Es gibt ein paar ganz einfache Dinge, die du tun kannst, um die folgenden neun typischen Fehler in der Landschaftsfotografie zu vermeiden. Damit werden deine Landschaftsfotos im Handumdrehen wieder ein Stückchen schöner aussehen!
Fehler #1: Fotografieren auf Augenhöhe
Wir sind es gewohnt, die Welt aus Augenhöhe zu betrachten. Wenn du von diesem Standpunkt aus fotografierst, wird es dir schwerfallen Bilder aufzunehmen, die wirklich beeindrucken.
Versuche deshalb, andere Standpunkte und Perspektiven auszuprobieren:
- Stelle dich wo hinauf und fotografiere hinunter, z. B. von einer Brücke, von einem Fels, etc.
- Wähle einen ganz tiefen Standpunkt knapp über dem Boden. Nütze dafür das Schwenkdisplay deiner Kamera, wenn du eines hast.
- Hier gibt es Tipps, wie du den spannendsten Blickwinkel für dein Motiv findest.
Fehler in der Landschaftsfotografie #2: Mangelnder Freiraum
Besonders wenn man mit dem Fotografieren anfängt, hat man die Tendenz, alles möglichst groß auf das Bild drauf bringen zu wollen. Ganz nah bedeutet aber nicht unbedingt besser. Es tut praktisch jedem Motiv gut, wenn es rundherum Freiraum hat.
- Achte darauf, dein Motiv nicht unabsichtlich anzuschneiden.
- Suche die Ränder ab und kontrolliere, ob dein Motiv ausreichend davon entfernt ist.
Fehler #3: Das Motiv in der Mitte platzieren
Ein weiterer typischer Fehler in der Landschaftsfotografie ist, das Motiv genau in der Mitte des Bildes zu platzieren. Das schaut in fast allen Fällen langweilig aus. Auch eine halb halb Teilung von Himmel und Landschaft wirkt fad.
- Probiere eine Teilung von 1/3 Himmel zu 2/3 Landschaft oder umgekehrt.
- Rücke dein Motiv aus der Mitte nach rechts oder links und auch nach oben oder unten.
- Hier gibt es 5 Tipps, wie du dein Foto-Motiv hervorhebst.
Fehler #4: Unklarer oder fehlender Blickpunkt
Wenn ein Foto keinen klaren Blickpunkt hat, schweift das Auge des Betrachters im Bild herum und bleibt nirgends hängen. Indem du einen eindeutigen Blickpunkt festlegst, lenkst du, wohin die Person auf deinem Bild schaut.
- Entscheide dich für einen Blickpunkt und fokussiere darauf.
- Personen, die klein auf dem Foto abgebildet sind eignen sich super, um die Dimension einer Landschaft zu zeigen, z. B. von einem mächtigen Berg oder Wasserfall.
Fehler #5: Mangelnde Tiefe
Fotos sind zwar zweidimensional, aber mit der Wahl deines Bildausschnitts kannst du trotzdem ein Gefühl von Tiefe vermitteln.
- Versuche Landschaftsfotos mit Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund zu gestalten.
- Beim Fotografieren von einem niedrigen Standpunkt aus, hast du oft schnell einen interessanten Vordergrund.
Fehler #6: Schiefer Horizont
Gerade wenn du Fotos aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel aufnimmst, ist das oft mit Verrenkungen verbunden. Genau dann passiert es ganz leicht, dass dir nicht auffällt, dass der Horizont am Bild schief ist. Natürlich kann man Fotos im Nachhinein mit einem Bildbearbeitungsprogramm gerade stellen, ABER wenn du Pech hast, schneidest du damit essentielle Teile an oder sogar weg.
- Blende dir auf deiner Kamera im Sucher oder am Display die Gitternetzlinien als Hilfe ein.
- Achte beim Aufbau deines Stativs darauf, dass die Wasserwaage richtig ausgerichtet ist.
- Es gibt auch kleine Wasserwaagen, die du auf den Blitzschuh aufstecken kannst.
Fehler in der Landschaftsfotografie #7: Fader Himmel
Während sich die meisten Menschen über strahlenden Sonnenschein und einen wolkenlosen, blauen Himmel freuen, ist das zum Fotografieren gar nicht so toll. Denn ein leerer blauer Himmel schaut fad aus.
- Nimm in solchen Fällen nur wenig vom Himmel auf das Bild.
- Suche „Farbkleckse,“ um dein Foto aufzupeppen, z. B. grünes Gras, bunte Blumen oder Blätter.
Fehler #8: Mangelnde Planung
Ein weiterer klassischer Fehler in der Landschaftsfotografie ist, nicht auf das Wetter zu achten. Gerade Landschaftsfotos leben von spannenden Licht- und Wetterstimmungen.
- Versuche zu Sonnenauf- und -Untergang fotografieren zu gehen.
- Sei rechtzeitig vor Ort, um in Ruhe einen schönen Standpunkt für deine Bilder suchen zu können.
Fehler #9: Zu wenig Zeit nehmen
Wie auch bei vielen anderen Genres in der Fotografie, braucht man für Landschaftsfotografie Zeit und Geduld. Durch schnelles Knipsen im Vorbeigehen entstehen in den seltensten Fällen fantastische Landschaftsfotos.
- Lerne dein Motiv kennen und finde heraus, von welcher Seite und welchem Standpunkt aus es am besten wirkt.
- Nimm dir Zeit und warte auf das schöne Licht. Das zahlt sich immer aus! Nach Sonnenuntergang folgt oft noch eine tolle rosa-violette Lichtstimmung.
- Hier findest du noch weitere 5 Tipps, wie du deine Motive toll in Szene setzt.
Wie du siehst ist es gar nicht so schwer, diese neun typischen Fehler in der Landschaftsfotografie zu vermeiden. Trotzdem macht es sich absolut bezahlt, das verspreche ich dir! Probiere es einfach beim nächsten Mal aus und du wirst den Unterschied bemerken. Viel Freude dabei und laß uns gerne wissen, wie es dir beim Fotografieren ergangen ist.
4 Kommentare
Wieder mal gut, dass bestimmte Sachen in Erinnerung gerufen werden. ;-) Manche Fehler schleichen sich still und heimlich immer wieder ein!
Liebe Grüsse
Marianne
Liebe Marianne! Wir finden auffrischen immer gut, auch bei der Bildkomposition, damit man nicht in alte Muster verfällt. Fein, wenn wir die Tipps dabei geholfen haben!
Liebe Grüße, Karin & Markus
Sehr lehreich,man lernt immer noch dazu.Danke!
Hallo Malte, es freut uns, dass du von unseren Landschaftsfotografietipps wieder etwas lernen konntest! Viel Freude weiterhin beim Fotografieren wünschen dir Karin & Markus