Für die Bildanalyse habe ich mich diesmal für eine Nahaufnahme von 2007 entschieden. Das Foto wurde mit einer Einsteiger-Spiegelreflexkamera im Automatikmodus im jpeg Format aufgenommen.
Bildanalyse
Bildaufbau 1. Versuch:
2007 hatte ich noch keinerlei Fotokurse besucht und wußte nicht, wie man ein Bild gut aufbaut. Ganz typisch für Foto-Einsteiger habe ich den Schmetterling klassisch in die Bildmitte gesetzt. Dadurch wirkt das Foto eher fad und der Schmetterling hebt sich nicht gut hervor.
Ein weiterer klassischer Anfänger-Fehler, den ich hier begangen habe ist, den Ausschnitt viel zu groß zu wählen. Dadurch wandert der Blick des Betrachters auf dem Bild herum, anstatt beim Schmetterling zu bleiben, der das Hauptmotiv ist.
Dateiformat:
Leider habe ich das Foto damals nur im jpg Format aufgenommen und wertvolle Bildinformationen schon bei der Aufnahme weggeworfen. Daher raten wir Einsteigern beim Dateiformat für den Anfang RAW + jpg einzustellen, damit man später noch alle Möglichkeiten zur Bearbeitung hat. Die RAW-Formate haben bei den verschiedenen Kamera-Herstellern unterschiedliche Bezeichnungen. Bei Nikon heißen sie z.B. NEF, bei Canon enden sie auf CR2.
Histogramm Original-Aufname:
- Das Motiv hat kaum schwarze oder sehr dunkle Farbwerte, nur die Augen des Schmetterlings und die dunklen Punkte auf den Flügeln.
- Trotzdem ist das gesamte Histogramm stark nach links verschoben Richtung linker Bildrand, wo die dunklen Tonwerte dargestellt werden. Das rechteste Viertel des Histogramms, wo die hellen Bildwerte dargestellt werden, ist praktisch leer.
- Das bedeutet, dass das Foto eindeutig unterbelichtet ist.
- Wie du richtig belichtest mit dem Histogramm, haben wir hier ausführlich erklärt.
- Hier habe ich die Belichtung in Adobe Lightroom korrigiert, indem ich den Belichtungsregler nach rechts gezogen und das Foto damit heller gemacht habe.
- Belichtungszeit war 1/100 Sekunde. Der Schmetterling ist scharf abgebildet. Das bedeutet, dass kein Wind ging und sich auch der Schmetterling nicht bewegt hat. Sonst wäre das Foto unscharf geworden. Um auf der sicheren Seite zu sein ist es besser, ein Stativ zu verwenden oder eine kürzere Belichtungszeit zu nehmen.
- Aufgenommen wurde das Bild mit einem 18-55mm Objektiv mit 55 mm. Das heißt, ich war mit meiner Brennweite bei dem Objektiv am Limit. Ich hätte den Ausschnitt nur kleiner machen können, wenn ich näher an den Schmetterling herangegangen wäre. Die andere Alternative wäre gewesen ein Tele mit größerer Brennweite zu verwenden, z.B. mit 90 mm.
- Der Automatik-Modus der Kamera wählte für dieses Bild Blende 8. Dadurch sind die Blätter im Hintergrund etwas verschwommen, aber noch gut zu erkennen.
- Beim manuellen Fotografieren würde ich heutzutage eine möglichst offene Blende (also eine Blende mit einer kleinen Blendenzahl) wählen, z.B. f/4. Dann wären die Blätter im Hintergrund unschärfer und der Schmetterling würde sich noch besser abheben.
Bildaufbau 2. Versuch:
Um die Aufnahme zu verbessern, habe ich das Foto stark beschnitten und mich für ein Quadratformat entschieden.
Bildbearbeitung in Adobe Lightroom 6:
Wenn Du Adobe Lightroom nicht hast, kannst Du Dir hier ganz einfach die kostenlose Testversion herunter. Falls Du sicher bist, daß Du in Zukunft mit Lightroom arbeiten möchtest , kannst Du hier Lightroom 6* kaufen.
In Lightroom arbeite ich im „Entwickeln“ Modul immer von unten nach oben. Hier habe ich folgende Schritte gemacht:
- Kamerakalibrierung: Bei einer Aufnahme im jpg-Format kann man hier nichts mehr korrigieren
- Objektivkorrekturen: Profilkorrekturen aktivieren angehakerlt
- Details: Schärfen -> Betrag auf 75, Maskieren auf 68. So wird der Hintergrund nicht geschärft.
- Klarheit: + 13, damit bekommt das Foto mehr knackige Schärfe.
- Sättigung: +6, damit kommen die Farben satter rüber.
- Belichtung + 1,25, so ist das Bild jetzt richtig belichtet.
- Mit Shortcut R das Freistellungsüberlagerungs-Werkzeug aktiviert, das Quadratformat ausgewählt und den Bildausschnitt so gesetzt, dass der Schmetterling im goldenen Schnitt ist.
- Zeitaufwand ca. 1 Minute.
Histogramm 2. Aufnahme, bearbeitet:
- Durch das Verschieben das Belichtungsreglers nach rechts hat sich das Histogramm jetzt über die gesamt Bandbreite ausgedehnt. Das bedeutet, dass man im Bild jetzt einen guten Kontrast hat.
- Nun sind auch die hellen Bildwerte in der rechten Hälfte des Histogramms da, die vorher gefehlt haben.
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