Hocheitsfotografie ist ein Bereich mit vielen Erwartungen. Den richtigen Hochzeitsfotografen für den „schönsten Tag“ im Leben zu finden ist gar nicht so leicht. Es gibt unzählige Agenturen die gutes Geld verlangen oder man kennt vielleicht sogar einen Fotografen aus dem Bekanntenkreis, den man ansprechen kann. Oft sucht man nach einer günstigen Lösung ohne eigentlich zu wissen, was für einen Umfang so ein Hochzeitsfotograf eigentlich abdeckt. Zu diesem Punkt aber später mehr.
Worauf sollte man denn eigentlich achten, um auch wirklich die besten Fotos von seiner eigenen Hochzeit zu bekommen? Hier einige Punkte auf die bei der Hochzeitsfotografie geachtet werden sollte um den “schönsten Tag des Lebens” für alle Beteiligten entspannter ablaufen zu lassen.
Probeshooting
Im besten Fall organisiert man sich schon ein paar Wochen vor der Hochzeit einen gemeinsam Termin mit dem Brautpaar und spricht schon mal seine Vorstellungen hinsichtlich Fotos ab. Optimal dafür ist hier natürlich der Ort, an dem die Trauung stattfindet. Hier schaut man sich mögliche Locations für die Paar-Fotos an und macht am besten schon die ersten Probefotos. Manche Paare haben schon sehr konkrete Vorstellungen welche Fotos sie gerne hätten. Sie haben selbst schon vorher recherchiert oder Fotos von Freunden, die geheiratet haben, gesehen. Diese Vorstellungen sollte man vor Ort gleich mal ausprobieren und dem Hochzeitspaar zeigen, da diese Fotos oft doch nicht so vorteilhaft sind wie geglaubt. Bei unserem letzten Shooting haben wir vorab beim Probeshooting ca. 20 unterschiedliche „Posen“ auf Wunsch des Brautpaares fotografiert und 5–6 davon wurden dann in die finale Auswahl genommen.
Hochzeits-Location anschauen
Als Hochzeitsfotograf schaut man sich natürlich die Location vorher gründlich an. Man prüft die Lichtverhältnisse in der Kirche oder am Standesamt und schaut sich idealerweise auch an wie die Sonne steht, wenn man die Paar-Fotos macht. Natürlich ist man bei Fotos die im Freien aufgenommen werden nie davor gefeit, dass man schlechtes Wetter hat und dann doch wieder alles ganz anders ist als geplant. Man bekommt aber trotzdem einen guten Einblick wie die Sonne steht und vielleicht lästige Schatten im Gesicht macht. Diese kann man dann entweder durch Aufblitzen oder durch den Einsatz von Reflektoren minimieren.
Checkliste erstellen, was dem Paar wichtig ist
Beim Probeshooting erfährt man schon etwas mehr über die Vorstellungen, welche Fotos gemacht werden sollen. Dies ist aber nur der erste Schritt, als Hochzeitsfotograf sollte man unbedingt noch nachfragen, welche Hochzeitsfotos das Paar sonst noch gerne hätte. Speziell folgende Punkte werden oft gewünscht:
- Gruppenfotos in den unterschiedlichsten Kombinationen – hierfür sollte unbedingt eine Person vom Brautpaar bestimmt werden, die sich darum kümmert, dass die richtige Konstellation für das jeweilige Foto da ist. Als Fotograf weiß man oft nicht wer die „Mitzi-Tante“ ist, die aber auch noch auf das Foto soll. Durch diese Person lassen sich oftmals fotoscheue Verwandte doch dazu bewegen endlich zu erscheinen.
- Gästebuchfotos – Um alle Hochzeitsgäste in Erinnerung zu behalten werden spezielle Fotos fürs Hochzeitsbuch benötigt. Diese Fotos benötigen meist viel Zeit und sollten entweder von jemand anderem als dem Hochzeitsfotografen gemacht oder genug Zeit dafür eingeplant werden. Um unnötigen Stress zu vermeiden genügt es, diese Fotos nachträglich zu entwickeln und ins Buch einzukleben. Will man für jeden Gast eine bestimmte Seite reservieren, dann kann man dies mit Post-its mehr oder wenig kreativ lösen.
- Hochzeitsringe Fotos – ganz oben auf der Wunschliste, stehen Fotos von den Ringen. Um diese spannend zu inszenieren hilft der Einsatz eines Makro-Objektivs, in unserem Fall zum Beispiel ein 90mm Tamron.* Durch geschickte Platzierung kann man die Gravur auf der Innenseite der Ringe hervorheben und durch geringe Tiefenschärfe ansprechende Hochzeitsring-Fotos machen.
- Hochzeitstafel und Tischschmuck Fotos – Oft fließt sehr viel kreative Energie und Abstimmungsarbeit in die ganze Deko. Platzkärtchen, Tischschmuck, Menükarten und Servietten sind meist farblich aufeinander abgestimmt und haben das Hochzeitspaar oft Stunden in der Vorbereitung gekostet. Diese gelungenen Kombinationen mit genialen Details sollten unbedingt fotografiert werden.
- Hochzeitsstrauß Fotos – Für jede Braut ist wohl neben dem Hochzeitskleid der Hochzeitsstrauß das wichtigste Accessoire bei der eigenen Hochzeit. Diese Sträuße kosten im Vergleich zum restlichen Blumenschmuck ein kleines Vermögen und die Braut trennt sich meist nur sehr ungern davon. Fotos vom Brautstrauß am Tisch liegend, mit den Händen der Braut, Detailfotos von den verwendeten Blumen und wenn er geworfen wird sind hier beliebte Klassiker
- Hochzeitstorten Fotos – An dritter Stelle nach Brautkleid und Brautstrauß reiht sich meist die Hochzeitstorte ein. Deshalb sollte man sich als Hochzeitsfotograf ausreichend Zeit für diese Kunstwerke nehmen. Bei guten Hochzeitstorten-Fotos, rinnt einem schon beim Anschauen das Wasser im Mund zusammen.
- Hochzeitstanz Fotos – manche Paare nehmen sogar extra Tanzstunden, um für diesen Moment gerüstet zu sein und atmen innerlich erleichtert auf, wenn diese Hürde genommen ist. Deshalb muss diese Aktion unbedingt fotografisch festgehalten werden.
In dieser Liste nicht angeführt sind Fotos von der Trauung, Treuzeugen, Rednern, dem Pfarrer oder Standesbeamten, Fotos vom Hochzeitsessen, von Spielen, Großaufnahmen von den Gästen, Kindern und spontanen und nicht planbaren Aktionen.
Arbeiten im Hintergrund
Um wirklich gute Hochzeitsfotos machen zu können, sollte man als Fotograf so wenig wie möglich wahrgenommen werden. Wird man wahrgenommen, dann sollte man durch die eigene Art ein entspanntes Umfeld generieren oder vielleicht doch mal nicht den Auslöser drücken um keine krampfhaft gestellten Fotos zu erzwingen. Durch den Einsatz von Telelinsen a la Nikkor 70-200mm kann man genügend Abstand halten und emotionale Situationen einfangen. Wir fotografieren hier gerne mit Blende 4 im Bereich zwischen 150-200mm was zu einem tollen Bokeh (Hintergrund Unschärfe) führt.
Arbeiten im Hintergrund ist aber oft gar nicht so leicht, wie man sich wünschen würde und erfordert Einfühlungsvermögen und Übung.
Zeitaufwand für den Hochzeitsfotografen
Für einen guten Hochzeitsfotografen zahlt man je nach Einsatzdauer zwischen 1.000 – 2.000 EUR, was im ersten Moment viel Geld ist. Näher betrachtet relativiert sich dieser Betrag aber wieder. Folgender Zeit- und Arbeitsaufwand fällt für den Fotografen an.
- Arbeitszeit am Tag der Hochzeit, 1h vor Trauungstermin – 14:00 – 24:00 Uhr: 9 h
- Sichtung und Nachbearbeitung der Fotos: ca. 3 – 4 Abend a 4h – 12 – 16 h
- An- und Abreise: 3 h
- Optionales Vorbereitungs-Shooting: 2 – 3 h
- Das ergibt gesamt zwischen 24 und 31 h
Natürlich gibt es auch immer wieder Hochzeitsreportagen Pakte mit weniger Stunden, die dann dementsprechend günstiger sind. Ein 3h Paket mit einem Fotografen kommt dann ca. auf 400 – 500 EUR.
Was wir aus eigener Erfahrung aber gelernt haben, zwei Hochzeitsfotografen sind besser geeignet als einer. Zu zweit kann mehr einmalige Momente einfangen und z.b. bei Gruppenfotos kann einer eher die koordinierende Rolle übernehmen und schauen ob auch wirklich alle gut sichtbar sind. Der andere kann sich dann voll aufs Fotografieren konzentrieren und somit muss die ungeduldige Gruppe nicht so lange warten. Speziell bei den Gratulationen oder der Trauung selbst können die rührenden Momente auf beiden Seiten (Braut und Bräutigam) besser eingefangen werden.
Equipment – welches Objektiv wofür?
Wir werden oft gefragt mit welcher Ausrüstung wir eigentlich arbeiten und was man braucht. Jeder Fotograf hat hier seine eigenen Vorlieben und schwört auf andere Objektive.
Angefangen haben wir mit folgender Ausrüstung:
Unsere ersten Fotos bei Hochzeiten im Freundeskreis haben wir mit einer Nikon D90 und dem Nikkor 18-105mm* bzw. auch mit dem Nikkor 18-200mm* gemacht. Das 18 – 200er* erlaubt dann unbeobachtet Nahaufnahmen von Gästen und dem Brautpaar. Das 90mm Tamron* ist super geeignet für Ringfotos und andere Details. Bei wirklich schlechten Lichtverhältnissen greifen auch noch immer auf zusätzliche Systemblitz retour und verlassen uns dabei auf Nikon SB-910* bzw. Nikon SB-700.* Hier versuchen wir nicht direkt zu blitzen, sondern über Wände oder Decke zu Bouncen.
Wer sich wirklich ausschließlich auf dieses Thema Hochzeitsfotografie spezialisiert oder schon von vornherein mehr Geld für seine Ausrüstung zur Verfügung hat, der sollte sich für solche Anlässe auch das Thema Vollformat Kamera wie z.b. die Nikon D750* und lichtstärkere Objektive wie ein Nikkor 24-70er f2.8* und ein Nikkor 70-200mm f2.8,*… zulegen. Bei schlechten Lichtverhältnissen, wie z.b. in Kirchen, kann man hier ohne Probleme die ISO in Bereich von 5.000 oder höher drehen und in Kombination mit der großen Anfangsblende (= f2.8) kann man sich hier den Einsatz des Blitzes ersparen.
Eine Vollformatkamera inkl. Licht starker Objektive ist aber oft nicht für jeden sofort erschwinglich und bedeutet auch nicht, dass man damit bessere Fotos macht. Immerhin geht es immer noch um die Person, die hinter der Kamera steht. Eine Vollformatkamera erleichtert, aber auf jedenfall das Fotografieren bei schlechteren Lichtverhältnissen, da es durch den größeren Sensor bei höheren ISO zu weniger Bildrauschen kommt.
Hochzeitsfotografie-Ausrüstungs-Tipps
- Kameragurt SUN-SNIPER SSN-RB-PRO Rotaball Professional* – wenn die Hochzeit mal wieder länger dauert. Damit vermeiden wir Nackenschmerzen und können die Kamera auch kurz mal aus der Hand geben.
- Faltreflektor, z.b.: Neewer 60 x 90 cm* – zum Aufhellen von Braut- und Bräutigam bei den Paarfotos
- Unsere Lieblings-Nikon Objektive für Hochzeiten– Nikkor 24-70mm f2.8*
– Nikkor 24-120mm f4*
– Nikkor 70-200mm f2.8*
– Tamron 90mm Makro Objektiv* (für die Ringfotos)
Spannende Videos & Workshops für Hochzeitsfotografen
Der Hochzeitsfotografie Workshop – “Learn How We Do It 2.0″*
Die ideale Möglichkeit dein Fotografie Business auf Vordermann zu bringen. Wenn du sowohl Geschäftliches als auch deine Fotografie verbessern willst, dann ist der Allrounder unter den Workshops genau das Richtige für dich!
Carmen und Ingo machen wunderschöne Paar- und Hochzeitsfotos und zeigen dir hier wie du das auch selbst hin bekommst.
Was wir auch ganz spannend finden ist dieses Hörbuch:
Fotografie Hörbuch für Hochzeitsfotografen – Wie du deine Traumkunden erreichst!*
Für uns ist es sehr wichtig von Brautpaaren gebucht zu werden, die unsere Ansichten teilen. Nur dann genießen wir ihr Vertrauen und das ist die Basis für unsere Fotos. Gerade in unseren ersten Jahren als Hochzeitsfotografen kam es vor, dass Kunden nicht zu uns gepasst haben. Wenn uns jemand bucht, der nicht zu uns passt, dann ist das in erster Linie unsere Schuld! In den letzten Jahren haben wir viel über uns und unsere Zielgruppen gelernt. Wir helfen dir dabei, deine Traumkunden zu definieren, zu finden und zu erreichen! In diesem 85 Minuten Hörbuch sprechen wir ganz offen und ehrlich über Zielgruppen, Marketing, Branding, Kommunikation und vieles mehr! Für alle, die mehr wollen!
Julia und Gil plaudern hier mehr als nur aus dem Nähkästchen und geben einen spannenden Einblick, wie du es schaffen kannst, an die richtigen Kunden zu kommen.
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