Sowohl Feldhamster, als auch Ziesel stehen auf der roten Liste der gefährdeten Tierarten und sie kommen im deutschsprachigen Raum nur mehr vereinzelt vor. Deswegen ist das Wohl der Tiere für uns oberstes Gebot beim Fotografieren. Das bedeutet zum einen entsprechenden Abstand zu halten und zum anderen die putzigen Nager nicht zu füttern! Mit Geduld bekommt man auch so tolle Fotos.
Feldhamster fotografieren
Feldhamster Vorkommen
Um die Feldhamster fotografieren zu können, musst du natürlich zuerst einmal wissen, wo du sie am besten findest.
Während es früher unzählige Feldhamster gab, gehören sie heutzutage leider zu den am stärksten bedrohten Säugetieren in Europa. In Frankreich, Belgien und den Niederlanden steht der Feldhamster kurz vor dem Aussterben und überlebt nur mehr durch Schutzprojekte.
In Deutschland setzt sich die Deutsche Wildtier Stiftung bundesweit für die Feldhamster ein. Die letzten größeren Lebensräume der Hamster in Deutschland findest du in Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Zur drastischen Reduktion der Feldhamster hat einerseits die Intensivierung der Landwirtschaft, als auch die Umstellung von Sommer- auf Wintergetreide geführt. Durch die frühere Ernte verlieren die kleinen Nager auf einen Schlag sowohl ihr Futter, als auch ihre Deckung.
In Deutschland engagiert sich das Projekt Feldhamsterland für den Fortbestand dieser putzigen Nagetier. Wenn du Lust hast, kannst du beim Projekt ehrenamtlich mithelfen!
In Österreich ist einer der besten und bekanntesten Plätze, um Feldhamster zu fotografieren der Wiener Zentralfriedhof.
Die beste Zeit, um Feldhamster zu fotografieren
Feldhamster halten einen Winterschlaf, der ungefähr von Ende September bis Ende März dauert. Daher kannst du diese süßen Nagetiere am besten von April bis August fotografieren.
Hamster sind dämmerungs- und nachtaktiv. Vor Sonnenuntergang kommen sie aus ihren Höhlen, um Futter zu sammeln. Deshalb ist der späte Nachmittag die ideale Tageszeit, um sie zu fotografieren.
Wie dir schöne Feldhamsterfotos gelingen
Ein Vorteil ist, dass Hamster ziemlich schlecht sehen. Deswegen kannst du dich ihnen recht gut nähern. Allerdings sind sie deswegen auch sehr vorsichtig und verstecken sich gerne im hohen Gras. Wichtig ist also, dass du dir Zeit nimmst und Geduld hast, bis sich eine gute Foto-Gelegenheit ergibt.
Die kleinen Feldhamster sind super flink! Wenn du sie also in der Bewegung fotografieren möchtest, brauchst du eine sehr kurze Belichtungszeit. Am besten wählst du dafür deine schnellste Serienbildaufnahme-Funktion. Da du eher später am Tag fotografierst, brauchst du in der Kombi auch höhere ISO.
Schaue zuerst, wo du Hamster herumsausen siehst und dann suche dir dort einen Platz, wo du dich auf den Boden legst, z. B. in der Nähe eines Baus. Denn erst wenn du mit diesen herzigen Nagetieren auf Augenhöhe bist, kommen sie auf deinen Bildern richtig zur Geltung.
Aber Achtung, Hamsterbauten haben immer mehrere Ausgänge! Die süßen Nager kommen also nicht unbedingt dort wieder hinaus, wo sie verschwunden sind.
Wenn du noch nicht so viel Übung mit dem Fotografieren bewegter Motive hast, dann konzentriere dich auf Tiere, die gerade still sitzen und fressen. Den Fokus legst du immer auf die Augen, damit diese am Bild auch scharf sind.
Falls du deine Kamera schon selbst einstellst, aber mit der Tierfotografie erst anfängst, dann hilft dir die Masterclass Tiere fotografieren von Nicola Lederer beim Einstieg. In dem Selbstlernkurs ist ein Video zum Thema Tiere in Bewegung fotografieren und eines zum Fotografieren auf Safari inkludiert.
Du lernst, welche Fotoausrüstung sich eignet, was die besten Kameraeinstellungen sind, wie du dich auf eine Safari vorbereitest und was für Bedingungen dich vor Ort erwarten.
Feldhamster Fotoworkshops in Wien
Wenn du dir bei der Feldhamster Fotografie professionelle Unterstützung wünschst, dann können wir dir die Workshops von Lisa von Imprint my travel empfehlen. Lisa bietet immer im Mai Termine am Wiener Zentralfriedhof an. Ihre Kurse eignen sich für Anfänger und Fortgeschrittene, die sich idealerweise mit dem Belichtungsdreieck (ISO, Blende, Belichtungszeit) auskennen. Alle Infos zu den Feldhamster Workshops findest du unter diesem Link.
Ziesel fotografieren
Verbreitung der Ziesel
Europäische Ziesel kommen heute nur mehr in wenigen Teilen Mitteleuropas, im südlichen Osteuropa, im europäischen Teil der Türkei und in Teilen des Balkans vor.
In Österreich findet man sie nur im Pannonischen Tief- und Hügelland. Wir haben sie bis jetzt im Burgenland in der Nähe des Neusiedlersees und beim Nationalparkzentrum Orth an der Donau fotografiert.
Genau wie die Feldhamster sind leider auch die Ziesel mittlerweile stark gefährdet. Durch das Schwinden ihres Lebensraums werden auch die einzelnen, meist unzusammenhängenden Kolonien immer kleiner.
Als Ersatz für ihren ursprünglichen Lebensraum weichen die kleinen Nager auch immer wieder auf ähnliche Wiesenflächen wie bei Freibädern, Grünflächen von Betriebsgeländen oder Sportrasen aus. Das führt leider aber auch immer wieder zu Konflikten mit den Eigentümer dieser Flächen, die andere Nutzungen dafür vorsehen.
Prinzipell findest du Ziesel auf Trocken- und Halbtrockenrasen, stillgelegten Ackerflächen, Acker- und Wegrändern und in Weingärten.
Ziesel Fotografie-Workshops in Wien
Im Mai bietet Lisa von Imprint my travel neben ihren Feldhamster Kursen auch Workshops für Zieselfotografie in der Kleingruppe mit maximal drei Teilnehmer:innen an. Voraussetzung ist eine Kamera, die du selbst einstellen kannst und ein Teleobjektiv mit mindestens 200-300 mm Brennweite. Hier geht’s zu den Informationen zu den Ziesel Fotoworkshops.
Wann du Ziesel am besten fotografieren kannst
Von Oktober bis ungefähr März halten Ziesel Winterschlaf. Daher kannst du sie sehr gut im späteren Frühling und im Sommer fotografieren.
Ziesel kommen am späteren Vormittag und am Nachmittag aus ihren Höhlen, um auf Nahrungssuche zu gehen. Sie verkriechen sich aber in ihre Bauten, wenn es sehr heiß ist oder es regnet.
Einfache Tipps für tolle Zieselfotos
Wenn die Ziesel herumzischen sind sie sehr schnell! Deswegen brauchst du eine kurze Belichtungszeit. Lege dich, genau wie für die Hamsterfotos, auf den Boden, um auf Augenhöhe mit den kleinen Nagern zu sein.
Versuche von einem möglichst niedrigen Standpunkt aus zu fotografieren, aber achte darauf, dass du hoch genug bist, dass dein Motiv nicht vom Gras verdeckt wird. Wir verwenden in solchen Situationen als Hilfsmittel einen Bohnensack, den wir der Höhe nach aufstellen oder unser Mini-Stativ.
Denke wieder daran, dass du auf die Augen scharf stellst. Mit einer offenen Blende bekommst du einen schönen, weichgezeichneten Hintergrund, sodaß sich die Ziesel gut abheben.
Ausrüstung für die Feldhamster- und Ziesel-Fotografie
- Teleobjektiv mit 300-600 mm Brennweite
- Bohnensack oder Ministativ zum Auflegen der Kamera
- Unempfindliche Outdoorkleidung zum am Boden legen oder eine Unterlagsmatte
Welche Wildtiere du sonst noch im Frühling fotografieren kannst, erfährst du in dem Beitrag Tierfotografie im Frühling.
In unserem Artikel 10 Tipps, wie dir als Einsteiger schöne Tierfotos gelingen haben wir nochmal ausführlich erklärt, wie du deine Kamera einstellst und deine Wildtierbilder schön gestaltest.
Jetzt wünschen wir dir ganz viel Freude und Erfolg beim Fotografieren der süßen Feldhamster & Ziesel!