Bohnensack und Mini-Stativ sind tolle Helfer, wenn du knapp über dem Boden fotografieren möchtest. In diesem Beitrag erfährst du, wofür sie sich eignen und welche Vor- und Nachteile diese Ausrüstungsteile jeweils haben.
Einsatzgebiete für Bohnensack oder Ministativ
- Wildtierfotografie aus dem Auto
- Nagetier-, Vogel-, Reptilien- und Amphibienfotografie knapp über dem Boden
- Bodennahes Fotografieren von Blumen, Moosen, Pilzen und krabbelnden Insekten
- Fotografieren in Ansitzhütten
Der Bohnensack als Stativ-Ersatz
Bohnensäcke kannst du selbst befüllen, z. B. mit kleinen getrockneten Hülsenfrüchten (besser Linsen als Bohnen), trockenem Reis, Kaffeebohnen oder Kunststoffgranulat. Prinzipiell spricht auch nichts dagegen, dir die Hülle für deinen Bohnensack selbst zu nähen. Für Wildtierfotografie sind auch Bohnensäcke mit Tarnmuster erhältlich.
Damit der Bohnensack gut funktioniert, ist es wichtig, dass du ihn nicht zu voll machst. Denn nur dann kann sich die Fülle der Kamera und dem Untergrund gut anpassen.
Vorteile des Bohnensacks
- Überall auflegbar: Am Boden, auf Steinen, Mauern, Baumstämmen, auf der Autotür und sogar in Astgabeln.
- Stabilität: Auch bei starkem Wind superstabil. Eignet sich auch für große Teleobjektive und lange Belichtungszeiten.
- Flexibilität: Durch die kleinteilige Füllung, passt er sich super an den Untergrund an.
- Einfache, schnelle Anwendung: Im Vergleich zum Stativ, brauchst du den Bohnensack nur auflegen und kannst sofort starten.
- Praktisch für Reisen: Die leere Hülle hat kaum Gewicht und kann klein zusammengelegt werden. Das ist z. B. super für Flugreisen. Am Urlaubsziel kannst du dann günstig eine Fülle kaufen.
Nachteile eines Bohnensacks als Stativ-Ersatz:
- Perspektive: Die Höhe und den Neigungswinkel kannst du nur minimal variieren.
- Volumen: Gefüllt ist er größer als das Mini-Stativ und auch unhandlicher.
- Gewicht: Mit Linsen befüllt hat unser, recht hoher, Sack 3 kg. Allerdings kannst du das Gewicht mit der Art der Fülle beeinflussen! Dazu etwas später mehr.
Worauf du beim Kauf eines Bohnensacks achten solltest:
- Robusten, wasserabweisenden Stoff: Du legst das Bohnenkissen normalerweise in der Natur auf, wo es nicht immer sauber und trocken ist. Besonders, wenn du ihn mit Bohnen, Linsen oder Reis füllst, ist es wichtig, dass der Inhalt trocken bleibt, damit er nicht aufquillt!
- Gewicht: Überlege, wann und wo du deinen Bohnensack verwenden möchtest. Mehr Stabilität bietet dir eine schwerere Fülle. Falls du den Sack aber über größere Strecken tragen möchtest, dann ist eine leichte Füllung besser. Dafür eignen sich z. B. diese EPS-Perlen.
- Tragegriff: Falls du den Bohnensack längere Distanzen tragen musst, ist eine Schlaufe oder ein Griff praktisch.
- Befestigung: Manche Bohnensäcke, wie dieses Modell von Kalahari, haben sogar Klettverschlussriemen, um die Kamera darauf zu fixieren oder den Sack z. B. auf einer Astgabel zu befestigen.
- Form: Die meisten Säcke sind quadratisch oder rechteckig in Kissenform. Es gibt aber auch Doppel-Bohnensäcke, die man sich wie zwei Satteltaschen (also mit einer U-Form) vorstellen kann. Solche Ausführungen kann man besonders gut bei der Autotür oder in Astgabeln auflegen, wie diesen Grappler Kamerasack.
Der Eckla Eagle Bohnensack im Test
Wir haben derzeit einen Eckla Eagle Bohnensack mit den Maßen 20x20x12 cm im Einsatz. Das Material des Bohnensacks besteht aus rutschfester, wasserabweisender Mikrofaser. Der Eckla Eagle Sack besteht aus einer Innen- und einer Außenhülle, die beide jeweils mit einem Zippverschluss versehen sind.
Das hat den Vorteil, dass die Füllung nicht herausfällt, wenn der äußere Zippverschluss unabsichtlich geöffnet wird. Zum leichteren Befüllen hätten wir uns etwas längere Reißverschlüsse gewünscht.
Der Eagle Bohnensack ist sehr kompaktBeim Fotografieren hat sich der Eckla Eagle Bohnensack super geschlagen. Wir legen ihn gerne mal schnell beim heruntergelassenen Autofenster auf, wenn wir Feldhasen oder Rehe entdecken. Auch bei der bodennahen Blumenfotografie hat er tolle Dienste geleistet.
Nur beim Fotografieren der Ziesel hätte ich mir teilweise etwas mehr Höhe gewünscht, da das Gras recht hoch war. Für das Tragen über längere Strecken würde ich mir auch noch eine Art Handschlaufe oder Griff wünschen. In unserem Schottlandurlaub im Mai 2022 werden wir den Eckla Eagle Bohnensack dann in der Kombination mit dem Eckla Eagle Kamerahalter für’s Auto testen und sind schon sehr gespannt, wie das funktioniert. Natürlich werden wir dann über unsere Erfahrungen berichten!
Mini-Stativ zum bodennahen Fotografieren
Wir verwenden das Compact Traveler Mini M-1 Stativ von Rollei. Das Mini-Stativ ist aus leichtem Aluminium gefertigt und daher super zum mitnehmen, wenn es auf das Gewicht ankommt. Mit den Schnellverschlüssen an den Beinen ist es relativ rasch aufgebaut und die Gummifüsse geben einen guten Stand. Es ist definitiv unser Lieblingsstativ für Berg- und Paddeltouren und immer dann, wenn wir längere Strecken zu Fuß zurücklegen müssen. Wir verwenden es aber genauso gerne für bodennahe Blumen- und Tierfotografie.
Vorteile des Mini-Stativs:
- Genaue Einstellung: Mit dem Mini-Stativ kannst du sowohl die Höhe, als auch die Neigung der Kamera exakt so einrichten, wie es für dich gerade passt. Mit dem Bohnensack ist das nicht möglich.
- Gewicht: 800 g inklusive Stativkopf!
- Packmaß: 16 cm. Die fünf Segmente lassen sich auf maximal 42,5 cm ausziehen
- Tragekapazität: Das Mini-Stativ hält bis zu 8 kg Gewicht, sodaß man es auch mit einem großen Teleobjektiv verwenden kann.
- Abnehmbare Mittelsäule: Die Mittelsäule kann heruntergenommen und für bodennahe Aufnahmen umgekehrt werden.
- Integrierte Wasserwaage: Im Kugelkopf ist eine Wasserwaage eingebaut, sodaß du den Kopf immer so ausrichten kannst, dass deine Fotos gerade sind.
Nachteile des Mini-Stativs:
- Stabilität: Im Vergleich zum Bohnensack ist das Mini-Stativ bei Wind etwas weniger stabil als der Bohnensack.
- Aufwändigere Anwendung: Für den Einsatz des Mini-Stativs braucht man einen stabilen Untergrund am Boden. Bis man das Mini-Stativ im unebenen Terrain stabil aufgebaut hat, dauert es ein Weilchen.
- Beschränktes Einsatzgebiet: Im Vergleich zum Bohnensack eignet sich das Mini-Stativ nicht, um es im Auto, auf Zaunpfosten oder Astgabeln aufzustellen.
Was ist besser: Bohnensack oder Mini-Stativ?
Welcher Helfer für dich der Richtige ist, kommt darauf an, wofür du ihn verwenden möchtest. Wenn du längere Strecken zu Fuß damit unterwegs bist, würden wir dir definitiv das Mini-Stativ empfehlen. Denn bezüglich Gewicht und Packmaß ist es unschlagbar.
Falls du eher Tiere fotografieren möchtest und dabei meist in der Nähe deines Autos bist oder sogar aus dem Auto fotografierst, dann ist ein Bohnensack eine praktische und einfache Lösung.
Noch mehr Tipps zum Fotografieren ohne Stativ findest du in dem verlinkten Beitrag.
Jetzt wünschen wir dir viel Freude beim bodennahen Fotografieren!