Wir fotografieren mittlerweile seit mehr als 15 Jahren digital – und das zu zweit. Deshalb haben sich über die Jahre viele Bilder angesammelt, bzw. kommen jeden Monat weitere Fotos dazu. Wir haben uns deshalb schon früh mit dem Thema Fotos speichern & Fotos sichern beschäftigen müssen, weil die Festplatten unserer Laptops zu klein wurden.
Der erste Schritt war, dass wir eine externe Festplatte gekauft haben. Ältere Fotos haben wir dann von unseren Laptops auf diese externe Festplatte verschoben, um wieder Platz für neue Bilder zu schaffen. Über das Thema Fotos sichern oder Backups erstellen hatten wir uns da noch gar keine Gedanken gemacht. Durch Gespräche mit anderen Fotografen sind wir relativ schnell darauf gekommen, dass so eine Festplatte auch kaputt gehen kann und dann auf einen Schlag der Großteil unserer Aufnahmen einfach weg sein könnte. Da uns unsere Bilder aber als Erinnerungen sehr wertvoll sind und mittlerweile auch einen essenziellen Teil unseres Business ausmachen, musste eine Foto Backup Lösung her.
Fotos speichern und Fotos sichern ist schon mal der erste Schritt, aber es braucht auch einen zweiten Schritt. Wir arbeiten mit Lightroom Classic und verwenden dieses Tool zur Bildverwaltung und Bildbearbeitung. Deshalb stecken ganz viele Infos über unsere Fotos im Lightroom Katalog. Der Katalog ist eine Art Datenbank, wo jeder Bearbeitungsschritt, Schlagworte & Co. abgespeichert werden. Deshalb ist dieser auch sehr wertvoll, weil dort jede Menge Arbeit drinnen steckt. Aus diesem Grund sichern wir neben unseren Fotos auch regelmäßig unseren Lightroom Katalog und machen davon immer wieder Backups. Ich zeige dir hier mal, wie wir das aktuell machen und auch einen Weg, der kostengünstiger ist und gut funktionieren kann, wenn du noch nicht so viele Fotos hast.
Unser Equipment zum Fotos speichern & sichern
- Zwei MacBook Pros:
- Das Neuere (aus 2019 mit 2 TB SSD Festplatte & 32GB Ram) davon ist der Hauptgrafik Rechner, auf dem auch unser Lightroom Katalog liegt.
- Das ältere MacBook Pro (aus 2015 mit 1 TB SSD Festplatten & 16GB Ram) nehmen wir auf Reisen mit und hat ebenfalls Lightroom installiert, hat aber keinen Zugriff auf unsere große Fotosammlung.
- Eine Synology NAS DS1522+ mit aktuell 4 x 6 Terrabyte HDD Festplatten
- Wir sind erst vor kurzem von einer Synology NAS DS412+ darauf umgestiegen und haben die Möglichkeit, noch eine fünfte Festplatte hinzuzufügen.
- Eine Synology NAS DS412+ (haben wir seit 2013) mit 4 x 2 Terrabyte HDD Festplatten
- Software Carbon Copy Cloner, die am Macbook Pro installiert ist, wo der Haupt Lightroom Katalog liegt.
So speichern wir unsere Fotos
In der näheren Umgebung, auf Ausflügen oder Kurztrips
Auf kürzen Ausflügen haben wir normalerweise nur unsere Kameras dabei und schleppen keinen Laptop mit. Hier erfolgt die Sicherung unserer Fotos im 1. Schritt nur direkt in den jeweiligen Kameras. Mittlerweile haben fast alle digitalen Spiegel- oder Systemkameras zwei Speicherkarten Steckplätze. Du hast meistens die Möglichkeit auszuwählen, ob auf der zweiten Speicherkarte eine Sicherung erstellt werden soll, oder ob sie erst mit Fotos befüllt wird, wenn die erste Speicherkarte voll ist.
Gute 128 GB Speicherkarten kosten fast nichts mehr. Deshalb stecken bei uns immer zwei dieser Karten in jeder Kamera. Fotografieren wir, wird das geschossene Bild immer auf beide Speicherkarten geschrieben. Sollte eine Karte defekt sein, nehmen wir einfach die zweite Speicherkarte und haben dort die Fotos. Mit 128 GB kommen wir mehrere Tage aus, auch wenn wir viel und im RAW Format fotografieren.
In der Kamera ist uns bisher noch keine Speicherkarte eingegangen. Wir hatten aber schon eine SD Speicherkarte, bei der Teile vom Plastik abgebrochen sind, als wir sie ihn den Cardreader gesteckt haben. Diese ist jetzt nicht mehr verwendbar.
Aktuell haben wir folgende Speicherkarten im Einsatz und sind zufrieden damit:
Sobald wir wieder zu Hause bei unserem Grafikrechner sind, importieren wir die Fotos via Lightroom Classic im ersten Schritt direkt auf die Festplatte unseres MacBook Pros. Das MacBook Pro wird via Time Machine täglich als Ganzes auf unsere Synology NAS DS1522+ gesichert. Time Machine ist ein Programm/ eine Software, die bei Mac Computern standardmäßig als Backup-Lösung an Board ist. Sollte bei unserem MacBook Pro die Festplatte kaputt gehen oder es sonst einen Defekt geben, können wir „relativ“ einfach unsere Fotos und unseren Lightroom Katalog wieder herstellen.
Wenn wir unsere importierten Fotos dann mithilfe von Lightroom Classic aussortiert haben, verschieben wir die Fotos direkt in Lightroom von der MacBook Pro Festplatte in den Foto-Ordner unserer Synology NAS. Somit machen wir Platz auf der lokalen Festplatte und haben trotzdem noch Zugriff auf die Fotos.
Fotos speichern und sichern auf unserer NAS – inklusive Backup
Unsere Synology NAS DS 1522+ kannst du dir vereinfacht gesagt wie eine große externe Festplatte vorstellen. Sie besteht aber nicht aus nur einer Festplatte, sondern aus mehreren Festplatten. Wir könnten 5 Festplatten in unsere NAS stecken, betreiben sie aber aktuell nur mit 4 Festplatten. Diese 4 Festplatten sind aber nicht einzeln aufrufbar, sondern werden als nur eine „große“ Festplatte angezeigt.
Der Vorteil so eines NAS Systems, gegenüber einer normalen externen Festplatte, ist, dass man so genannte RAID Systeme damit umsetzen kann. Wir betreiben unsere Haupt NAS mit einem RAID 5 System. Das hat den Vorteil, dass wir keinen Datenverlust haben, wenn eine Festplatte kaputt wird. Wir müssen dann lediglich die defekte Festplatte durch eine neue Festplatte ersetzen. Die Festplatten sichern sich selbstständig untereinander. Das läuft alles automatisch und wir müssen uns da keine Gedanken mehr machen. Hier findest du übrigens mehr Informationen zum Thema RAID Systeme.
Warum verwenden wir RAID5 auf unserer NAS?
Für mich ist RAID5 ein guter Kompromiss hinsichtlich Datensicherung und Speicherkapazität. Nur kurz erklärt: Mit unseren 4 x 6 TB Festplatten hätten wir, grob gesagt, eine Speicherkapazität von 24 TB. Durch die Sicherungsfunktion vom RAID5 System stehen uns aber nur rund 16,4 TB Speicherkapazität zur Verfügung. Wir müssen somit fast 7,6 TB Kapazität für den Betrieb des RAID5 Systems „opfern“.
Fällt eine der 4 Festplatten aus, dann haben wir kein Problem. Würden zwei Festplatten auf einmal ausfallen, dann hätten wir ein Problem. Deshalb verwenden wir unsere zweite, ältere NAS, eine Synology DS412+, als zusätzliches Backup.
Die DS412+ beinhaltet ebenfalls 4 Festplatten, die aber nicht in einem RAID System laufen, sondern einfach nur zu einem großen Speicherpool (einer großen Festplatte) zusammengefasst sind. Sie wohnt auch nicht bei uns, sondern steht gut verwahrt bei meinen Eltern und besucht uns ca. vierteljährlich. Ich verbinde sie dann mit unserer Haupt-NAS, der DS1522+, und sichere Fotos, Lightroom Katalog und Co. auf die DS412+. Sobald die Sicherung fertig ist, kommt die DS412+ wieder zu meinen Eltern. Sollte es bei uns zu einem Wohnungsbrand kommen und die DS1522+ dabei abbrennen, schützt uns diese örtliche Trennung davor, dass beide NAS und somit unsere Fotos verloren sind.
Lightroom Katalog sichern – unser Backup Plan
Unser Lightroom Classic Katalog liegt lokal auf unserem Hauptlaptop und wird 2-fach gesichert:
- Erste Sicherung erfolgt via Time Machine Backup. Die Sicherungsdatei wird auf unsere Haupt-Synology NS (DS1522+) geschrieben. Hier wird das ganze MacBook Pro gesichert.
- Zweite Sicherung erfolgt mit der Hilfe der Software „Carbon Copy Cloner“. Hier wird der Ordner Lightroom, in dem sich die Katalog Dateien befinden, einmal wöchentlich auf unsere Haupt-NAS (DS1522+) in einem eigenen Backup gesichert.
Warum machen wir die zweite Sicherung? Sollte das Time Machine Backup mal nicht laufen, haben wir somit zumindest eine wöchentliche Sicherung des Lightroom Katalogs. Ausserdem ist diese Sicherung leichter & schneller zugänglich. Beim Time Machine Backup bräuchten wir erst mal einen neuen Mac, damit wir Zugriff auf unseren Katalog bekommen.
Wenn wir länger unterwegs sind
Bei längeren Reisen darf unser Laptop nicht fehlen. Wir sind dann einfach viel zu neugierig und wollen die Pausenzeiten dafür nützen, unsere Fotos gleich mal in größer zu sehen und auszusortieren.
Wir hab hier dann meistens unseren 2. Laptop mit dabei. Auf dem ist ebenfalls Lightroom Classic installiert. Darauf befindet sich aber ein eigener Lightroom Katalog, der nicht die Fotos beinhaltet, die wir zu Hause auf unser Haupt-Nas liegen haben. Zu Hause arbeite ich, Markus, mit diesem Laptop und dieser wird ebenfalls regelmäßig via Time Machine Backup auf unsere Haupt-NAS gesichert.
Unterwegs erfolgen dann folgende Foto-Sicherungsschritte:
- Doppelte Datensicherung mit zwei Speicherkarten in der Kamera.
- Daten werden über Lightroom Classic auf die lokale Laptop Festplatte importiert.
- In der Kamera wird Speicherkarte 1 formatiert & Speicherkarte 2 nicht formatiert -> Die Fotos sind somit an 2 Orten gesichert (Laptop & Speicherkarte 2).
- Wir fotografieren weiter und neue Fotos werden dann sowohl auf Speicherkarte 1, als auch auf Speicherkarte 2 gespeichert.
- Die Fotos auf Speicherkarte 1 werden dann täglich oder jeden 2. Tag auf den Laptop importiert -> nach dem Import wird Speicherkarte 1 wieder formatiert.
- Sobald Speicherkarte 2 voll ist, lässt uns unsere Kamera keine Fotos mehr machen. Deshalb importieren wir kurz davor die Fotos, die auf Speicherkarte 1 dazugekommen sind, wieder lokal auf unseren Laptop.
- An unseren Laptop stecken wir dann eine externe Festplatte an und kopieren unseren Foto-Ordner auf diese externe Festplatte. -> Die Fotos sind somit an 2 Orten gesichert (Laptop & externe Festplatte). Idealweise sicherst/kopierst du dann auch gleich den Lightroom Katalog auf die externe Festplatte.
- Speicherkarte 1 & 2 werden dann beide formatiert und der Sicherungsprozess startet wieder von oben.
- Sind wir sehr lange unterwegs, haben wir noch eine zweite externe Festplatte dabei und sichern regelmäßig auch noch mal alles auf dieser 2. Festplatte.
Die externe(n) Festplatte(n) bewahren wir nicht an der selben Stelle wie Laptop und Kameras auf. Sollte in Unterkunft oder Auto eingebrochen werden hoffen wir, dass der Dieb die gut versteckte Festplatte nicht mitnimmt, sondern sich mehr für Laptop und Kameras interessiert. Wenn wir wandern gehen, dann nehmen wir die externe Festplatte ab und zu einfach mit. Leider vergessen wir das aber viel zu oft ? Deshalb ist gut verstecken die bessere Methode für uns.
Sind wir dann von unserer Reise retour, nehmen wir, vereinfacht gesagt, den Lightroom Katalog des Reiselaptops und importieren diesen Katalog inklusive Fotos auf unseren Haupt-Laptop. Somit werden die Fotos Teil unseres großen Foto-Katalogs und das Foto-Sicherungskonzept von weiter oben greift wieder.
Schwachstellen unseres Fotobackup Konzeptes
Wie wir Fotos speichern & sichern ist nicht perfekt, aber lässt uns sehr gut schlafen ?. Es müsste schon ganz viel schief laufen, damit wir viele oder alle unsere Fotos verlieren würden.
- Raid5 – fällt mehr als eine Festplatte gleichzeitig aus, ist ein Teil unserer Fotos weg -> wir haben aber noch die Fotosicherung auf der zweiten NAS und somit den Großteil unserer Fotos trotzdem noch. -> Risiko daher eher gering, aber da.
- Wenn NAS auf NAS gesichert wird, befinden sich alle unsere Fotos zum gleichen Zeitpunkt an einem Ort. Sollte dann ein Feuer ausbrechen oder eine Naturkatastrophe stattfinden, wären alle Fotos verloren. -> Risiko gering, da die Sicherung meistens innerhalb eines Tages erledigt ist.
Wie könnten wir unser Foto Backup noch verbessern?
- Von RAID5 auf RAID6 umstellen. Hier könnten dann zwei Festplatten gleichzeitig ausfallen und wir wären immer noch auf der sicheren Seite. -> Das würde aber die Anschaffung neuer Festplatten bedeuten (Investition von ca. EUR 1.000). Bei 4 x 6 TB Festplatten würde uns lediglich ein Speicherplatz von rund 10 TB zur Verfügung stehen.
- Anschaffung einer zusätzlichen externen Festplatte mit einer Größe von mindestens 18 TB. Diese könnten wir an unsere Haupt-NAS anschließen und täglich ein automatisiertes Backup erstellen lassen. Somit könnten zwei Festplatten auf der NAS gleichzeitig ausfallen und wir hätten ein täglich aktuelles Backup. -> Kostenpunkt ca. EUR 350.
- Zweite NAS bei meinen Eltern ins Internet hängen und eine automatisierte Datensicherung von Haupt-NAS zur zweiten NAS einrichten. -> Hier wäre unsere Haupt-NAS auch über das Internet erreichbar. Das muss ich mir erst genauer anschauen. Ich möchte auf alle Fälle vermeiden, dass unsere NAS gehackt wird und es zu Datenverlust kommen kann.
Einfache Fotosicherung – der kostengünstige Weg um deine Fotos zu sichern
Unsere oben beschriebene Lösung ist etwas fortgeschritten und erfordert auch eine gewisse finanzielle Investition. Für eine gute Haupt-NAS mit 4 Festplatten musst du ca. EUR 1.900 rechnen. Für eine zweite ältere NAS dann noch mal ca. EUR 600. Das haben wir auch nicht auf einmal investiert, sondern haben Festplatten und neue NAS Gehäuse über Jahre verteilt gekauft, um das Setup so zu haben, wie es jetzt ist.
Da wir zu zweit schon lange fotografieren, haben sich natürlich auch beachtliche Fotomengen angesammelt. In den letzten Jahren spielt das Thema Videos zusätzlich eine größere Rolle und braucht ebenfalls Speicherplatz. Diese Situation kann bei dir ganz anders ausschauen und du benötigst vielleicht gar nicht so viel Speicherplatz wie wir.
Was ist also eine gute und einfache Lösung mit überschaubaren Kosten und einem ausreichenden Grad an Sicherheit?
- 1 Laptop oder Stand-PC
- 1 – 2 externe Festplatten
- Regelmäßiges manuelles sichern der Fotos und des Lightroom Katalogs (falls du Lightroom verwendest)
Je nach Festplattengröße deines Laptops/PCs sicherst du deine Fotos auf deinem PC und kopierst sie regelmäßig auf eine externe Festplatte. Alternativ speicherst du sie gleich auf eine externe Festplatte und kopierst sie regelmäßig manuell auf eine zweite Festplatte. Der Lightroom Katalog liegt dann lokal auf deiner Computerfestplatte und sollte ebenfalls regelmäßig von dir gesichert werden.
Im Endeffekt entspricht die hier vorgeschlagene Lösung zu einem Großteil der Variante, die wir auch auf längeren Reisen umsetzen. Diese erfordert emehr Disziplin, weil das Kopieren/Sichern der Daten von dir manuell gemacht werden muss.
Bei geringen Fotomengen kann auch eine Sicherung in der Cloud (Dropbox, Google Drive,…) eine Lösung für dich sein. Dazu braucht es aber eine stabile Internetverbindung, was auf Reisen nicht immer gewährleistet ist.
Ich hoffe, die von mir beschriebenen Wege Fotos zu speichern helfen dir dabei, eine gute Lösung zu finden, um deine Bilder richtig zu sichern. Wenn du Fragen oder Feedback hast, hinterlasse uns gerne einen Kommentar.