Was ist ein externer Kamera Monitor und wofür brauche ich ihn überhaupt? Wir verwenden unseren externen Monitor (auch Field Monitor genannt) gerne, wenn wir Makroaufnahmen machen oder Videos aufzeichnen. Natürlich verwenden wir in vielen Fällen das Display unserer Kamera, aber so ein zusätzlicher Bildschirm bietet uns Vorteile, auf die wir nicht mehr verzichten wollen. Warum so ein Monitor für dich Sinn machen könnte und worauf du beim Kauf achten solltest, verraten wir dir in diesem Artikel.
Vorteile eines zusätzlichen Monitors
Wir haben auf unserer Fujifilm X-T4 zwar schon ein tolles Schwenkdisplay, das uns zum Beispiel beim bodennahen Fotografieren einen großen Vorteil verschafft, aber leider gibt es doch immer wieder Situationen, wo wir an Grenzen stoßen.

Fokus leichter setzen
Unser Kameradisplay hat eine Größe von 3 Zoll und manchmal sieht es zwar so aus, als würde der Fokus genau dort sitzen, wo wir ihn haben wollen. Im Nachhinein stellt sich dann aber heraus, dass er doch eine Spur zu weit vorne oder hinten gesessen ist. Bei der Landschaftsfotografie ist das natürlich egal, aber bei der Makrofotografie und speziell beim Filmen sollte der Fokus schon dort sitzen, wo wir ihn haben wollen. Mit unserem zusätzlichen 6 Zoll Monitor fällt uns die Beurteilung, ob der Fokus sitzt, deutlich leichter.
Der Sonne ein Schnippchen schlagen
Natürlich findet man die schönsten Blumen und Insekten immer dann, wenn gerade die Sonne scheint. Das ist zwar toll, aber wir sind schon oft daran verzweifelt, dass man dann bei der Bildkontrolle auf dem Kameradisplay nur schwer etwas beurteilen kann. Abhilfe hat da die Verwendung einer Displaylupe geschaffen oder die Kontrolle im Sucher bei Systemkameras. Unser externer Monitor hat aber eine extra Sonnenblende, die uns schon vor der Aufnahme die Beurteilung leichter macht. Dieses Problem könnten wir natürlich ebenfalls vermeiden, indem wir immer durch den Kamerasucher schauen. Bei Makromotiven, die eher bodennah sind, müsste man sich dafür auf den Boden legen (wenn die Kamera kein Schwenkdisplay hat), was nicht immer möglich ist. Hier müssen wir uns – dank des externen Monitors – nicht zusätzlich verrenken.
Erleichterung beim Bildaufbau
Egal, ob beim Filmen oder Fotografieren, es fällt uns immer leichter die Bildkomposition zu beurteilen, wenn wir das Bild größer sehen. Je größer die Darstellung, desto leichter fallen uns Störenfriede und andere Dinge auf, die wir noch verbessern können. Wir machen deshalb die Bildbeurteilung und Bearbeitung zu Hause auf einem 27 Zoll Monitor. Unser externer Zusatzmonitor erlaubt es uns bei der Aufnahme den Bildaufbau besser gestalten zu können. Außerdem macht er die Bildkontrolle deutlich einfacher. Speziell ,wenn du vorhast mehr mit deiner Kamera zu filmen, dann wirst du so einen Field Monitor lieben.
Zusatzinformation anzeigen lassen
Als sehr praktisch empfinde ich es, dass wir bei der Aufnahme mit einem zusätzlichen Kamera Monitor unterschiedliche Informationen auf den zwei Monitoren anzeigen lassen können. Auf dem integrierten Display sehe ich alle Kameraeinstellungen, wie Blende, Belichtungszeit, Histogramm und Co. Auf dem Zusatzmonitor kann ich mir noch die extra Lichterwarnung (ein so genanntes Zebra) einblenden lassen. Somit sehe ich sehr schnell, welche Bereiche überbelichtet sind. Würde ich mir das alles auf einem Display anzeigen lassen, dann laufe ich leichter Gefahr, aufgrund der vielen Informationen, den Bildaufbau zu vernachlässigen.
Zusätzlich kann ich die Funktion Fokus Peaking aktivieren. Hier wird mir farblich dargestellt, worauf mein Fokus liegt. Das hilft ebenfalls ungemein, um beim Filmen die Schärfe richtig zu treffen.
Erleichterung beim Filmen
Unsere Fujifilm X-T4 hat keinen eigenen Kopfhörer Ausgang. Wollen wir beim Filmen das Audio beurteilen, müssen wir einen kleinen Adapter am USB-C Anschluss der Kamera anstecken. Einerseits haben wir diesen Adapter nicht immer dabei und andererseits benötigen wir diesen Anschluss bei längeren Aufzeichnungen, um die Kamera mit Strom zu versorgen. Unser Monitor, der Viltrox DC-X2*, wird via HDMI auf Micro-HDMI mit der Fuji verbunden und hat einen Klinken-Anschluss. Somit können wir unsere Ohrhörer einfach dort anstecken und schon bei der Aufnahme ganz einfach beurteilen, ob der Ton passt.
Universell einsetzbar, egal welcher Hersteller
Egal ob du eine Nikon, Sony, Canon, Olympus oder sonstige Kamera hast, so ein Display kannst du auf allen Geräten nutzen. Wir können unseren Monitor sowohl mit unserer Nikon DSLR, als auch mit unserer Fujifilm Systemkamera betreiben. Sollten wir Modell oder Kameratyp ändern, können wir ihn trotzdem weiter verwenden.
Externer Kameramonitor – die Nachteile
So ein zusätzlicher Monitor hat neben Vorteilen auch Nachteile, deshalb fotografieren und filmen wir nicht in allen Situationen damit.
Zusätzliches Gewicht & zusätzlicher Platz im Fotorucksack
Unser externer Kamera Monitor ist zwar nicht schwer, aber trotzdem bedeutet es Zusatzgewicht. Der Monitor wird auf dem Blitzschuh befestigt und wir montieren dann die Kamera meistens auf einem Stativ. Somit stört uns das Zusatzgewicht nicht wirklich.
Dieses zusätzliche Equipment braucht Platz zum verstauen. Somit nehmen wir unseren Monitor nicht ständig mit, sondern wenn wir gezielt auf Makromotiv-Jagd sind oder Videos aufnehmen.
Den richtigen Monitor finden
Es gibt jede Menge externer Kameramonitore da draussen, deshalb kommen hier unsere Erfahrungen, die dir helfen sollen, den richtigen für dich zu finden.
Was ist die richtige Bildschirmgröße?
Du findest diese Displays mit einer Bildschirmdiagonale von 5 Zoll bis 10 Zoll. Wir selbst haben lange überlegt und recherchiert, was für unsere Bedürfnisse die richtige Größe ist. 10 Zoll klingt natürlich verlockend, weil man davon ausgehen könnte, je größer desto besser. Im Handling mit bzw. auf der Kamera fanden wir die 10 Zoll Variante aber zu unhandlich. Solltest du aber mehr filmen und einen Regiemonitor suchen, dann kann 10 Zoll für dich genau richtig sein. Wir fanden aber, dass ein 6 Zoll oder 7 Zoll Monitor für uns die richtige Wahl wäre. Schlußendlich sind wir dann bei einem 6 Zoll Modell gelandet.
Was ist die richtige Auflösung?
4k, Full HD, HD – Was ist denn nun die richtige Auflösung für so einen Monitor? Bei unserem 27 Zoll Monitor zur Bildbearbeitung haben wir uns für eine 4k Auflösung entschieden. Deshalb dachten wir zuerst, dass wir auch einen 4k 6 Zoll Monitor brauchen. Ein Monitor mit 4k ist aber einerseits teurer und benötigt andererseits mehr Strom für die höhere Auflösung und somit einen größeren Akku. In der Praxis haben wir festgestellt, dass ein Monitor mit Full HD Auflösung völlig ausreicht.
Welche Anschlüsse brauchst du auf deinem externen Monitor?
Uns genügt ein HDMI IN Anschluss, um das Bild von der Kamera auf den Monitor zu bekommen. Darüber hinaus verwenden wir den Kopfhöreranschluss „Audio out“ und den USB-C Eingang, an dem wir eine Powerbank oder Ähnliches als zusätzliche Stromversorgung anhängen könnten. Bezüglich Stromversorgung ist bei unserem Monitor ein Akku dabei. Außerdem hatten wir bereits zwei größere Ersatzakkus.
Diese wenigen Anschlüsse genügen für uns. Solltest du zusätzliche Monitore anhängen wollen oder anspruchsvollere Anforderungen haben, dann schau dir an, welche Anschlüsse du brauchst, bevor du kaufst.
Wir haben zwischen dem Viltrox DC-X2* und dem DC-X3* hin und her überlegt. Die beiden Modelle sind bis auf den zusätzlichen SDI-In-Anschluss eigentlich fast ident. Preislich unterscheiden sie sich um ca. 50 EUR. Da wir SDI nie brauchen werden, haben wir uns für das günstigere Modell entschieden.
Welches Modell verwenden wir und warum?
Wir haben den Viltrox DC-X2* Kamera-Monitor im Einsatz, weil er für uns einer der besten Monitore bezüglich Preis/Leistung ist. Mit 6 Zoll hat er für uns die ideale Größe. Der Lieferumfang mit Akku, diversen Kabeln, Blitzschuhadapter, Sonnenblende und praktischem Transportcase lässt fast keine Wünsche offen. Mit seinen 2.000 Nits ist er hell genug. Mit seiner Auflösung von 1920 x 1080 Pixel liefert er ein gestochen scharfes Bild. Waveform, Zebra und Co. können einfach am Touchscreen aktiviert und deaktiviert werden. Helligkeit und Kontrast lassen sich ebenfalls problemlos anpassen. Die Sonnenblende kann einfach ein- und ausgeklappt werden und schützt den Monitor zusätzlich noch beim Transport. Somit reduziert sich das Reinigen des Monitors auf ein Minimum. Er ist hochwertig verarbeitet und die Bedienung fast selbsterklärend. Eine gute Bezugsquelle für diesen und andere Viltrox Monitore ist Rollei. Die haben neben regelmäßigen Abverkäufen immer wieder Gutscheinaktionen, bei denen du diese Monitore richtig günstig bekommen kannst.
Welches Zubehör haben wir noch gekauft?
Obwohl der Viltrox DC-X2* schon mit sehr viel Zubehör kommt, haben wir uns noch folgende zwei Dinge dazu angeschafft:
Das zusätzliche Kabel brauchen wir, damit wir den Monitor mit unserer Fujifilm X-T4 betreiben können. Den Blitzschuhadapter hätten wir nicht unbedingt gebraucht, da einer im Lieferumfang dabei ist. Beim mitgelieferten Adapter lässt sich der Betrachtungswinkel des Monitors aber nur mithilfe eines (mitgelieferten) Inbus verstellen. Der separat gekaufte Adapter von Smallrig hat hier einen Schnellverschluss und ist dadurch noch einfacher einzustellen.
Falls du längere Videoeinsätze planst, solltest du wahrscheinlich noch in 1 – 2 Zusatzakkus* investieren.