Schmetterlinge sind absolut faszinierende Fotomotive und bieten durch ihre Metamorphose sehr viel Abwechslung. Von spektakulären Mustern und Haartrachten im Raupenstadium bis zu den filigranen bunten Flügeln mit unzähligen Farben und Musterungen bei den erwachsenen Tieren.
1. Wie kann man Schmetterlinge am besten fotografieren?
Da sie ständig in Bewegung sind und leicht flüchten brauchst du als Fotograf oder Fotografin genügend Zeit und Geduld, eine gute Beobachtungsgabe und ein paar einfache, praxiserprobte Tipps. Wir zeigen dir, wie dir auch ohne High-End-Technik und viel Equipment mit gekonnter Bildgestaltung und Artenkenntnis eindrucksvolle Fotos gelingen.
Die beste Tageszeit und das passende Wetter
Bei Sonnenschein bleiben die Tierchen meist nur sehr kurz auf einer Pflanze sitzen und du hast nur sehr wenig Zeit, um sie aufzunehmen. Das bedeutet, dass du dein Stativ nicht nutzen kannst und auch kaum über die Bildgestaltung nachdenken kannst. Solche Situationen führen schnell zu Druck und Stress.
An bewölkten oder kühlen Tagen ist es wesentlich einfacher tolle Insektenfotos zu machen, weil die Tiere auf den Gräsern und Blüten sitzen bleiben. Das ist aber nur der Fall, wenn es am Vortag schön war.
Prinzipiell eignen sich die Tagesrandzeiten am besten, denn dann bleiben die Falter länger sitzen, gleichzeitig hast du meist schöneres Licht und kannst auch dein Stativ nutzen. Wenn du motiviert bist, ziehst du idealerweise frühmorgens zu Sonnenaufgang mit deiner Kamera los. Denn bei kühlen Temperaturen befinden sich die Tiere in einer Art Kältestarre und sitzen ruhig. Ein weiterer Bonus ist, dass du sie dann häufig sogar mit fotogenen Tautropfen aufnehmen kannst.
Lebensräume und Futterpflanzen
Besonders wenn du auf der Suche nach spezifischen Arten bist, ist es essenziell zu wissen, wo die entsprechenden Tierchen leben und von welcher Pflanze sie sich ernähren. Achtung: Welche Futterpflanze welches Tier benötigt, hängt auch vom jeweiligen Entwicklungsstadium ab. So kann ein und die selbe Tagfalterart unterschiedliche Pflanzen benötigen. Weiter unten findest du dazu meine Buch- und App-Tipps, um dich gezielt auf die Suche machen zu können.
Ein guter Ort, um Falter zu entdecken sind Magerwiesen. Denn sie zählen zu den artenreichsten Lebensräumen für Tagfalter, da dort viele unterschiedliche Pflanzenarten gedeihen, wovon viele blühen. Eine Google Recherche lohnt sich, um herauszufinden, wo du solche Wiesen in deiner Nähe finden kannst. Manche Landwirte lassen heutzutage Blühstreifen stehen oder sie werden in Naturparken oder sogar im urbanen Raum bewußt angelegt, wie z. B. im Wiener Donaupark und am Cobenzl.
2. Welche Blende ist für Schmetterlinge am besten geeignet?
Was du einstellst hängt ganz davon ab mit welcher sonstigen Ausrüstung du fotografierst. In der Makrofotografie hast du eine sehr geringe Schärfentiefe, sodaß du durchaus auch mal f/14 oder sogar f/16 brauchen kannst.
Normalerweise möchtest du bei der Insektenfotografie dein Motiv möglichst gut von der Umgebung freistellen. Gleichzeitig soll aber genug Schärfe im Bild sein, um die wichtigsten Details wie z. B. Augen erkennen zu können. Das gelingt dir mit einer offenen Blende, z. B. f/4 oder f/5,6, je nachdem, welche deine kleinste Blende ist.
Falls du als Einsteiger oder Einsteigerin noch im Automatikmodus fotografierst, stelle den Sportmodus ein, wenn sich die Insekten viel und rasch bewegen. Den Nahaufnahme-Modus mit dem Blumensymbol kannst du einstellen, wenn du dein Motiv freistellen möchtest. Das bedeutet, dass du viel Unschärfe auf dem Bild hast (besonders im Hintergrund), sodaß nichts ablenkt. Dafür sollte dein Motiv aber möglichst ruhig sitzen.
3. Welches Objektiv für Schmetterlinge?
Es gibt nicht das eine richtige Objektiv, sondern mehrere Möglichkeiten, je nachdem, was du besitzt. Mit einem Teleobjektiv mit ungefähr 150 mm oder mehr kannst du sehr schöne verträumte, weiche Bilder aufnehmen, ohne nah rangehen zu müssen. Deshalb ist auch ein Makro mit längerer Brennweite, z. B. 100 mm, ideal. Alternativ eignet sich auch ein Zoom-Objektiv mit Makro Funktion.
4. Kameratechnik Tipps und weiteres Equipment
Insektenfotografie kannst du prinzipiell mit jedem Fotoapparat machen, egal, ob Systemkamera oder Spiegelreflexkamera oder, ob du einen kleineren Sensor oder Vollformat hast.
Wie bei allen fotografischen Themen kannst du auch die Insektenfotografie sehr technisch und mit viel Ausrüstung angehen. Natürlich kann mit einem Reflektor aufgehellt oder abgeschattet, Fernauslöser gegen Verwacklungen genutzt, ein Makroschlitten für kleinste Details & Fokus-Stacking mitgenommen oder ein Faltdiffusor zum Abschwächen von Kontrasten eingesetzt werden. Wir haben bzw. hatten praktisch all dieses Equipment einmal, haben es aber nicht genutzt. Denn uns persönlich macht diese komplexe, technische und aufwändige Art der Fotografie keine Freude. Wir sind viel lieber mit wenig Ausrüstung unterwegs. Dafür können wir viel leichter und schneller auf Situationen reagieren oder mit unterschiedlichen Standpunkten, Blickwinkel und Bildausschnitten experimentieren.
Bestimmt könnten unsere Aufnahmen von der Lichtsetzung und der Schärfe technisch noch perfekter sein. Uns geht es aber nicht vorrangig um ein technisch einwandfreies Foto, sondern viel mehr um das Genießen des Naturerlebnisses und dem spielerischen Entfalten unserer Kreativität, bei dem wir in den Flow kommen.
Trotzdem haben wir hier noch ein paar einfache, aber wirksame Technik-Tipps für dich:
Die Verschlusszeit hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, z. B.
- Fotografierst du Freihand und hast du eine ruhige Hand oder nicht?
- Geht Wind?
- Bewegt sich dein Motiv?
- Wie ist das Licht?
Bei gutem Licht, keinem Wind und still sitzendem Motiv kannst du es mit Stativ auch bei längeren Verschlusszeiten, wie z. B. 1/25 Sek. noch scharf abgebildet aufnehmen. Aus der Hand bei einem flatternden Motiv und Wind sollten dir scharfe Fotos bei 1/250-1/1000 Sek. gelingen. Kontrolliere gleich vor Ort, ob das Auge wirklich scharf ist, indem du den entsprechenden Ausschnitt am aufgenommen Bild vergrößerst. Wenn nicht, verkürze die Zeit nochmal.
Wenn du deine Bilder Freihand aufnimmst, kontrolliere, dass der Bildstabilisator eingeschaltet ist! Bei der Fokussierung kann der kontinuierliche Autofokus hilfreich sein, wenn sich dein Motiv bewegt.
Falls du mit dem Stativ unterwegs bist und deine Kamera Live-View hat, dann nutzen die Lupenfunktion, um exakt scharf zu stellen. Nimm unbedingt geladene Ersatzakkus mit, denn das Aufnehmen über das Live-Display saugt den Akkus schnell aus.
Persönlich nehmen wir auch immer gerne mehr Speicherkarten mit, falls eine mal defekt sein sollte oder voll wird. Bei stärkerem Wind und wenn die Tierchen durch die Gegend flattern, nützen wir auch gerne die Serienbildaufnahme und da kommen schnell viele Fotos zusammen.
5. Wie macht man ein Schmetterlingsfoto?
Für eine gelungene Aufnahme ist es wichtig, dass du auf eine interessante Bildgestaltung achtest und auf Dinge, die von deinem Motiv ablenken könnten.
Eine einfache Möglichkeit für eine schöne Bildgestaltung ist, den Blick des Betrachters mit einer oder mehreren Linien zu deinem Motiv zu führen. Dafür eignet sich z. B. ein Grashalm sehr gut. Aber Achtung: Zu viele Grashalme im Bild lassen es schnell wirr und unübersichtlich wirken und dein Motiv untergehen.
Bring Abwechslung in deine Bilder, indem du sowohl Hochformat, als auch Querformat Fotos machst. Variiere deinen Bildausschnitt, z. B. in dem du dein Motiv einmal sehr nahe aufnimmst und auf einer anderen Aufnahme mehr in seinem Lebensumfeld zeigst. Wenn der Falter länger sitzen bleibt, verändere deinen Blickwinkel und fotografiere ihn einmal von der Seite, von vorne, von oben, mit geschlossenen und offenen Flügeln, etc.
Schmetterlinge müssen nicht immer bunt sein. Wie wäre es mal mit künstlerischen Schwarzweißaufnahmen, bei denen du Details, Formen und Hell-Dunkel-Kontraste hervorhebst?
Wenn du schon fortgeschritten bist und deine Bilder im RAW-Format aufnimmst, hast du in der Bildbearbeitung später alle Möglichkeiten und kannst von ein und derselben Aufnahme unterschiedliche Varianten erstellen, z. B. in Farbe und Schwarzweiß.
Du möchtest gerne tiefer in die Schwarzweiß-Naturfotografie eintauchen? In unserem Onlinekurs findest du viele hilfreiche Anregungen, Ideen und Bildbearbeitungsanleitungen.
6. Outdoorfotografie versus Fotografieren im Schmetterlingshaus
Schmetterlinge beobachten und aufnehmen machen wir am Liebsten in der freien Natur. Wir finden solche Erlebnisse immer schöner und besonderer, als in Gefangenschaft. In Zoos gehen wir schon seit Jahren nicht mehr, auch weil wir der Meinung sind, dass es praktisch unmöglich ist, Tiere dort artgerecht zu halten. Wenn man Elefanten, Leoparden oder andere Tiere einmal in freier Wildbahn erleben durfte, dann verliert das Anschauen und Aufnehmen von ihnen in Gehegen komplett ihren Reiz. Heutzutage gehen wir nur mehr in Einrichtungen mit geretteten Tieren, die nicht mehr ausgewildert werden können. Auch bei Schmetterlingshäusern machen wir eine Ausnahme. Diese besuchen wir auch auf unseren Reisen manchmal, um andere Arten sehen zu können.
Einerseits sparst du dir dort das früh aufstehen, andererseits hast du oft besondere Möglichkeiten, z. B. um auch Raupen oder Puppen aufnehmen zu können. Der Abstand zum Motiv ist häufig kleiner und du kannst Makrofotos von kleinsten Details machen. Darüber hinaus hast du viele verschiedene Arten auf kleiner Fläche beisammen.
Der Nachteil ist, dass du meist weniger Licht als im Freien hast und auch die Luftfeuchtigkeit häufig sehr hoch ist. Das kann dazu führen, dass sich die Linse deines Objektivs beschlägt. Da heißt es abwarten, bis sich deine Fotoapparat akklimatisiert hat. Dadurch, dass es drinnen dunkler ist, benötigst du auch höhere ISO. Je nachdem, wie lichtstark deine Objektive sind, kann es sein, dass du auch mal ISO 800 oder ISO 1000 benötigst. Zum Glück kann man mittlerweile in der Bildbearbeitung Bildrauschen gut entfernen.
7. Schmetterlinge fotografieren: Unsere Tipps
- Stelle deine Kamera schon ein, bevor du dich deinem Motiv näherst.
- Bewege dich immer langsam und vorsichtig.
- Abschatten von Sonnenlicht mit deinem Körper würden wir dir nicht empfehlen. Denn dann kann es sein, dass dein Motiv schnell Reißaus nimmt.
- Ziehe Kleidung in Naturtönen an, z. B. Grün, Braun, Grau oder Beige.
- Konzentriere dich auf Qualität statt Quantität. Falls ein Tierchen länger sitzen bleibt, bleibe auch du länger an dem Motiv dran, um deine Aufnahmen Stück für Stück zu verbessern.
8. Häufige Fehler vermeiden
Zu nah rangehen: Damit kannst du dein Motiv schnell verscheuchen.
Unruhiger Hintergrund: Achte auf einen ruhigen, einheitlichen Hintergrund, der sich farblich möglichst von deinem Motiv unterscheidet.
Zu viel Technik auf einmal: Mach‘ dir keinen Druck, alles gleich perfekt machen zu müssen, wenn du beim Einstellen deiner Kamera noch nicht so sattelfest bist. Konzentriere dich auf einige, wenige Einstellungen.
Statt im manuellen Modus zu fotografieren empfehle ich dir eines der Halbautomatikprogramme zu nutzen. Wenn sich die Schmetterlinge schnell bewegen, würde ich dir die Blendenautomatik (S/TV) empfehlen, bei der du die Verschlusszeit festlegst und die Kamera die Blende auswählt. Stelle außerdem den kontinuierlichen Autofokus und die Serienbildaufnahme ein.
Falls die Schmetterlinge eher ruhig sitzen und es dir wichtiger ist, dass der Hintergrund schön unscharf ist, dann wähle die Zeitautomatik (A/AV). In dem Fall bestimmst du die Blende und die Kamera die Belichtungszeit.
Zu viel Ausrüstung: Natürlich kannst du die Schmetterlingsfotografie mit vielen technischen Hilfsmitteln (Diffusor, Kabelauslöser & Co.) betreiben, mußt du aber nicht! Wir tun es auch nicht. Besonders, wenn du noch nicht so fortgeschritten bist, kann das leicht dazu führen, dass du überfordert bist und den Spaß verlierst.
Sofort los fotografieren: Laß dich von der Technik nicht zu viel ablenken. Beginne zuerst damit, das Verhalten der Schmetterlinge zu beobachten:
- Wann und wo bleiben die Schmetterlinge sitzen?
- Welches ist die Lieblingsblume des Schmetterlings?
- Kann ich ein Flugmuster oder wiederkehrendes Verhalten erkennen?
Starte dann erst mit dem Fotografieren. So kannst du gleich viel entspannter an die Sache herangehen.
Zu hohe Ansprüche stellen: Der Wunsch nach einem perfekten Foto führt schnell zu unnötigem Stress. Denk daran, dass Schärfe nicht alles ist! Ganz nach unserem Motto: Weniger ist mehr. Hier findest du unsere weiteren Tipps zum einfach fotografieren.
Konzentriere dich lieber darauf, ein stimmungsvolles Bild einzufangen. Oft entstehen auch zufällig tolle Aufnahmen, z. B. wenn deine Belichtungszeit zu lang war, um die Bewegung einzufrieren, die Schmetterlingsflügel dafür aber ein bißchen verwischt sind und so viel interessanter aussehen.
9. Was ist die Schmetterlingstechnik in der Fotografie?
Die Schmetterlingstechnik hat nichts mit dem Fotografieren von Insekten zu tun, sondern kommt aus der Porträtfotografie. Dabei handelt es sich um eine Lichtsetzung die für dramatische Schatten sorgt. Du kannst sie daher getrost ignorieren.
10. Buchtipps und Apps für die Schmetterlingsfotografie
Schmetterlinge – So gelingen faszinierende Fotos
Unseres Wissens nach gibt es am Markt nur ein Buch, dass sich ausschließlich diesem Thema widmet: Schmetterlinge – So gelingen faszinierende Fotos*, das im BILDNER Verlag erschienene Werk von Andreas Kolossa.
Die ersten beiden Buchkapitel sind der Kameratechnik und Fotoausrüstung gewidmet. Dabei erklärt der Autor, unter anderem, was es mit dem Abbildungsmaßstab auf sich hat, welche Brennweite bzw. Makroobjektive sich eignen, etc. Als Nächstes folgt eine Vorstellung 10 besonderer Habitate in Deutschland, zwei in Österreich und eines in der Schweiz. In Kapitel 4 dreht sich alles um die Bildgestaltung mit Tipps zum Gestalten mit Linien, dem Schärfebereich, verschiedenen Bildformaten, Licht und einiges mehr.
Das 5. Kapitel geht ausführlich darauf ein, wie man sich auf eine Schmetterlingssafari vorbereitet, vom Kennen der Lebensräume, dem Suchen und Beobachten der Schmetterling, dem richtigen Fokussieren, sowie Tipps zu gelungenen Aufnahmen. Anschließend zeigt Andreas Kolossa, wie man die entstandenen Bilder sichert, ordnet, bearbeitet und erklärt auch, wie einen Focus Stack aufnimmt und zusammenfügt (Dabei wird das Motiv mehrmals mit unterschiedlichen Fokuspunkten aufgenommen und die Fotos zu einem Gesamtbild zusammengerechnet).
Den Abschluss macht ein großer, hilfreicher Schmetterlingskalender in dem 74 Arten mit Bild und den wichtigsten Eckdaten, wie Lebensraum und Flugzeiten vorgestellt werden.
Unser Fazit: Ein wirklich gelungenes Buch*, dass wir uneingeschränkt empfehlen können! Wenn du dich diesem Bereich der Fotografie ausführlicher widmen möchtest, lohnt sich die Anschaffung unbedingt. Denn um dabei Erfolg zu haben, ist Artenkenntnis extrem wichtig. Falls du derzeit noch im Automatikmodus fotografierst, kannst du die Tipps zur Bildgestaltung und Artenkenntnis schon nutzen. Wenn du deine Kamera bereits selbst einstellst und deine RAW-Bilder in Adobe Lightroom oder einem ähnlichen Programm bearbeitest, kannst du noch mehr herausholen.
Sehr gut finden wir übrigens auch, dass das Buch in Tschechien auf FSC-zertifiziertem Papier. Das bedeutet, dass das Holz für die Papierherstellung aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft stammt.
Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten, die einem als Schmetterlingsfotografen helfen können.
Der Kosmos Schmetterlingsführer
Alternativ kannst du dir die technischen Infos aus einem Makrofotografiebuch aneignen und dir als Ergänzung ein eigenes Buch zur Artenbestimmung zulegen. Wir mögen den Kosmos Schmetterlingsführer* sehr gerne, in dem die häufigsten mitteleuropäischen und die markanten südeuropäischen Arten vorgestellt werden. Dieses Werk geht noch viel mehr in die Tiefe und ist auch super geeignet, um im Urlaub andere Exemplare als Zuhause zu finden und zu bestimmen. Die Abschnitte im Führer sind für die unterschiedlichen Falterarten andersfarbig markiert, was bei der raschen Identifizierung hilft. Sehr praktisch zum Erkennen und Einordnen sind auch die Bilder der Raupentypen in den Umschlagsklappen. Auf über 100 Seiten werden darüber hinaus die verschiedensten Futterpflanzen vorgestellt und welche Tiere sich von ihnen ernähren.
Bei der Vorstellung der einzelnen Arten findest du häufig bis zu drei Fotos: Männchen und Weibchen, Eier, Raupen und Puppen. Die Querverweise sind sehr hilfreich, um die Verbindung zwischen Nahrungspflanze, Raupe und Insekt herzustellen. Unter anderem erfährst du auch, wann die Raupen und wann die Schmetterlinge der jeweiligen Art auftreten.
Unser Fazit: Ein toller Führer*, wenn du dich ausführlich mit dem Thema auseinandersetzen willst und auch außerhalb deiner Heimat Insekten bestimmen möchtest.
Wer Schmetterlinge liebt – muß Raupen füttern
Wenn du in der glücklichen Lage bist einen Garten zu besitzen, dann kannst du ganz gezielt Maßnahmen setzen, um die hübschen Falter zum Einzug zu bewegen. Im Kosmos Verlag ist dazu das wunderschöne Buch Wer Schmetterlinge liebt – muss Raupen füttern* von Katrin und Frank Hecker erschienen. In den Umschlagklappen findest du gleich die 10 Lieblingspflanzen der Tagfalter Raupen, sowie die Top 10 der Pflanzen für Nachtfalter. Im ersten Buchabschnitt erfährst du, was wann im Insektengarten in den verschiedenen Jahreszeiten passiert. Danach folgen Insektenportraits der unterschiedlichen Ordnungen, also Käfer, Libellen, Heuschrecken, Bienen, Fliegen, etc. Im dritten und letzten Abschnitt geht es darum, was du selbst für die Insekten in deinem Garten tun kannst: Wasserquellen, Nisthilfen und Totholz bereit stellen, ein Sandarium anlegen, uvm.
Unser Fazit: Dieses Buch* ist eine Augenweide und ein persönlicher Favorit! Von den fantastischen Fotos über das klare, übersichtliche Grafikdesign bis zum hochwertigen matten Papier. Hier wird wertvolle Info kurz und bündig hochwertig präsentiert. Toll finden wir auch, dass diese Lektüre klimaneutral in Deutschland auf umweltfreundlichem Papier (FSC Mix) gedruckt wird.
Bestimmen mit Apps
Auch digital gibt es mittlerweile einige Möglichkeiten, um Insekten zu identifizieren. Eine davon ist die kostenlose App Schmetterlinge Österreichs für iOs und Android von Blühendes Österreich mit rund 190 Arten und genauen Steckbriefen.
Die Bestimmung ist ganz einfach und solltest du mal etwas nicht identifizieren können, kannst du in der Community nachfragen. Das Anlegen einer Favoritenliste, sowie ein Veranstaltungskalender sind ebenfalls inkludiert.
Hast du gewußt, dass mehr als die Hälfte der über 4.000 in Österreich lebenden Arten bereits gefährdet sind? Mit der Meldung deiner Sichtungen kannst du das Citizen Science Projekt zur jährlichen Schmetterlingszählung unterstützen und so zum Artenschutz beitragen.
Für Deutschland gibt es die NABU Insektensommer App. Hier findest du 457 bebilderte, ausführliche Insektenporträts, z. B. auch von Käfern und Wanzen.
Die Web-App basiert auf einer Erkennungshilfe mit Künstlicher Intelligenz. Die Bestimmung erfolgt schrittweise, zuerst die Artengruppe, dann die Familie und teilweise sogar die einzelnen Gattungen. Auch bei dieser App kannst du selbst Beobachtungen melden. Bestimmungs-Sackgassen häufiger Arten gibt es bei dieser App nicht!
11. Fazit: Schmetterlinge achtsam fotografieren
Ich bin überzeugt, dass auch du wunderschöne Schmetterlingsfotos machen kannst! Bedenke auch, dass es nicht immer nur um die entstandenen Fotos geht. Das Fotografieren in der Natur kann ein wunderbar entspannendes und bewußtes Erlebnis sein, wenn du dir Zeit dafür nimmst. Halte auch mal inne und fühle die warmen Sonnenstrahlen auf deiner Haut, atme den Duft der Blumen tief ein, lausche dem Brummen der Insekten und dem Vogelgezwitscher.
Geh ans Fotografieren spielerisch und voller Neugier heran und laß deiner Kreativität Freiraum. Oft braucht es ein bißchen Zeit, bis man in den Flow kommt, dafür ist es dann umso schöner. Und wenn du dann mit nur ein zwei wirklich gelungenen Fotos nachhause gehst, auf die du stolz bist, dann ist alles wunderbar! Und falls du dir noch kreative Anregung wünschst, dann schau‘ dir doch unseren Naturfotografie in Schwarzweiß Onlinekurs an.
Jetzt wünsche ich dir ganz viel Freude und Muße bei deiner Zeit in der Natur beim Fotografieren der Vielfalt an faszinierenden Faltern!