Name: Roland Mayr
Fotografiert seit: 1966
Spezialisiert auf: Mein Spezialgebiet liegt in der Naturfotografie mit Schwerpunkt Tierfotografie. Aber auch die Landschafts-, Reise-, oder Makrofotografie betreibe ich gerne.
Erste Kamera: Meine erste Kamera war 1966 die hervorragende “Zeiss Ikon Icarex35” mit Wechselsucher und 100mm Objektiv. Ich habe schon damals auf Qualität gesetzt und dafür auch über 2 Jahre meine sehr magere Lehrlingsentschädigung geopfert. Bereut habe ich diese Entscheidung nie!
Wie bist du zur Fotografie gekommen?
Mein ganzes Berufsleben war ich in der Technik angesiedelt, zuletzt 17 Jahre im Nationalpark Kalkalpen, wo ich für die Technik in der Forschung, zBsp. der Aufbau von Forschungsflächen, oder die Errichtung von Themenwegen usw. zuständig war. Seit 2010 bin ich nun in Pension und kann mich voll der Fotografie widmen.
Hat sich dein Fotostil über die Jahre verändert und wenn ja, in welche Richtung?
Es wäre traurig, hätte sich mein Fotostil von vor 40 Jahren nicht verändert. Habe ich anfangs nur Dokumentationen auf Film gebannt, so sind nach genauer Studie tausender Fotos der ganz großen Fotografen langsam Bilder daraus geworden. Sehr stark dazu beigetragen hat aber auch die extreme technische Verbesserung der Aufnahmegeräte. Speziell in der Tierfotografie, wo vor 20 Jahren großteils nur statische Abbildungen vorherrschten, sind meine Bilder heute dynamisch, zeigen Bewegungsabläufe und Verhaltensweisen, die früher nur dem Film vorbehalten waren.
Photo credits: Roland Mayr
Mit welcher Ausrüstung fotografierst du, was ist deine Lieblingskamera, was ist dein Lieblingsobjektiv und warum?
Meine Fotoausrüstung beinhaltet immer noch die Linhof Technikardan 4x5inch Großformatkamera mit Objektiven von 47 bis 300mm. Meine analoge Rolleiflex 6008 mit Objektiven von 40 bis 300mm, sowie die analoge Panoramakamera Fuji Gx617 im Format 6x17cm.
Digital verwende ich Geräte von Canon, derzeit die 5D Mk2 und die 5D Mk3, sowie die schnelle 1DMk4 für die Tierfotografie, mit Objektiven von 16mm bis 500mm.
Ich habe keine Lieblingskamera, oder Lieblingsobjektive, sondern nutze sie ganz gezielt für die jeweils geforderten Bedürfnisse um die besten Ergebnisse zu erzielen. Jede Ausrüstung erfordert auch eine ganz andere Arbeitsweise, sowie verschiedene Aufgaben auch unterschiedliche Ausrüstung erfordern.
Wie hast du es angestellt deine ersten Fotoaufträge zu bekommen und was hast du getan, um auch weiterhin Aufträge zu bekommen?
Als ich merkte, dass meine Bilder allgemein Anerkennung fanden, begann ich einige zu Verlagen zu senden um anzufragen, ob sie mein Bildmaterial veröffentlichen möchten. Schnell wurde klar, dass mein Bildmaterial in Verbindung mit einer dazu passenden Story wesentlich leichter an den Verlag zu bringen war und schon war der schreibende Fotograf geboren. Das war alles noch analoge Kleinbild Fotografie. Als dann großformatig Blumen, Tiere und Landschaften in bester Qualität dazu kamen, folgte der Einstieg in die Kalender-Fotografie. Um im Geschäft zu bleiben, ist es ganz wichtig, ständig neue, möglichst unbekannte Motive in bester Qualität zu liefern.
Welche einfachen Tipps kannst du geben, die einem Hobbyfotografen helfen, bessere Fotos zu machen?
Das Wichtigste ist selbstkritisch zu sein und ständig bei den weltbesten Fotografen nach zu sehen wie hoch die Latte hängt.
Anfänger machen fast alle den gleichen Fehler, auf den meisten Fotos ist viel zu viel drauf. Weniger ist mehr, dafür aber das Wichtige, führt meist zu wesentlich besseren Bildern.
Der Betrachter muss das Bild mit einem Blick erfassen können und nicht im Wirrwarr des Abgelichteten das eigentliche Motiv erst suchen müssen. Alles was vom eigentlichen Motiv ablenkt ist unnötig und schadet.
Nicht jeder kann sich von Vornherein die teuerste Kamera und die beste Studioausrüstung leisten. Was reicht deiner Meinung nach für den Start und worin sollte man unbedingt investieren?
Es sollte eine digitale Spiegelreflexkamera sein, die auch individuelle Programme erlaubt und nicht nur Programmautomatik. Dazu ein gutes 24-70mm und wenn möglich ein gutes 70-200mm Objektiv reicht für den Anfang völlig aus. Lieber nur ein gutes Objektiv, als zwei mittelmäßige.
Gute Bilder entstehen immer noch im Kopf, die Ausrüstung dient nur dazu, die Idee umzusetzen.
Sollte die Fotografie mehr als nur nebenbei betrieben werden, so rate ich in sehr gute, auch Vollformat taugliche Objektive zu investieren.
Was kann man deiner Meinung nach tun, um seinen eigenen Stil entwickeln bzw. finden zu können?
Der eigene Stil entwickelt sich von selbst. Man muss ihm nur treu bleiben, ständig daran arbeiten und sich nicht von jeder ausgeflippten Fotostory die man sieht, sofort wieder abbringen lassen. Man soll für alle Richtungen offen sein, jedoch zu seinem eigenen Stil stehen.
Folgendes würdest du unseren Lesern gerne noch sagen:
Das zu fotografieren, was einem Spaß macht. Denn nur was man gerne macht, macht man auch gut!!!
Photo credits: Roland Mayr
Webseite: www.naturfoto-mayr.com
Die Workshops mit Roland und Andreas Mayr, die meistens im Nationalpark Kalkalpen stattfinden, sind wirklich sehr zu empfehlen. In gemütlicher Fotografenrunde profitiert man einerseits vom Fachwissen der beiden Fotografen und kann auch von anderen Teilnehmern lernen, bzw. sich gut austauschen. Verpflegung und Unterkunft sind 1A und der Nationalpark bietet wirklich gute Motive. Daher also eine klare Empfehlung.