Namibia Fotoreise auf eigene Faust – damit geht für uns ein Traum in Erfüllung! Drei Wochen Zeit für ein abwechslungsreiches Land mit faszinierender Tierwelt, ganz unterschiedlichen ethnischen Gruppen und atemberaubender Landschaft. Namibia, ein Land, das sich für Europäer als idealer Afrika-Einstieg anbietet.
Gute Straßen, gute medizinische Versorgung und auch bezüglich Sicherheit mußten wir uns auf unserer Reise keine Sorgen machen.
Da Fotoreisen von Spezialanbietern für uns unerschwinglich sind, war die Entscheidung für einen selbstorganisierten Urlaub schnell gefällt. Was für Kamera-Equipment man für eine Safari Foto-Reise braucht und wie man es am besten schützt, haben wir einem eigenen ausführlichen Artikel zusammen gefasst.
Planung einer Namibia Foto-Reise
Wir waren als Individualreisende mit dem Namibia Reiseführer von Michael Iwanowski* sehr zufrieden. Schon bei der Planung hat uns dieses Buch gute Dienste geleistet. Vor Ort hatten wir die große Straßenkarte ständig im Einsatz. Auch für die Infos zu den Unterkünften und den kurzen bebilderten Teil über die Fauna von Namibia haben wir regelmäßig genutzt.
Da uns der Teil über die Fauna im Reiseführer zu wenig war, haben wir uns vor Ort im Etosha Nationalpark im Shop noch die tolle Etosha Road Map and Photo Gallery von Claudia & Wynand du Pessis gekauft, die wir wärmestens empfehlen.
Tipp: Wir kaufen selten Reiseführer, da wir sie immer nur ein paar Wochen brauchen. Wann immer möglich borgen wir uns daher die aktuelle Auflage einfach aus der Bibliothek aus.
Wenn du tolle Tierfotos machen willst, legen wir dir auch sehr ans Herz dich fotografisch möglichst gut vorzubereiten.
Falls du bei der Tierfotografie noch am Anfang stehst, empfehlen wir dir die kompakte Masterclass Tiere fotografieren von Nicola Lederer. Der Selbstlernkurs besteht aus zwei Videos: 1x Tiere in Bewegung fotografieren und 1x Fotografieren auf Safari. Wichtig ist allerdings, dass du dafür deine Kamera schon selbst einstellen kannst.
Außerdem solltest du dich schlau machen, wann und wo du welche Tiere am Besten sehen & fotografieren kannst. Dafür empfehlen wir dir den englischsprachigen Photographer’s Guide für den Etosha Nationalpark von den südafrikanischen Tierfotografen Jenny & Mario Fazekas.
Darin ist für jedes einzelne Wasserloch im Park angeführt, zu welcher Tageszeit das Licht gut steht, um dort zu fotografieren (inklusive Karte). Außerdem erfährt man, wo man welche ortsansässigen Tiere (wie z. B. Leoparden) am ehesten sehen kann.
Weiters enthält das E-Book Empfehlungen für Unterkünfte im Park, die optimal für Foto-Safaris gelegen sind. Zu guter Letzt gibt es auch viele hilfreiche Exkurse zu Themen wie z. B. Tiere bei Nacht oder in den Camps fotografieren.
Das Buch ist auf Englisch geschrieben, aber leicht verständlich. Mit dem Code FNM erhältst du beim Kauf 33% Rabatt. Mit diesem E-Book sparst du als Fotograf nicht nur unheimlich viel Zeit bei der Planung, sondern erhöht die Chancen auf fantastische Tiersichtungen und beeindruckende Bilder um ein Vielfaches!
Aus der selben Serie sind auch Führer für Südafrika für Greater Kruger National Park, Kgalagadi Transfrontier Park und Pilanesberg National Park.
Ein toller, deutschsprachiger Führer, um die besten Wildtier-Spots zu finden ist der Wildlife-Reiseführer Namibia in Magazinform von Laura und Tobi Ullrich. Darin werden die besten Regionen für Wildtier-Erlebnisse in Nambia vorgestellt. Darüber hinaus erwarten dich Tipps für Aktivitäten, die Planung deines eigenen Roadtrips und ein Wildlife Viewing Board. Im Magazin findest du einen Code mit dem du online auf weitere Inhalte Zugriff hast. Mit dem Kauf des Magazins erhältst du auch die praktische App. Der Vorteil: Die Informationen sind immer aktuell. Dort findest du z. B. Routenvorschläge, Unterkünfte, Campingplätze, Tipps für den Mietwagen.
Großartig finden wir auch die nachhaltige Produktion des Reiseführers in Deutschland. Das Magazin wird mit 100% Reycyclingpapier, schadstoffarmen und mineralölfreien Druckfarben, sowie emissionsarmen Klebern produziert. Darüber hinaus wird der Wildlife-Führer plastikfrei und klimaneutral verschickt.
Der geeignete Reisezeitraum für Namibia
Wir waren von Mitte Juli bis Anfang August unterwegs, im namibischen Winter. Das hat einige Vorteile!
Geringes Malaria-Risiko
In dieser Zeit ist Trockenzeit. Der Vorteil ist, dass das Malaria-Risiko dadurch sehr gering ist. Wir wurden in den 3 Wochen von keinem einzigen Moskito gestochen.
Angenehmes Klima
Laut Reiseführer sollte man so um die 15 – 20 Grad untertags haben und nachts kann es bis -2° C bekommen. Bei uns war es tagsüber fast immer wärmer und wir hatten eher zu viel warme Kleidung mit. In der Nacht kann es aber, speziell in Wüstengebieten, wirklich sehr kalt werden und man sollte für’s Campen definitiv einen guten Schlafsack mitnehmen.
Karin war schon einmal im Januar in Namibia. Obwohl sie auch damals viele Tiere gesehen hat, war es extrem heiß mit Temperaturen bis zu 40°C. Das Klima im Winter ist auf alle Fälle angenehmer!
Optimal für Safari
Ein weiterer Vorteil dieser Jahreszeit ist, dass man auf Safari viele Jungtiere sieht und alle Tiere, aufgrund der Trockenheit, zu den Wasserlöchern kommen und man sie dort gut beobachten kann.
Nachteil Hauptsaison
In unserem Sommer ist Hauptreisezeit in Namibia und es ist viel los. Vor allem im Etosha Nationalpark sollte man daher die Campingplätze unbedingt lang im Voraus buchen! Trotzdem fanden wir, dass sich die Touristen meist gut verteilen und es nirgends zu überlaufen war. Die Vorteile haben definitiv überwogen!
Flüge nach Namibia
Die Flüge waren das Teuerste bei unserer Reise. Wir sind mit South African Airways die Strecke Wien-München-Johannesburg-Windhoek geflogen. Ein Direktflug von München nach Windhoek hätte ca. 300 € p.P. mehr gekostet.
Unser Flug nach Johannesburg hatte etwas Verspätung. Da der Flug nach Windhoek überbucht war, wurden wir einfach – ungefragt – schon vor unserer Ankunft auf einen späteren Weiterflug umgebucht, obwohl wir rechtzeitig zum Boarden in Johannesburg am Schalter waren. Trotz all unserer Bemühungen wurden wir nicht mitgenommen. Das hatte zur Folge, dass wir eine gebuchte Tour am selben Tag nicht mehr machen konnten.
Tipp: Am Ankunftstag keine Touren buchen. Pufferzeiten einrechnen!
Mietauto für Namibia mit Dachzelt & Camping-Ausrüstung
Wir haben einen Toyota-4WD mit Klimaanlage und Dachzelt über’s Internet bei Africancarhire.de gebucht. Bei der Mietwagen Auswahl sollte man darauf achten, daß man einen 2. Tank und einen 2. Ersatzreifen hat. Die Buchung klappte problemlos, der E-Mail Verkehr fand auf Deutsch statt.
Wir hatten beim Auto auch eine Camping-Ausrüstung mit Tisch, Sesseln, Kocher, Geschirr, etc. dabei. Beim Dachzelt ist bereits eine Matratze im Zelt, sodaß wir nur mehr unsere Schlafsäcke mitnehmen mußten. Bei Bedarf werden auch Miet-Schlafsäcke zur Verfügung gestellt.
Wir wurden am Flughafen abgeholt und zur Mietwagenstation gefahren. Es kann sein, dass am Flughafen noch auf andere Gäste gewartet wird und man auch hier schon Pufferzeiten einrechnen sollte.
Die Übernahme des Mietautos selbst dauert auch recht lange, weil einerseits der Vertrag nochmal durchgegangen und unterschrieben werden muß und andererseits alle Teile inkl. der Camping-Ausrüstung durchgegangen und hergezeigt werden.
Tipp: Für die Übernahme des Auto inklusive der Anfahrt vom Flughafen 2-3 Stunden einrechnen. Plane Zeit ein, dass du unbedingt rechtzeitig vor Einbruch der Dämmerung noch zu deiner Unterkunft fahren kannst! Sobald es dämmert, sind jede Menge Tiere unterwegs, das kann gefährlich werden!
Zur Sicherheit mußten wir einen Kreditkarten Blankobeleg im Büro von Africancarhire hinterlassen, was wir auch schon von anderen Vermietern kannten. Allerdings wurde uns der Blankoschein auch nach Rückgabe des unversehrten Autos nicht ausgehändigt und auch nicht zerrissen. Als wir diesbezüglich nachfragten, wurde uns vom Besitzer in sehr unfreundlichem Ton mitgeteilt, dass das seine Sicherheit sei, wenn beim Wagen im Nachhinein doch noch etwas sein sollte. Abgesehen von diesem unguten Vorfall hat alles jedoch sehr gut geklappt und das Auto war in einwandfreiem Zustand.
Unterkünfte buchen in Namibia
Obwohl wir in der Hauptsaison unterwegs waren, haben wir kaum Unterkünfte im Voraus gebucht, da wir mit unserem Auto mit Dachzelt meistens gecampt haben und fast überall einen Stellplatz gefunden haben. Ab und zu haben wir uns dann aber doch ein Zimmer in einer besonderen Unterkunft gegönnt.
Ganz wichtig ist es aber, zumindest im Etosha Nationalpark die Übernachtungen auf den gewünschten Campingplätzen im Voraus zu buchen. Das Gebiet von Etosha ist sehr groß und manche Wasserlöcher sind viel besser zum Fotografieren geeignet als andere. Wenn man da in der Früh erst eine weite Anfahrt hat, verpasst man nicht nur das tolle Licht, sondern auch besondere Momente.
Sicherheit in Namibia
Wie schon erwähnt, haben wir uns nie wirklich unsicher gefühlt. Wir haben aber auch nicht wild campiert (außer einmal mit den San), sondern waren immer auf einem bewachten Campingplatz oder einer Farm. Beim Parken in der Stadt wird man beim Aussteigen oft angesprochen, ob das Auto bewacht werden soll. Gegen ein kleines Trinkgeld haben wir das gerne angenommen, auch um die lokale Bevölkerung zu unterstützen.
Zahlen mit Kreditkarte
Beim Einkaufen & Bezahlen verwenden wir seit einem Daten-Missbrauch in Island gerne eine Skrill Prepaid Mastercard. Man kann vorab bestimmen, wieviel Guthaben man auf die Karte lädt und sie wie eine normale Kreditkarte mit höherem Rahmen verwenden. Da nicht mehr abgebucht werden kann, als drauf ist, hält sich das Missbrauchsrisiko somit auch sehr stark in Grenzen.
Reise- und Fotoversicherung
Da wir viel reisen, sind wir Besitzer einer weltweiten Jahres-Reiseversicherung bei der Europäischen Reiseversicherung. Die Versicherung gilt für unbegrenzt viele Reisen. Maximale Dauer pro Reise sind 42 Tage, die auch auf 84 Tage erweitert werden kann.
Wenn du, so wie wir, doch einiges an Foto-Equipment auf Reisen mitnimmst, dann legen wir dir eine separate Foto-Versicherung ans Herz. Wir sind seit Jahren bei Aktivas.de und sehr zufrieden. Wir hatten in dieser Zeit auch schon einen Schadensfall in der Höhe von € 10.000, da uns fast unsere gesamte Foto-Ausrüstung gestohlen wurde. Die Abwicklung bei Aktivas war professionell und problemlos. Mehr Tipps zum Thema Sicherheit auf Foto-Reisen findest du hier.
Gesundheit in Namibia
Impfungen
Bezüglich der Impfungen haben wir uns – wie immer – beim Impfservice und der reisemedizinischen Beratung der Stadt Wien informiert und immunisieren lassen. Wenn du zum ersten Mal eine Fernreise machst, solltest du am Besten 3 Monate vor Abreise schon zur Beratung gehen, da manche Impfungen aus mehreren Teilen bestehen und über einen längeren Zeitraum verabreicht werden müssen.
Moskito-Schutz
Das Allerwichtigste ist, Moskito-Stiche so gut wie möglich zu vermeiden. Deshalb haben wir unsere Outdoorkleidung bereits zuhause mit No Bite Kleidungs-Spray* gut imprägniert. Vor Ort haben wir dann noch zusätzlich die No Bite Hautcreme* verwendet. Der Wirkstoff DEET ist für die Haut nicht gerade gesund. Deswegen verwenden wir mittlerweile die neue Creme in der schwarzen Tube, die länger wirkt. Welche Malaria-Tabletten du brauchst und wie du dich sonst schützen kannst, mußt du aber unbedingt mit deinem Arzt abklären!
Sonnenschutz
Auch im namibischen Winter braucht man eine starke Sonnencreme. Da wir prinzipiell versuchen möglichst umweltfreundliche, ökologische Produkte zu kaufen, haben wir es zuerst mit Bio-Sonnencremen auf Mineralbasis versucht. Fazit: Fürchterlich! Die Cremen waren sehr zäh und zogen nicht in die Haut ein, sondern blieben als dicke weiße Schicht auf der Haut und wir fühlten uns überhaupt nicht wohl.
Nach langem Suchen und Ausprobieren sind wir schließlich bei der Naturkosmetik-Sonnencreme von Dado Sens mit LSF 30 gelandet, mit der wir sehr zufrieden sind. Obwohl wir großteils vegan leben haben wir uns hier zu einem Kompromiss entschieden und nehmen das enthaltene Bienenwachs in Kauf, da wir bis jetzt keine vernünftige Alternative finden konnten. Für vegane Bio-Sonnencreme Tipps sind wir sehr dankbar!
Trinkwasser
Hier gehen die Meinungen auseinander. Die einen raten davon ab, Leitungswasser zu trinken, die anderen sagen, dass es kein Problem ist. Wir lesen immer im Reiseführer nach und fragen vor Ort auch nochmal nach.
Essen gehen und Selbstversorgung
Wir haben großteils selbst gekocht. Versorgen kann man sich ganz leicht in den gut sortierten Supermärkten in größeren Orten. Am Besten in den größeren Städten auf Vorrat einkaufen, denn in kleinen Ortschaften gibt es wenig Auswahl. Ein paar Mal sind wir auch Essen gegangen. Die Qualität des Essens ist gut, daher gab’s auch keinerlei Probleme mit dem Magen.
Hier geht’s zu den Artikeln:
- zur passenden Foto-Ausrüstung für die Namibia-Reise und wie man sie schützt
- zu unserer Reiseroute und Tipps für eine Namibia Rundreise für Camper & Selbstfahrer
- zu Foto-Tipps für das N/a’an ku sê Wildlife Sanctuary, wo auch das Foto von Markus mit dem Gepard her stammt. Das ist ein Gastartikel den wir auf dem großartigen nachhaltigen Reiseblog Reisezeilen von Beatrice veröffentlichen durften.
Du willst noch was zur Planung einer Namibia Foto-Reise wissen? Wir helfen dir gerne weiter, schreib uns doch einfach einen Kommentar!
7 Kommentare
Hallo,
bin durch Zufall auf Ihre Seite gestoßen. Die ist wirklich richtig toll.
Afrika ist mein absolutes Traumreiseziel. Ich recherchiere immer mal wieder über Fototouren vor Ort, kann mir die als Studentin aber einfach nicht leisten. Die selbstgefahrene Tour klingt super. Das Problem ist nur, ich würde alleine fahren und traue mir das nicht unbedingt zu, da die ganze Zeit alleine unterwegs zu sein. Deshalb meine Frage: haben Sie Tipps für günstige Unterkünfte mit Touren? Alles was ich bis jetzt so gefunden habe ist doch recht teuer mit 2000€ für drei Tage.
Vielen Dank schonmal :)
Julia
Hallo Julia,
herzlichen Dank, es freut uns sehr, dass dir Fotonomaden gefällt! Spezielle Fototouren sind leider immer sehr teuer. Leistbarer sind für dich als Studentin ganz normale organisierte Reisen, auf denen du dann fotografierst. Das ist zwar nicht optimal, aber besser, als gar nicht hinzufahren :-)
Wenn du gerne internationale Leute kennenlernst, können wir dir sogenannte „Overlandtouren“ von englischsprachigen Anbietern empfehlen. Da ist man in einem Truck im Zelt unterwegs und hilft auch beim Kochen und Abwaschen. Dadurch sind die Touren nicht so teuer. Ich, Karin, habe solche Touren in Afrika vor langer Zeit auch schon alleine mit gemacht und sehr gute Erfahrungen damit. Hier findest du ein paar Beispiele dafür: https://www.tourradar.com/il/overland-truck-budget-tours-namibia
Liebe Grüße und viel Erfolg,
Karin
P.S: Du kannst uns gerne duzen ;-)
Hallo Karin,
vielen lieben Dank für deine Antwort.
Dann werde ich mal weiter recherchieren :)
Viele Grüße
Julia
Sehr gern geschehen, Julia! :-)
Pingback: Reisebudget - Tipps für eine (relativ) günstige Safari in Afrika
Hach, Namibia, eines meiner Traumländer! Danke für die guten Tipps. Ich muss da irgendwann noch mal hin …
Gern geschehen! Namibia ist noch immer eines unserer absoluten Traumländer, obwohl wir schon 2x dort waren. Einfach wunderschön! Das können wir dir sehr ans Herz legen :-)