die Modernen:
Street Art
Budapest bietet eine Fülle an spannenden künstlerisch bemalten Hauswänden, Graffiti und Sticker Art. Die meiste Street art findest du im siebten Bezirk. Hier haben wir einige der Straßen aufgelistet, wo du Kunstwerke entdecken kannst:
- Dob Utca: Mann & Frau und Gemüsehändler.
- Király Utca: Landschaft mit Ballons auf Spielplatz
- Akácfa Utca: Schwalben, Radrennen,
- Klauzál Utca: Baum der Polnisch-Ungarischen Freundschaft
- Kertész Utca: Mädchen und Comic-Katze
- Rumbach Sebestyén Utca: Match of the Century, Rubiks Würfel, Sissy
- Kazinczy Utca: Budapest nem ekkora (Budapest ist nicht so klein) und Stier
- Régiposta Utca: Hirsch
- Filatorigát: Offizielle Graffiti Wand
Noch mehr (englische) Tipps, wo du Streetart im Judenviertel Budapests entdecken kannst, findest du hier.
Bálna – der Wal
Der Bálna ist ein Zentrum für Kultur, Handel und Unterhaltung, das direkt am Donau-Ufer liegt. Dieses ungewöhnliche architektonische Meisterwerk bietet viele spannende Fotomöglichkeiten. Die Gesamtform des Gebäudes kommt erst von der gegenüberliegenden Uferseite richtig zur Geltung.
Im Inneren ist das Fotografieren leider nur mit Handy erlaubt. Wenn es dunkel wird, wird der Bálna beleuchtet. In Nachtaufnahmen leicht gemacht erklärt Markus anhand von Fotobeispielen aus Prag, wie du die Kamera einstellen musst, damit dir schöne Bilder gelingen.
Ruinenbar Szimpla Kert
Die wohl berühmteste unter den vielen Ruinenbars in Budapest, die mit einer schier endlosen Anzahl an Motiven aufwartet. Das Tolle ist, dass die Bar auch untertags offen hat und man so im Außenbereich gutes Licht zum Fotografieren hat. Da das Szimpla Kert mit Utensilien jeglicher Art extrem vollgestopft ist, ist man beim Schauen leicht überfordert. Für Fotos ist es daher gut, wenn du einzelne Blickpunkte aus der Masse hervorhebst.
Wunderschön hergerichtet, ganz anders im Stil und auch sehenswert ist die New Wave Ruinenbar Mazel Tov. Viele der Ruinenbars haben schöne Gärten oder Terrassen, die aber meist erst ab Ende Mai geöffnet sind.
Szent Gellért Tér U-Bahn-Station
Die fotogenste U-Bahn Station Budapests ist wohl die Szent Gellért Tér der Linie 4. Damit du beim Fotografieren beliebig oft hin- und hergehen kannst, solltest du dir dafür ein 24-Stunden-Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen. In der Nähe liegt auch das berühmte Gellért Bad.
Die Klassischen:
Széchenyi Bad
Das Széchenyi Bad liegt gleich bei der U-Bahn Station Széchenyi Fürdö der Linie 1. Um 12.30 Uhr wird hier täglich eine geführte Tour durch den Innen- und Außenbereich des Thermalbades um 2100 Forint pro Person angeboten, bei der man auch fotografieren darf. Das günstigste Badeticket kostet im Vergleich rund 5000 Forint. Das Spektakulärste am Bad ist übrigens die Eingangshalle, die du dir auch ohne Eintrittskarte anschauen kannst!
Das Heilbad liegt im hübschen Stadtwäldchen (auf Ungarisch Városliget), einem großen Park mit See. Ein weiterer schöner Fotospot im Park ist die Vajdahunyad Burg. Als wir zu Ostern dort waren, fand allerdings gerade ein sehr gut besuchter Markt statt, weshalb wir keine Bilder gemacht haben. Gleich in der Nähe ist auch der Hösök Tere, der Heldenplatz.
Heldenplatz
Den Heldenplatz besuchst du am besten frühmorgens oder spätabends, denn sonst ist er ziemlich überlaufen. Dort steht derzeit auch ein fotogener Budapest Schriftzug aus Holz, der ein extrem beliebter Fotospot für Selfies ist. Untertags hast du keine Chance, dort ein Bild ohne einen Haufen Touristen drauf zu machen.
Fischerbastei
Auch für die Fischerbastei gilt: Früh aufstehen, wenn du nicht Touristenmassen auf deinen Fotos haben möchtest! Gerade in der Stadt bietet es sich bei Architekturfotos an, dass du Linien ganz bewusst einsetzt, um deine Fotos zu komponieren. Hier siehst du zwei Varianten in Hoch- und Querformat.
Wir hoffen, dir haben unsere Budapest Fotografie Tipps gefallen und wir konnten dir Lust darauf machen, die ungarische Hauptstadt selbst mal mit der Kamera zu erkunden! Noch mehr Tipps für die Planung und Ausrüstung für eine Foto-Städtereise kannst du hier nachlesen.
Du hast Lust auf noch mehr Foto-Städtereisen? Wie wär’s mit
- 11 genialen Fotospots in Paris
- 7 Fotolocations für außergewöhnliche Bilder in Kopenhagen
- einem Foto-Städtetrip nach London oder
- Nachtfotografie in Prag.
Noch ein Tipp zum Schluß: Auf dem Reiseblog Gin des Lebens findet ihr eine Blogparade mit einer Sammlung der besten internationalen Spots für Streetart.
3 Kommentare
Osteuropa ist immer toll für Fotos, Budapest ist eine der besten Städte. Wer nach Budapest keine gute Kamera mitnimmt, ist selbst schuld.
Für uns gibt es noch viel zu entdecken in Osteuropa, aber Budapest hat uns definitiv sehr gut gefallen zum Fotografieren, Linda!
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