Bevor wir in unseren Testbericht eintauchen, wollen wir noch kurz der Frage, „Wofür brauch ich denn überhaupt ein Einbeinstativ (ich habe ja sowieso ein normales Dreibeinstativ)?“, nachgehen. Einbeinstative, wie das Cullmann Titan 970, eignen sich nicht nur für Gewicht sparen wollende Fotografen, sondern erlauben dem Benutzer die Stabilität eines Stativs mit der Reaktionsgeschwindigkeit einer Freihandaufnahme zu verbinden. (Dieser Beitrag enthält Werbung)
Darüber hinaus mindert die Verwendung eines Einbeinstativs die Auswirkung der Schwerkraft der Kamera-Ausrüstung, die sonst der Fotograf tragen müßte. Natürlich wird ein Einbeinstativ nie die gleiche Stabilität wie ein Dreibeinstativ haben, aber trotzdem wird die Gefahr des Verwackelns doch um sehr viel verringert. Weiters muss man sich auch klar sein, dass man damit auch nicht so schnell reagieren kann als würde man Freihand fotografieren.
Wir finden es aber als idealen Kompriss, wenn man mit schwereren Telelinsen arbeitet und z.B. Sportveranstaltungen, Tiere oder Landschaft fotografiert. Wir kennen auch einige Studiofotografen, die ein Einbeinstativ verwenden, wenn sie Models fotografieren. So, aber jetzt genug über die Sinnhaftigkeit eines Einbeinstativs geschrieben, hier jetzt weiter zum Testbericht.
Ziemlich neu im Sortiment hat Cullmann das Einbeinstativ Titan 970.* Mit einer Tragfähigkeit von 25kg ist es speziell darauf ausgelegt, Spiegelreflexkameras mit großen schweren Telelinsen zu tragen. Auch für Videokameras ist es geeignet. Um dieses hohe Gewicht auch wirklich tragen zu können ist natürlich eine qualitative Verarbeitung sehr wichtig, was sich auch auf das Gewicht des Einbeinstativs auswirkt. 1,1 kg wiegt das Cullmann Titan 970.
Was einem sofort ins Auge sticht, wenn man das Stativ auspackt, ist die Form. Das Cullmann Titan 970 ist nicht rund sondern trapezförmig, wobei die längste Seite abgerundet ist.
Ganz zusammengeschoben hat es eine Länge von ca. 89cm und kann somit, wie auf obigem Foto, bequem auf der Schulter getragen werden.
Durch einen Griff am oberen Ende kann das Einbeinstativ sehr rasch bis auf eine maximale Höhe von 150 cm ausgefahren werden. Am Besten funktioniert das, wenn man eine Hand am Stativkopf oder der Kamera hat und mit der anderen den Griff bedient.
Dieser Griff lässt sich sehr leicht bedienen und die 2. Stativstange fährt sehr geschmeidig aus und erleichtert somit die Findung der individuellen Einstellhöhe.
Hier noch eine Nahaufnahme vom Betätigen des Griffes, auf dem man auch die Form des Cullmann Titan 970* gut erkennen kann. Am oberen Ende des Einbeinstativs kann man eine Kamera oder ein Objektiv mit Stativschelle direkt an einer 3/8 Zoll Anschlussschraube befestigen.
Sehr gelungen ist der Gummifuß am unteren Ende des Einbeinstativs der das Stativ einerseits vor dem Wegrutschen bewahrt, anderseits aber auch die individuelle Neigung erlaubt. Ausserdem lässt er eine 360° Rotation zu, die einem eine gute Flexibilität gibt.
Neben dem Gummifuß, der beim Kauf schon auf dem Einbeinstativ montiert ist, bekommt man auch einen sogenannten Spike dazu, den auf lockereren Böden oder im Wasser einsetzen kann. Das Umbauen funktioniert durch die Verwendung eines Imbus wie auf folgendem Bild dargestellt (das Foto stammt von der Cullmann Website):
Hier auch noch eine Aufnahme, die die Neigungsfreudigkeit des Cullmann Titan Einbeinstativs wiederspiegelt:
Als spezielles Zuckerl gibt Cullmann noch an, dass das Einbeinstativ bis zu einer Höhe von 55 cm auch wasserdicht ist. Dies konnten wir noch nicht testen, werden wir aber bei Gelegenheit nachholen und noch mal darüber schreiben.
Fazit Einbeinstativ Cullmann Titan 970*
Der Einsatz und die Handhabung dieses Stativs machen wirklich richtig Spaß. Es fühlt sich sehr stabil an, lässt sich einfach verstellen und gut neigen. Der Gummifuß gibt dem Einbeinstativ einen guten Halt und das Ein- und Ausziehen des Stativs funtioniert problemlos. Im Vergleich zu anderen Einbeinstativen macht speziell das 2-Stangensystem in der Anwendung wirklich Spaß und man erspart sich lästiges Herumgefummel, um die richtige Höhe zu finden.
Das Einzige was es vielleicht zu bekritteln gäbe ist der Plastikgriff, um die Höhe zu verstellen. Er funktioniert zwar sehr gut und ist auch leicht zu bedienen, nur wirkt die Verarbeitung nicht so hochwertig wie der Rest des Cullmann Titan 970.
Alles in allem ein wirklich sehr gelunges Stativ, das Fotografen das Leben erleichert und in der Handhabung wirklich Freude bereitet.
Hier noch mal die wichtigsten Pros & Cons des Cullmann Titan 970 zusammengefasst:
+ einfache Handhabung
+ Stabilität
+ hochwertige Verarbeitung
+ superschnelle Höhenverstellmöglichkeit
+ neig- und drehbarer Gummifuß
+ zusätzlicher Spike für lockere Untergründe
– kleines Minus für den in Plastik gehaltenen Höhenverstellgriff
*Dieser Artikel enthält Affiliate Links. Das bedeutet, dass du zwar keinen Cent mehr bezahlst, wir aber eine kleine Provision bekommen, wenn du über einen dieser Links etwas kaufst. Dadurch hilfst du uns, diesen Blog betreiben zu können. Herzlichen Dank, die Fotonomaden ?
Alles in Allem ein sehr gutes und stabiles Einbeinstativ. Allein der Plastikgriff wirkt ein wenig billig geraten, aber eine klare Kaufempfehlung von unserer Seite.
-
Qualität/ Verarbeitung
-
Bedienung
-
Preis/ Leistung