Ist Bauernhofcamping in Slowenien eine gute Alternative zum nicht erlaubten Freistehen und den großen Campingplätzen? Wir haben es Ende Juni, Anfang Juli ausprobiert und erzählen, wie es funktioniert und teilen unsere Erfahrungen mit dir.
Warum haben wir Bauernhofcamping in Slowenien ausprobiert?
Normalerweise stehen wir häufig frei. Da das in Slowenien verboten ist, haben wir uns nach Alternativen umgesehen und sind dabei auf die Möglichkeit von Bauernhofcamping mit Schauf aufs Land in Slowenien gestossen.
Wir mögen es am liebsten ruhig und meiden daher gerne große Campingplätze, wie z. B. die in Kroatien. Da wir ein kleines Reisebudget haben, sind wir auch immer auf der Suche nach günstigen Alternativen. Bei Schau aufs Land hat uns angesprochen, dass man damit das Land abseits der Touristenrouten entdeckt, mit Einheimischen in Kontakt kommt und (Bio)-Betriebe direkt unterstützen kann.
Was kostet das Camping am Bauernhof in Slowenien?
Eine Jahresmitgliedschaft bei Schau aufs Land Slowenien ist ab 29,90 € (Stand Juli 2024) erhältlich. Die Mitgliedschaft gilt ab dem Kaufdatum für 365 Tage.
Mit deiner Mitgliedschaft übernachtest du bei den teilnehmenden Betrieben kostenlos und kaufst im Gegenzug etwas von ihren Produkten ein.
Schau aufs Land bietet auch eine Mitgliedschaft für Österreich und seit kurzem für Italien. Es gibt auch eine vergünstigte Kombi-Mitgliedschaft für alle drei Länder.
Mit dem Rabattcode Fotonomaden10 erhältst du 10% Ermäßigung auf deine Mitgliedschaft bei Schau aufs Land.*
Wie funktioniert das Übernachten am Bauernhof mit Schau aufs Land?
Mit deiner Mitgliedschaft bei Schau aufs Land erhältst du Zugang zur interaktiven Karte, auf der alle teilnehmenden Betriebe eingetragen sind. Die App dafür ist sowohl für iOS, als auch für Android erhältlich, aber auch am PC nutzbar.
Die Bauernhofcamping Stellplätze sind je nach Angebot auch für Zelte und Wohnwagen geeignet. Infos dazu findest du bei den individuellen Beschreibungen. Dort erfährst du auch, ob es Zugang zu einer Toilette, Strom und Frischwasser gibt und, ob Hunde willkommen sind. Der Aufenthalt bei einem Bauernhof ist auf max. 24 Stunden beschränkt. In der App siehst du bis zu zwei Tage im Vorhinein die Verfügbarkeit. Dann kannst du die Gastgeber über unterschiedliche Kanäle, wie E-Mail, SMS oder Telefon kontaktieren und deinen Platz reservieren.
Diese 8 Bauernhofcamping Stellplätze haben wir ausprobiert
No. 1: Am Bio-Bauernhof #691 nahe der österreichischen Grenze
Die erste Nacht haben wir gleich bei unserer Anreise nach Slowenien gemacht und einen Bio-Bauernhof nahe der österreichischen Grenze gewählt. Das Navi schickt uns falsch und wir müssen zurück und einen anderen Weg fahren. Hier kann man auf der Wiese direkt neben dem Schotterweg stehen. Es ist sehr ruhig.
Unser Fazit: Dejan ist sehr freundlich und spricht, genau wie seine Mutter, fließend Deutsch. Die ursprüngliche Antwort auf unsere Übernachtungsanfrage ist bei uns leider nicht angekommen, aber auf nachfragen hat dann alles geklappt. Wir haben hier frisch gemahlenes Dinkel-Vollkornmehl und frisch geerntete Zwiebel mitgenommen. Der Stellplatz ist sehr ruhig, aber eher praktisch, als schön.
No. 2: Am Bio-Weingut #786 mit Toskana-Feeling
Schon die Anfahrt zum Weingut ist wesentlich netter als die von unserem ersten Platz. Man fühlt sich mehr am Land, ist mehr in den Hügeln und es ist viel grüner. Leider bläst heute kräftig der Saharastaub und während unseres ganzen Aufenthaltes kommt die Sonne nicht hervor und der Himmel ist trüb. Abgesehen davon ist es trotzdem einer unserer Bauernhofcamping Lieblingsplätze auf der ganzen Reise!
Für die Anfahrt haben wir die Koordinaten von Schau aufs Land eingegeben. Als wir dort ankommen ist dort nichts. Auch die Adresse auf der Schau aufs Land Seite stimmt anscheinend nicht. Es gibt in dem kleinen Ort auch keinen Handy-Empfang und niemanden zum Fragen. Schließlich gelingt es uns doch noch den Eintrag von Google für das Bio-Weingut aufzurufen und hinzufahren. Vor Ort ist nirgends ein Schild zu sehen. Als wir ankommen fährt gerade ein Auto weg. Der Fahrer (evt. der Besitzer?) bestätigt uns, das wir richtig sind. Wir erwähnen nochmals, wie auch in unserer Anfrage, das wir gerne eine Weinverkostung machen möchten. Er sagt, dass er jetzt weg muß und später wieder kommt.
Wir stehen am Schotterparkplatz mit wunderschönem Ausblick über die Hügel und die Weinberge, teils mit Zypressen, wie in der Toskana. Leider bleibt es den ganzen Tag so bedeckt wegen dem Saharastaub. Es gibt eine nette, überdachte Terrasse mit Holztisch und Bänken. Hier in den Hügeln merkt man auch, dass es deutlich kühler ist.
Unser Fazit: Ein wunderschöner Platz! Die Kommunikation war etwas schwierig. Der Herr am Telefon sprach minimal Englisch. Sein Italienisch war halbwegs ok, aber am Handy etwas schwer zu verstehen. Die Anfahrt ist von der Straße her eher eng und kurvig. Leider tauchte niemand mehr vom Weingut auf und wir konnten keine Weinverkostung machen.
No. 3: Am Oliven- & Lavendelhof in einem altem Dorf #773
Die Reservierung über WhatsApp hat schnell & gut funktioniert. Der Stellplatz ist klein und direkt neben der Straße, aber trotzdem ruhig.
Jernej holt uns abends für die Verkostung ab und wir können den Sonnenuntergang von der Terrasse ihres Hauses bewundern. Zur Begrüßung gibt’s ein leckeres Glas Limoncello und Jernej zeigt uns eine kurze Präsentation auf Slowenisch, die er übersetzt. Anschließend dürfen wir Feigenmarmelade, Khaki-Essig, gesalzene Oliven & Olivenöl mit Brot verkosten. Hier wird zum 1. Mal unsere Schau aufs Land Mitgliedskarte gescannt und nach unserer Telefonnummer gefragt.
Unser Fazit: Der Stellplatz liegt in einem netten kleinen Dorf, durch das man eine kleine Runde drehen kann. Die Produkte von Polona & Jernej sind sehr gut. Hier fühlt man sich allerdings etwas unter Druck gesetzt, was den Verkauf betrifft. Toll finden wir jedoch die Zukunftspläne der beiden, nicht mehr mit dem Traktor fahren zu wollen, um den Boden zu schonen. Für die Düngung und Auflockerung des Bodens sorgen zwei Mini-Ponies.
No. 4: Am modernen bio-dynamischen Weingut #394
Zuerst schickt uns das Navi über über eine unbefestigte Straße. Also drehen wir um und gelangen dann über die große Straße problemlos zum Weingut.
Dort angekommen stellen wir fest, dass das Weingut um 17 Uhr zugesperrt hat und am nächsten Tag Feiertag ist und ebenfalls geschlossen. Im Vergleich zu den anderen Höfen ähnelt das hier mit mehr einem Firmenbetrieb. Daher gibt es auch keine Flexibilität bezüglich der Zeiten. Denn außerhalb der Öffnungszeiten ist keiner da.
Unser Fazit: Auf Öffnungszeiten in der App achten! Netterweise durften wir trotzdem dort stehen, obwohl wir leider nichts konsumieren konnten. Da man hier nicht bei einer Familie privat steht, hat man nicht wirklich das Gefühl von Bauernhofcamping. Auf Grund der Lage war es für uns aber definitiv einer der landschaftlich reizvollsten Stellplätze.
No. 5: Auf der amerikanischen Heidelbeerplantage #298
Hier steht man direkt neben den mit Netzen überdachten Heidelbeersträuchern zwischen Feldern. Die Koordinaten schicken uns zwar hierher, aber uns ist nicht klar, dass das der richtige Platz ist. Denn hier ist kein Haus in Sicht, es ist nichts beschriftet und man bekommt auch keine Info, dass man hier stehen soll. Also rufen wir an. Die Dame sagt uns, dass das passt und, dass sie am Abend vorbeikommen.
Das Ehepaar ist sehr nett und die kurze Führung durch die Plantage spannend. Wir dürfen verschiedene der 25 Heidelbeerarten verkosten, die hier auf fast mannshohen Sträuchern wachsen und bekommen auch Tipps, wie so ein Heidelbeerstrauch bei uns Zuhause gedeiht.
Unser Fazit: Sehr freundliche Besitzer, die uns sogar ein Glas Heidelbeermarmelade schenken. Wir nehmen auch 2 kg Heidelbeeren mit, die sie für uns pflücken (zum gleichen Preis kann man auch selbst pflücken). Man hört hier etwas den Verkehr von der Autobahn. Leider gibt es hier in dieser Gegend sehr viele Gelsen. Aber trotzdem ein nettes und etwas anderes Bauernhofcamping-Erlebnis!
No. 6.: Im Obstparadies #1076
Da es stark regnet, dürfen wir hier auf dem geschotterten Platz bei der Garage der Besitzer stehen. Normalerweise kann man auch auf der Wiese parken. Wir sind die ersten Besucher bei dem netten Ehepaar, das Kirschen, Pfirsiche und Äpfel anbaut. Außerdem halten sie Ziegen und machen Honig- & Walnußlikör, sowie Marmelade.
Unser Fazit: Hier ist es sehr ruhig und man hat einen weiten Blick in die Lanschaft. Die Besitzer sind sehr freundlich.
No. 7 Am Weingut in der Hügellandschaft #873
Hier kann man auf einer etwas größeren, asphaltierten Fläche parken. Diesmal sind wir zum ersten und einzigen Mal mit einem weiteren Wohnmobil am Platz. Da der Stellplatz schräg ist, braucht man unbedingt Keile, um die Unebenheiten großteils ausgleichen zu können. Man steht mitten in den Weinbergen und es ist wieder schön ruhig.
Wir werden vom Vater des Bauern sehr nett begrüßt, der auch recht gut Deutsch spricht. Wir fragen ihn nochmal wegen der Weinverkostung, um die wir schon bei unserer Reservierung gebeten haben. Er erzählt uns, dass sie letztes Jahr aufgrund von Hagel die ganze Ernte verloren haben und, dass er später vorbeikommt.
Als Altbauer wieder kommt, bringt er uns zwei Flaschen des selben Weins mit, die er uns um 24 € verkauft. Auswählen oder verkosten konnten wir nichts. Dazu bekommen wir ein frisch gebackenes traditionelles Brot mit geriebenem Käse und Schmalz geschenkt (für uns als vegan/vegetarisches Pärchen nicht optimal, aber wir fanden die Geste sehr nett).
Unser Fazit: Ein schöner ruhiger Platz in den Weinbergen. Leider hat es mit der Weinverkostung auch hier wieder nicht geklappt.
No. 8: Am Bio-Weingut mit Weinprobe #806
Hier hat man wirklich viel Platz zum Stehen auf der Wiese. Man parkt wieder direkt neben der Straße, aber es ist ruhig und grün rundherum.
Endlich können wir eine Weinprobe machen! Pavel nimmt sich viel Zeit dafür und wir verkosten vier ganz unterschiedliche Bio-Weine. Hier bekommt man auch den in Slowenien mehr verbreiteten orange wine. Uns schmecken alle Weine gut, aber besonders begeistert uns der Rosé.
Unser Fazit: Pavel ist super nett, die Weine sind alle sehr gut und wir fanden die Weinverkostung mit den spannenden Infos über den Bio-Anbau sehr interessant. Leider gibt es hier sehr viele Mücken. Für uns war das hier Bauernhofcamping vom Feinsten, ein absoluter Favorit von uns!
Unser Fazit zum Bauernhofcamping mit Schau aufs Land in Slowenien
Hier nochmal eine kurze Zusammenfassung der Vor- und Nachteile des Bauernhofcampings aus unserer Sicht.
Pros: All die Gründe, warum wir uns für die Mitgliedschaft bei Schau aufs Land entschieden hatten, haben sich erfüllt:
- Wir haben sehr viel vom slowenischen Hinterland gesehen
- Definitiv viel Geld gespart
- Verschiedenste leckere Lebensmittel ab Hof gekauft
- Hatten die meisten Stellplätze ganz für uns allein
Cons: Hier gibt es noch ein paar Dinge, die man verbessern oder für Neulinge mehr erklären könnte.
- In manchen Gebieten gibt es wenig bis keine Übernachtungsmöglichkeiten, wie z. B. in Südslowenien im Inland. Wenn du ans Meer willst, sollte dir bewusst sein, dass du rund 35-40 Minuten Fahrzeit über hügelige, kurvige Straßen in eine Richtung benötigst.
- Wir empfehlen dir bei den Bauern anzurufen. Dann weißt du meistens sofort Bescheid, ob du einen Platz bekommst. Manchmal ist die Verständigung in der angegebenen Sprache etwas schwierig, weil sie nicht so gut beherrscht wird. Auch schriftlich per Mail oder WhatsApp mussten wir teils nachfragen, bis wir Antworten bekamen.
- Die größte Herausforderung waren für uns die Anfahrt und den Stellplatz finden. Teilweise hat uns das Navi über mini Straßen geschickt, die eng und nicht immer asphaltiert waren. Da wäre es gut, wenn beim Bauernhof angegeben wäre, welchen Weg man fahren sollte. Als wir ankamen wussten wir oft nicht, ob wir richtig sind, bzw. wo wir uns hinstellen sollten. Oft konnten wir das nur durch die Bilder andrer Nutzer herausfinden.
Besonders in der Hauptreisezeit würden wir Schau aufs Land definitiv wieder nutzen. Denn dann ist die Kostenersparnis noch höher und man vermeidet die Touristenmassen auf anderen Plätzen.
Wenn du Schau aufs Land jetzt selbst ausprobieren möchtest, dann vergiß nicht den Rabattcode Fotonomaden10 einzutragen, um 10% Ermäßigung auf deine Mitgliedschaft bei Schau aufs Land* zu erhalten!
Unser Top-Reisetipp für Slowenien: Bären fotografieren!
Der Anlass für unsere Slowenienreise war, dass wir zum zweiten Mal Bären fotografieren wollten, wie wir es schon 2021 gemacht hatten. Für uns eines der schönsten Wildtiererlebnisse in Europa! In dem verlinkten Beitrag findest du auch einige Ausflugstipps in Südslowenien, die wir dir empfehlen können.
Jetzt wünschen wir dir einen wunderschönen Urlaub und viel Spaß beim Bauernhofcamping in Slowenien!
Offenlegung: Wir haben die Jahresmitgliedschaft von Schau aufs Land im Rahmen einer Kooperation kostenlos erhalten. Vielen Dank für die nette Zusammenarbeit! Unsere Meinung bleibt davon natürlich unbeeinflusst.