Da wir Individualreisende sind machen wir die Reiseplanung eigentlich immer selber. Für uns ist das auch schon Vorfreude auf die Reise selbst, wenn wir festlegen, was wir wo anschauen, fotografieren und unternehmen möchten. Wir versuchen vorab, so gut wie möglich zu planen, um die Zeit am Reiseort möglichst entspannt und gut nutzen zu können (Dieser Beitrag enthält Werbung)
Für unsere einjährige Europareise mit dem Wohnmobil haben wir sechs Monate vorher mit der Reiseplanung begonnen. Bei manchen Destinationen ist es aber sogar notwendig ein Jahr oder noch länger im Vorhinein zu planen, da sonst schon manche Dinge ausgebucht sind (wie z. B. für unsere Südafrikareise).

Wie du eine Übersichtskarte für deine Reiseplanung erstellst
Wir nutzen das kostenlose Tool Google MyMaps und legen uns für das Reiseziel eine Karte an. Dort tragen wir dann alles ein was, für uns spannend sein könnte.
Du kannst auf der Karte verschiedene Symbole verwenden, um unterschiedliche interessante Orte zu markieren. Wir haben das so aufgebaut:
- Kamerasymbol = interessanter Fotospot
- Wanderersymbol = Wanderung
- Gabel & Löffel = Ein Lokal mit veganem Essen, das wir gerne ausprobieren wollen
- Wal = Whale Watching oder andere mit Tieren verbundene Aktion
- Stern = Aktivitäten, die nichts mit Tieren zu tun haben, z.B.: Die Besichtigung der längsten Lavahöhle Europas
- Zelt & Wohnwagen Anhänger = Übernachtungsmöglichkeiten
- Wasserhahn = Trinkwasser (spannend für uns, wenn wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind)
- Einkaufstasche = Einkaufsmöglichkeiten für Essen, z.B. Bauernmärkte, Bio-Supermärkte und Co.
Sobald wir alles eingezeichnet haben, werden die Punkte mit einem Farbcode versehen:
- Blau = wollen wir machen
- Gelb = eventuell, wenn genug Zeit bleibt
- Orange = verwenden wir bei geplanten Wanderungen
- Violett = für Lokale, die wir noch nicht besucht haben
- Dunkelblau = für Trinkwasserquellen
- Dunkelrot = für Einkaufsmöglichkeiten
Markierungen während der Reise:
- Grün = markieren wir Orte, die wir besucht haben
- Schwarz = sind Punkte, die wir gerne gemacht hätten, aber nicht möglich waren (z. B. geschlossen oder Zugang nicht möglich)
Alle Punkte, die man eingetragen hat, können auch angeklickt werden. Dann bekommst du Infos dazu angezeigt, die du entweder selbst festlegen kannst oder von Google zur Verfügung gestellt bekommst. Du findest dann auch immer die Adresse dabei oder die Koordinaten.
Um das Ganze auch auf der Reise ohne Laptop anschauen zu können, schickst du dir den Link der Karte per Mail.
Nachteil: Leider gibt es keine Möglichkeit, die Karte offline zu betrachten, deshalb brauchst du eine Internetverbindung. Wenn das nicht wäre, wäre es für uns das Tool für die perfekte Reiseplanung. Aufgrund der neuen Situation mit dem Datenroaming innerhalb der EU, ist es aber für uns kein Stolperstein.
Folgende Offline-Lösung hat uns Thomas L. netterweise verraten – vielen Dank dafür!
„Wir machen das immer so, dass wir mit mymaps gemeinsam planen und dort dann die Punkte als *.kmz Datei herunterladen. Dann verwende ich auf meinem Android „Oruxmaps“ mit Karten von OpenAndroMaps https://www.openandromaps.org/downloads/europa.
Diese rendern am Smartphone völlig offline inklusive Höhenschichtlinien und POI Verzeichnis.
Man kann dann die *.kmz Datei in die Karte laden und hat somit sogar die Icons und Farben der Wegpunkte verfügbar. Amsterdam, Barcelona und London haben so gut funktioniert – auch ganz ohne Internet.“
Reiseplanung für Fotospots, Wanderungen & Co.
Unsere Schwerpunkte beim Reisen sind meistens Natur, Tiere, spannende Orte und Veranstaltungen. Dafür nutzen wir folgende Quellen, um diese Dinge am Reiseziel zu finden:
Wanderführer: Wir nützen gerne die Kompass-Wanderführer. Sehr praktisch finden wir die großen Wanderkarten zur allgemeinen Reiseplanung und die GPS Daten für die Anfahrt. Auch Rother-Wanderführer sind bei uns oft im Einsatz. Mittlerweile gibt es auch eine kostenlose und eine zahlungspflichtige Rother App als Alternative. Oft und gerne verwenden wir mittlerweile die App Komoot für die Planung unserer Outdoor-Aktivitäten und importieren die Routen der Wanderführer dorthin.
Empfehlungen von Freunden: Sollte jemand im Freundeskreis schon dort gewesen sein, dann wird dieser ebenfalls interviewt :-)
Recherchetipps für leckere (vegane) Lokale
Da wir vegan essen, nutzen wir die kostenpflichtige App Happy Cow. Du kannst die Infos aber auch kostenlos über die Webseite heraussuchen. Auf Happy Cow findest du nicht nur Tipps für Lokale mit veganen und vegetarischen Optionen, sondern auch Bioläden, Eisgeschäfte und Bäckereien. Wenn du nicht vegan oder vegetarisch isst, dann ist Tripadvisor oder Google Maps eine gute Quelle.
Öffnungszeiten abklären
Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du immer das Lokal auf Google Maps suchen und schauen, welche Öffnungszeiten dort angegeben sind. Diese Zeiten sind oft verlässlicher als jene, die du auf Happy Cow oder im Internet findest.
Wenn du unbedingt in das gewünschte Restaurant gehen willst, reserviere einen Tisch. Das muss nicht unbedingt telefonisch sein. Oft geht das auch über die Facebookseite oder online Reservierungsysteme.
Reiseplanungs-Tipps für deine Anreise
Wir versuchen aus Klimagründen so wenig wie möglich zu fliegen. Wenn wir das Fliegen nicht vermeiden können, buchen wir möglichst einen Direktflug und kompensieren den CO2 Ausstoß. Wenn du nur mit Handgepäck reist, kannst du deinen Fußabdruck noch etwas kleiner halten.
Anreise mit dem Flugzeug
Vergleichsportale: Wir nutzen gerne Checkfelix und Expedia.
Direkt bei Airlines: Manchmal haben die Anbieter selbst Aktionen, die du nur über deren eigene Seite buchen kannst.
CO2 kompensieren: Bei Atmosfair kannst du deinen Fußabdruck berechnen und ausgleichen.
Anreise per Bahn
Für Städtetripps nutzen wir gerne die Nightjets der ÖBB und buchen uns dort Plätze im Liegewagen. So legen wir einen Großteil der Strecke im Schlaf zurück und kommen stressfrei in der jeweiligen Stadt an. Für unsere erste Norwegenreise haben wir den Autoreisezug genutzt. Per Zug haben wir auch schon London, Warschau, Berlin, Hamburg, Rom und Florenz erkundet.
Hilfreiche Infos zur Planung deiner Zugreise findest du bei Zügig durch Europa. Ganz toll ist auch das Bahnreisebüro Traivelling. Dort soll es bald einen One-Stop-Shop geben, bei dem man selbst Zugreisen bis nach Asien und Co. buchen kann.
Anreise per Fernbus
Fernbusse, wie z. B. Flixbus, haben eine überraschend gute Umweltbilanz und sind meist günstig. Deshalb sind sie eine gute, wenn auch nicht so bequeme Alternative zu Flugreisen.
Reiseplanung für den Transport vor Ort
Für Städtereisen finden wir Fahrräder oder öffentliche Verkehrsmittel optimal. Wenn wir wandern gehen oder Nationalparks besuchen, kann die Anreise ohne Auto kompliziert sein. Heutzutage bauen aber immer mehr Regionen die Möglichkeiten aus mit den Öffis in die Natur zu kommen.
- Öffentliche Verkehrsmittel vom Flughafen: Günstiger als ein Taxi und meistens problemlos.
- Mietauto: Hier schauen wir speziell auf die Art der Versicherung, die dabei ist: Wie hoch ist der Selbstbehalt? Was ist im Versicherungsschutz inkludiert? Bei der Tankregelung haben wir gute Erfahrung gemacht mit voll abholen und zurückgeben. Ein wichtiger Punkt ist auch, wo man die Autos abholen kann. Wir suchen auf Preisvergleichsseiten schon zuhause den für uns besten Deal. Portale, die wir nutzen sind z. B.
- Holidayautos.com
- Billiger-mietwagen.de
- Außerdem schauen wir uns Anbieter von der jeweiligen Destination an
- Leihräder: In immer mehr Städten gibt es Citybikes, die man nach einer Registrierung kostengünstig nutzen kann. Zum Navigieren verwenden wir Google Maps. Da kannst du dir vorab Kartenteile offline verfügbar machen und brauchst dann keine aktive Internetverbindung.
- Elektroscooter – in Städten wie Paris, Bordeaux & Co. gibt es ähnlich wie Car to Go, kleine Elektroscooter, die du dir ausborgen kannst. Auch dafür mußt du dich bei der App registrieren.
- Öffentliche Verkehrsmittel: Nicht immer sind Tageskarten die günstigste Wahl. In Paris haben uns oft zwei Einzelkarten gereicht, weil wir sonst zu Fuß unterwegs waren. Buspässe für längere Strecken können dir ebenfalls Geld sparen. Am besten informierst du dich schon zuhause vorab.
Unterkunftstipps für deine Reiseplanung
In Hotels sind wir persönlich sehr selten. Wenn wir nicht mit dem Wohnmobil unterwegs sind, bevorzugen wir Privatzimmer oder Ferienwohnungen.
Unsere bevorzugten Portale für die Unterkunftssuche sind Folgende:
- Ecobnb: Ein Portal, auf dem du nachhaltige Unterkünfte findest.
- Vegvisits.com: Auf dieser englischsprachigen Seite findest du umweltfreundliche Übernachtungsmöglichkeiten, die speziell für Vegetarier & Veganer spannend sind.
- AirBnB: Hier findest du vom einfachen Zimmer bis zum ganzen Haus alles. Da wir uns gerne auch selbst versorgen, sind Unterkünfte mit Küchennutzung für uns optimal. Auf Airbnb kann man auch Aktivitäten buchen, wie z. B. Paddelausflüge oder Fotospaziergänge. Mittlerweile finden wir die Angebote auf dieser Plattform eher teuer.
- Booking.com: Meist günstiger als AirBnb und man kann die Unterkünfte oft noch sehr kurzfristig kostenlos stornieren.
- Park4Night App: Wenn wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind, ist das unsere Quelle um Stellplätze, Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten zu finden.
Wie du Plätze findest & vor Ort navigierst
Für die Orientierung und Navigation im Urlaub verwenden wir:
Google Maps:
Wie oben erwähnt, kannst du vorab Karten auf dein Smartphone herunterladen. Die kannst du dann auch offline nutzen.
Lokale Navigations-Apps:
Für größere Städte gibt es meistens kostenlose Apps, die eine Karte inkludiert haben. Schau einfach vorab im App Store, bei Google Play oder auf der Webseite der offiziellen Touristeninformation für deine Destination.
Traditionelles Kartenmaterial:
Um einen Überblick zu bekommen sind Straßen- oder Städtekarten sehr praktisch. In der Touristeninfo bekommst du öfters eine kostenlose Stadtkarte (mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten). Bei Länderreisen mögen wir die großen Faltkarten, die bei manchen Reiseführern oder Wanderführern enthalten sind.
Wie du das Internet unterwegs nutzen kannst
Wir können uns das Reisen ohne Internetzugang fast nicht mehr vorstellen, denn es erleichtert sowohl die Reiseplanung, als auch das Navigieren vor Ort enorm. Wie kannst du nun ins Internet, wenn du nicht zu Hause bist?
- Check deinen Handy Vertrag: Speziell wenn du in der EU resit, sind ist bei vielen Tarifen Datenroaming inkludiert. Beachte aber, dass dir im Ausland meist weniger Datenvolumen als zuhause zur Verfügung steht. Es kann auch sein, dass dein Handy im Ausland nicht funktioniert. In Costa Rica z. B. konnte ich mein Telefon nicht nutzen. Mein Mobilfunkprovider hatte keinen Kooperationsvertrag dafür.
- Lokale SIM: Wenn du länger unterwegs bist, kann es Sinn machen dir eine SIM-Karte eines lokalen Mobilfunkers zu nehmen. Wir setzen hier auf Prepaidkarten und nicht auf einen Vertrag. Allerdings brauchst du dafür oft eine lokale Adresse. In der Not geben wir dann manchmal die Daten einer Unterkunft an.
- Wlan von Restaurants: Viele Lokale bieten kostenloses Wlan an, das du nutzen kannst, wenn du nach dem Passwort fragst.
- Wifi von Touristeninfos: Schnell ist die Verbindung dort meistens nicht, aber um E-Mails abzurufen oder die nächste Destination auf Google Maps zu suchen, reicht es meistens aus.
- Kostenloser Internetzugang in öffentlichen Bibliotheken: Büchereien sind oft eine gute Quelle, um an kostenloses Internet zu kommen.
Wie du im Ausland am besten bezahlst
Geldwechseln zuhause bei der Bank ist meist mit hohen Spesen verbunden. Deshalb vermeiden wir das lieber. Wir machen das deshalb so:
- Kreditkarte: Wir nutzen sie so oft wie möglich zum Zahlen. Speziell in Schweden gibt es viele Geschäfte, die gar kein Bargeld mehr nehmen. Einziger Nachteil dieser Zahlungsmethode ist, dass pro Zahlung in einer Fremdwährung Spesen anfallen, die das Kreditkarteninstitut aufschlägt.
- Bankomatkarte/ EC-Karte: Gerne haben wir immer etwas Bargeld dabei und machen die Abhebung direkt im jeweiligen Land. Egal ob Euro oder eine andere Währung, wir machen eher eine große Abhebung als viele kleinere. Meistens wird nämlich eine Gebühr pro Behebung verrechnet.
- Währungsumrechnungstablle: Reisen wir in ein Land, wo die Währung nicht Euro ist, drucken wir uns gerne vorher eine Umrechnungstabelle aus oder fotografieren sie mit dem Handy ab. Das geht ganz einfach auf der englischsprachigen Seite Moneycurrencyconverter.
Unsere Tipps für Reiseversicherungen
Trotz der besten Reiseplanung ist man nicht immer vor bösen Überraschungen gefeit. Unsere Reiseversicherungen haben uns sowohl bei einem Einbruch, als auch bei Beschädigungen unserer Fotoausrüstung gut geholfen.
Folgendes schauen wir uns vor längeren Reise an:
Kreditkartenschutz:
Wenn du eine Kreditkarte hast, prüfe welchen Versicherungsschutz du dabei hast. Schau was inkludiert ist und bis zu welchen Summen alles gedeckt ist. Elektronische Geräte sind oft nur bis maximal 1000 € abgedeckt. Heutzutage deckt das oft nicht mal mehr den Preis von einem Kameragehäuse mit Objektiv.
Extra Fotoversicherung:
Falls du – wie wir – viel Ausrüstung dabei hast, kann es Sinn machen eine eigene Fotoversicherung dafür abzuschließen.
Schutzbrief vom Automobilclub (bei uns ÖAMTC):
Bei Reisen mit dem eigenen Auto oder Wohnmobil in Europa hat sich für uns der günstige Schutzbrief bewährt. Bei einer Panne haben wir einen Ansprechpartner zu Hause, der Hilfe organisiert. Prüfe aber, ob dein Reiseland im Schutz inbegriffen ist.
Jahresschutz statt Einzelreiseversicherung:
Der Jahresschutz ist sogar bei einer größeren Reise manchmal schon günstiger als die Versicherung der einzelnen Reise. Aber Achtung: Je nach Anbieter muß man sich oft für mehr als ein Jahr binden. Einen guten Überblick der Angebote findest du auf Durchblicker.
Ganz wichtig ist, dass du dir die Versicherungsbedingungen im Detail anschaust:
- Welche Fällen sind von der Haftung ausgenommen? So sind z. B. bei einer Versicherung Diebstähle aus dem Auto nur zwischen 6 und 22 Uhr versichert.
- Sind im Falle einer Rückholung auch die Kosten für die Begleitperson gedeckt?
- Wie hoch ist die Deckung für Bergung, dauernde Invalidität oder Todesfall? In diesen Fällen ist ein hohe Deckungssumme besonders wichtig.
Jetzt wünschen wir dir viel Erfolg für deine Reiseplanung. Wenn du noch Fragen hast oder dir die Tipps geholfen haben, freuen wir uns sehr über ein Kommentar von dir!