Wenn du Wildtiere in einer natürlichen Umgebung in Deutschland aufnehmen möchtest, dann können wir dir den Nationalpark Bayerischer Wald dafür empfehlen. Dort gibt es weitläufige Freigehege, wo du die Tierfotografie super üben kannst.
1. Anreise zum Nationalpark Bayerischer Wald
Mit dem Zug zum Nationalpark
Der Umwelt zuliebe empfehlen wir dir mit dem Zug nach Bayern zu fahren. Du kannst mit dem IC oder dem ICE nach Plattling oder Passau fahren. Von Passau aus fährst du mit dem Schnellbus 100 weiter. Vom Bahnhof Plattling gibt es jede Stunde Züge nach Zwiesel, Bodenmais und Bayerisch Eisenstein und alle zwei Stunden nach Grafenau.
Im Nationalpark kommst du mit Bahn und Igelbussen ganz entspannt zu den wichtigsten Ausgangspunkten für Wanderungen und zu den Besuchereinrichtungen. Mit GUTi (Gästeservice Umwelt-Ticket), der Gästekarte für umweltfreundliche Mobilität, ist das sogar kostenlos, mit dem Bayerwaldticket richtig günstig. Wenn du das Auto stehen lässt, kannst du auch Streckenwanderungen unternehmen und mit Bus oder Bahn zurück zum Ausgangspunkt gelangen.
Mobil vor Ort mit dem GUTi
Das Gästeservice-Umweltticket, kurz GUTi, bekommst du als Gast in mehr als 20 Gemeinden automatisch bei deiner Ankunft von deiner Unterkunft ausgestellt. Es gilt vom ersten Tag der Anreise bis zum Abreisetag.
Die regionalen Igelbusse bringen dich zu verschiedensten Ausgangspunkten für Wanderungen rund um Lusen und Rachel. Das Nationalparkzentrum Lusen in Schönau, wo sich auch das Tierfreigelände befindet, dient dabei als Knotenpunkt.
Auf der Webseite des Nationalparks findest du noch detailliertere Infos zur Anreise und der Mobilität vor Ort. Wenn du hauptsächlich wegen der Tierfotografie in den bayrischen Wald fährst, empfehlen wir dir eine Unterkunft in der Nähe des Tierfreigeländes Lusen bei Neuschönau.
Achtung, die Igelbusse fahren nicht das ganze Jahr über!
In der Sommersaison verkehren die Busse ca. von Mitte Mai bis Ende Oktober, in der Wintersaison ab ca. Weihnachten bis Ende Februar oder Mitte März.
2. Tipps für Unternehmungen im Nationalpark Bayerischer Wald
Je nach Jahreszeit kannst du außer Fotografieren auch Langlaufen, Schneeschuh gehen, Rad fahren oder Wandern im Park. Weitere Infos zu den sportlichen Aktivitäten, inklusive Wanderkarten, findest du auf der Webseite des Parks.
Schön finden wir z. B. den Baumwipfelpfad beim Nationalparkzentrum Lusen, der auf einer spannenden Konstruktion aus Holz mit einem Turm in Ei-Form gebaut wurde.
Zu unseren Lieblingswanderungen gehören die Touren zu Höllbachgespreng und Großer Falkenstein, zu den Rißlochfällen und die Bucherger Leite.
Bei unserem Besuch lag der Fokus auf der Tierfotografie, aber auch landschaftlich hat die Gegend Foto-Begeisterten viel zu bieten. Einige tolle Fotospots befinden sich knapp außerhalb der Parkgrenzen, wie die Steinklamm bei Spiegelau, oder der Hochfall bei Bodenmais.
3. Tierfotografie im Nationalpark Bayerischer Wald
Die Tier-Freigelände
Im Park gibt es drei Gehege, wo du um die 40 verschiedene heimische Tierarten sehen und fotografieren kannst:
- Das Hirschgehege Scheuereck: Im Sommerhalbjahr führt ein kurzer Weg direkt durch das Gatter.
- Das Nationalparkgehege Falkenstein: Hier kannst du Luchse, Wölfe, Wildpferde und Auerochsen sehen.
- Das Tierfreigelände Lusen: Auf einem 7 km langen Rundweg hast du die Möglichkeit Fischotter, Braunbären, Wisent, Wildschweine, Luchse, Hirsche, Wildkatzen, Marder, Biber und verschiedenste Vogelarten bestaunen und aufnehmen.
Das Gelände in Lusen ist mit Abstand am Größten, deswegen sind wir vorwiegend dort unterwegs. Die begehbaren Volieren eignen sich auch für schöne Nahaufnahmen wenn man kein großes Teleobjektiv besitzt.
Sehr hilfreich ist die Übersichtskarte mit Haltestellen, Parkplätzen, Gehweg und Info, wo du welche Tiere sehen kannst.
Tagesablauf & Timing
Der Nationalpark Bayerischer Wald ist das ganze Jahr über gut besucht. Da Lärm die Tiere verschrecken kann, empfehlen wir dir, einen Besuch während der Schulferien oder am Wochenende zu vermeiden. Am besten sind in jedem Fall die Tagesrandzeiten.
Die meisten Tiere sind während der Dämmerung am aktivsten, deshalb waren wir hauptsächlich frühmorgens und und am späteren Nachmittag unterwegs. Zu der Zeit sind auch weniger Touristen unterwegs. Das hat bei uns gut funktioniert. In der Mittagszeit haben wir längere Pausen eingelegt und unser Fotomaterial gesichtet.
Mit den modernen Kameras und Bildbearbeitung kann man heutzutage auch noch mit sehr hohen ISO fotografieren. Den Biber am Bild haben wir mit 12800 ISO aufgenommen und dann im Lightroom mit der durch KI unterstützten Rauschreduzierung bearbeitet. Damit das gut funktioniert ist wichtig, dass man das Foto von vornherein eher hell belichtet.
Ausgangspunkt für unsere Tierfotografie-Streifzüge waren am Morgen meist der Parkplatz P7 (Rückseite des Tierfreigeländes) in Altschönau und nachmittags der Parkplatz P1 beim “Haupteingang”. Beide Parkplätze sind gebührenpflichtig. Der Umwelt zuliebe empfehlen wir dir die Anreise mit den Igelbussen.
Tipp: Zeitpuffer einplanen! Die Gehege sind teilweise sehr groß. Daher ist es nicht garantiert, dass du alle Tiere auch siehst. Wir empfehlen dir daher, mehrere Tage Zeit für deinen Besuch einzuplanen. So hast du gute Chancen, möglichst viele Tiere zu sehen und kannst bei Schlechtwetter auch mal Pause machen.
Fotoausrüstung für die Tierfotografie
- Teleobjektiv mit mindestens 200 mm Brennweite, besser bis 600 mm.
- Stativ: Besonders, wenn du mit einem schweren Tele fotografierst ist ein Stativ empfehlenswert.
- Sonstiges: Putzzeug, geladene Ersatzakkus und eine leere Ersatz-Speicherkarte
Wenn dein Teleobjektiv nicht so viel Brennweite hat, dann kannst du in den Volieren trotzdem sehr schöne Bilder aufnehmen und mit etwas Glück auch bei den Freigehegen.
Tipps für die Tierfotografie
- Wenn sich ein Tier bewegt, solltest du unbedingt mit der Serienbildaufnahme deiner Kamera und dem kontinuierlichen Autofokus arbeiten.
- Scharf werden die Fotos bei Bewegung nur dann, wenn du mit einer kurzen Verschlusszeit arbeitest, z. B. 1/1.000 – 1/2.500 Sekunde. Wenn du im Automatikmodus fotografierst, stelle das Sportprogramm dafür ein.
- Eine hohe Ausschussrate ist in solchen Situationen normal.
- Versuche immer auch an die Bildgestaltung zu denken, selbst wenn es schnell gehen muß.
Wenn du AnfängerIn bist, dann lies’ dir auch noch unsere 10 Tierfotografie Tipps für Einsteiger durch.
Du stellst deine Kamera schon selbst ein, stehst bei der Tierfotografie aber eher noch am Anfang? Dann empfehlen wir dir die Masterclass Tiere fotografieren von Nicola Lederer. Du erhältst ein Video zum Thema Tiere in Bewegung fotografieren und ein Video Fotografieren auf Safari.
Jetzt wünschen wir dir eine wunderschöne Zeit im Nationalpark Bayerischer Wald und gut Licht für deine Tierfotos!
4 Kommentare
Hallo, wie heißt denn der große Vogel im Schnee ? Lg Beatrice
Hallo Beatrice, unseres Wissens nach ist das ein weibliches Birkhuhn mit Sommergefieder. Liebe Grüße, Karin
Sehr guter Beitrag.. vielen Dank dafür!
Viele Grüße
Herzlichen Dank, Maximilian! Freut uns sehr, dass dir der Beitrag gefallen hat! Viele Grüße aus Niederösterreich, Karin