Costa Rica ist eines der Länder mit der höchsten Biodiversität weltweit. Ein gute Reiseziel für alle, die die Natur genauso lieben wie wir. Von Mitte Februar bis Anfang März konnten wir dieses abwechslungsreiche Land drei Wochen lang bereisen. Auf Grund der vielen Infos haben wir diesen Artikel auf zwei Teile aufgeteilt.
In diesem Teil bekommst du Info zu
- Herausforderungen bei der Tierfotografie in Costa Rica
- Pro und Contra von Tierfotografie in Nationalparks versus Sanctuaries
- Tierfotografie Tipps: Ausrüstung, Kameraeinstellungen & Bildaufbau
- den Foto-Locations Tortuguero Nationalpark & Finca Verde
Im zweiten Teil findest du eine Karte mit allen Fotolocations und Tipps zu fünf weiteren Tierfotolocations.
Herausforderungen bei der Tierfotografie in Costa Rica
Viele Tiere der costa-ricanischen Fauna sind nachtaktiv. Zum Einen bedeutet das, dass du dich auf einige geführte Nachtwanderungen einstellen solltest. Bei manchen Tieren, wie z.B. allen Katzenarten, hast du dadurch eher schlechte Chancen, sie in freier Wildbahn zu sichten.
Pro & Contra von Tierfotografie in Nationalparks & Sanctuaries
Um eine möglichst große Bandbreite an Tieren sehen und fotografiern zu können, haben wir uns für eine Mischung aus Nationalparks und Animal Sanctuaries entschieden. Wir finden Zoos mittlerweile nicht mehr so toll, spezielle Tierparks unter gewissen Bedingungen aber ok.
In Costa Rica ist das Halten von exotischen Haustieren streng verboten. Leider kommt es trotzdem sehr häufig vor. Beschlagnahmte Tiere, aber auch verwaiste oder verletzte Wildtiere finden in Sanctuaries Zuflucht.
Pro Sanctuaries:
- Du kannst auch ohne großes Teleobjektiv gute Fotos machen.
- Die Tiere sind nicht so scheu.
- Die Lichtsituation ist oft besser.
- Oft ist der Blick auf die Tiere freier.
Contra Sanctuaries:
- Natürliche Tierbilder zu machen ist nicht immer möglich.
- Manchmal stören Zäune, Mauern oder Maschendrähte.
Pro Nationalpark:
Rein vom fotografischen Standpunkt betrachtet, ist es wesentlich schwieriger in Nationalparks schöne Bilder zu machen. Wir raten dir aber unbedingt dazu, trotzdem die Nationalparks zu besuchen. Denn das Erlebnis, Tiere „in freier Wildbahn“ zu beobachten, ist absolut großartig und überhaupt kein Vergleich zu Zoos oder Sanctuaries!
Contra Nationalpark:
- Sehr schwierige Lichtbedingungen, z. B. im Regenwald hast du oft Gegenlicht und es ist sehr dunkel
- Viele Tiere sind hoch in den Bäumen oben und damit weit weg
- Ohne ein großes Teleobjektiv hast du wenig Chancen auf gute Fotos
- Oft sind die Tiere mitten im Gebüsch
- Bei manchen Tieren ist es sehr unwahrscheinlich, sie in freier Wildbahn zu sehen
Costa Rica Fotoreise-Tipps
Prinzipiell solltest du bei Reisen nach Costa Rica bedenken, dass du aufgrund der Nähe zum Äquator das ganze Jahr über nur von ca. 6-18 Uhr Tageslicht hast. Für Tierbeobachtungen eignen sich Morgen- und Abenddämmerung am Besten.
Tipps für einen interessanten Bildaufbau
- Versuche mit den Tieren auf Augenhöhe zu gehen.
- Stell auf das Auge scharf.
- Paß auf, dass im Hintergrund nichts stört.
- Positioniere dein Motiv außerhalb der Mitte nach der Drittelregel.
- Lass am Foto Platz in die Blickrichtung des Tieres.
- Nutze aktiv Spiegelungen und Schatten für spannendere Bilder.
Tipps zu Fotoausrüstung & Kameraeinstellung
- Objektive: Wir empfehlen dir sowohl ein Teleobjektiv (mindestens 200 mm Brennweite), als auch ein Makro-Objektiv mitzunehmen.
- Stativ: Besonders bei Makroaufnahmen von Schmetterlingen und Fröschen, aber auch beim Fotografieren von Vögeln im Flug ist ein Stativ sehr hilfreich. Unsere Tipps zu Stativen findest du hier.
- Beleuchtung: Im Regenwald ist es immer sehr dunkel. Wir empfehlen dir deshalb eine Stirn- oder Taschenlampe oder eine LED-Videoleuchte mitzunehmen. Das Licht unserer Neewer CN-160 LED Video-Leuchte* hat keinen harten gerichteten Strahl. Dadurch fühlen sich die Tiere nicht gestört. Um rund 24 € definitiv eine Investition, die sich lohnt.
- Kameraeinstellungen: Stelle die Serienbildfunktion und den kontinuierlichen Autofokus (AF-C) ein, wenn du Tiere in Bewegung aufnimmst.
Wenn du mit der Tierfotografie erst anfängst, dann können wir dir die Masterclass Tiere fotografieren von Nicola Lederer empfehlen. Das Paket besteht aus zwei Videos: 1x Tiere in Bewegung fotografieren und
1x Fotografieren auf Safari.
In der Masterclass erfährst du
- welche Fotoausrüstung für Tierfotografie empfehlenswert ist
- mit welchen Kameraeinstellungen sich Tiere am besten einfangen lassen
- wie du dich auf eine Safari vorbereitest und was für Bedingungen dich vor Ort erwarten
Wichtig ist, dass du deine Kamera bereits selbst einstellst, um von dem Selbstlernkurs zu profitieren.
Tortuguero Nationalpark
Der Nationalpark liegt an der Ostküste von Costa Rica und ist nur per Boot oder Flugzeug erreichbar. Wir haben uns für die Variante mit Bus und Boot entschieden und haben es nicht bereut. Denn wir hatten das Glück bei der Anreise am zahlreiche Vögel und sogar einige grüne Leguane zu erspähen.
Wir haben für Tortuguero ein Package bei La Casona de Tortuguero gebucht. Darin waren die Unterkunft und das Frühstück für zwei Nächte inkludiert. Außerdem waren ein Night walk, eine Kanufahrt durch die Kanäle und ein geführter Walk untertags dabei.
Die Touren wurden von Roots durchgeführt. Gute Führer halten wir bei einer Costa Rica Fotoreise für essentiell. Mit einem Guide siehst du nicht nur wesentlich mehr Tiere, sondern erfährst auch viel spannende Fakten. Wir haben auf allen drei Touren viel gesehen. Die Aktivitäten wurden auf Englisch durchgeführt. Wenn du gut Spanisch sprichst, hast du aber noch mehr von den Guides.
Geführter Walk untertags
Eigentlich hatten wir uns nicht viel von dieser Tour erwartet, da wir gegen Mittag losgegangen sind. Dann haben wir aber erstaunlich viel gesehen: Wunderschöne Libellen, Insekten, verschiedene Echsen, Vögel und sogar Schlangen! Wenn du eines besitzt, nimm dein Makro-Objektiv mit für exotische Blüten, Schmetterlinge und kleine Echsen.
Kanufahrt im Tortuguero Nationalpark
Für die Kanufahrt ist ein Weitwinkelobjektiv für Landschaftsaufnahmen toll. Für Tierporträts ist ein gutes Teleobjektiv hilfreich. Uns hat bei allen Wasseraktivitäten auch ein wasserdichter Sack gute Dienste geleistet.
Nachtwanderung im Tortuguero Nationalpark
Die Nachtwanderungen sind fotografisch eine echte Herausforderung! Einerseits hast du in geführten Gruppentouren sehr wenig Zeit zum Fotografieren. Andererseits ist es stockfinster und du bekommst die Tiere häufig nur sehr kurz zu sehen. Der Einsatz von Stativ oder externen Blitzen ist daher kaum umsetzbar. Wir haben uns damit beholfen, das Motiv mit unseren Stirnlampen zu beleuchten. Wenn du nicht top ausgerüstet bist, solltest du dir zumindest fotografisch von den Nachtwanderungen nicht zu viel erwarten.
Wir hatten in Tortuguero das Glück Kaimane, Schildkröten, Stirnlappenbasilisken, Fledermäuse, Schmetterlinge und sogar die hochgiftige Wimpernpalmgrubenotter und Terciopelo-Lanzenotter zu erspähen. Darüber hinaus haben wir auch noch jede Menge Vögel, wie Ibisse, Reiher, Geier, Montezuma Stirnvögel und Eisvögel gesehen. Der Tortuguero Nationalpark war definitiv ein absolutes Highlight unserer Costa Rica Fotoreise!
Finca Verde Lodge in Bijagua
Die Finca Verde Lodge im Nordwesten des Landes ist ein Eco-Tourism Projekt nach unserem Geschmack! Wir haben hier zwar nicht gewohnt, aber die Farmtour dort gemacht. Die Führung war sehr interessant und du hast hier tolle Möglichkeiten um Frösche, Vögel und spannende Pflanzen zu fotografieren. Außerdem haben wir Faultiere, Schmetterlinge und Eichhörnchen gesehen. Die Lodge liegt in der Nähe des beeindruckenden türkisblauen Rio Celeste, der definitiv auch einen Besuch wert ist!
Weitere tolle Plätze, inklusive Übersichtskarte, findest du im zweiten Teil zum Thema Tierfotografie in Costa Rica.
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